Arthur Trebitsch
* 17. April 1880 in
Wien
† 26. September 1927 in Eggersdorf
bei Graz
Deutsch-jüdischer
Schriftsteller
und Philosoph.
Trebitsch wurde als Sohn eines vermögenden jüdischen Seidenindustriellen geboren.
Unter anderem durch den Einfluss seines Mitschülers und Jugendfreunds Otto Weininger
sowie des Kulturphilosophen Houston Stewart Chamberlain
entwickelte sich Trebitsch zum radikalen Deutschnationalen und Antijuden.
Wie sein Halbbruder Siegfried Trebitsch
versuchte er sich bereits früh als Schriftsteller. Ein 1909 vollendeter Roman und ein 1910 fertiggestellter Band philosophischer Betrachtungen fanden keine Verleger; Trebitsch musste sie auf eigene Kosten publizieren.
Zusätzlich zu seiner immer weiter wachsenden Ablehnung des Judentums entwickelte Trebitsch nun auch Argwohn gegen das akademische Establishment.
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 war für Trebitsch endgültiger Beweis für die Existenz der von ihm schon länger vermuteten
jüdischen Weltverschwörung gegen das deutsche Volk. Von nun an widmete er den Großteil seiner publizistischen Tätigkeit der
moralischen Stärkung Deutschlands; ab 1919 zog er zusätzlich als Wanderprediger gegen das Judentum durch deutsche Städte.
Bestärkt durch sein eigenes äußeres Erscheinungsbild als hochgewachsener blondhaariger Mann
gelangte er zu der Überzeugung, die Vorsehung habe ihn zum Retter und Erlöser der nordischen Rasse
bestimmt.
Trebitsch
erblindete in den 1920er Jahren und starb im Alter von 47 Jahren. Seine
Grabstätte ist in Sulz-Stangenau in Niederösterreich.
Die philosophischen Werke Trebitschs enthalten Gedanken zu Rassentheorien
und Otto Weiningers Werk. Trebitsch zufolge besteht die Menschheit aus einer intellektuell und charakterlich überlegenen Rasse von
Ariern und verschiedenen intellektuell unterlegenen, charakterlich minderwertigen Rassen von
Nichtariern. Die Arier sind die Träger der männlichen oder primären Lebensenergie und damit sämtlicher kultureller, künstlerischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Schöpfungskraft; Nichtarier sind Träger des
weiblichen oder sekundären Prinzips und damit zum parasitären Nießbrauch von arischer Kulturleistung
bestimmt. Trebitsch kennzeichnet diesen Gegensatz als den zwischen „Schaffenden“ und „Raffenden“, zwischen arischer Bodenständigkeit und nichtarischer
Geschäftemacherei.
Trebitsch klassifiziert dabei im wesentlichen alle Indogermanen als Arier, die Angehörigen praktisch aller anderen Sprachfamilien, vor allem Schwarzafrikaner, Ostasiaten und Semiten, als Nichtarier. Während
die Deutschen die Edelsten und Leistungsfähigsten unter den Ariern sind,
sind die Juden die gefährlichste und bösartigste Art unter den Nichtariern: Juden
begnügen sich nicht mit einfachem Parasitentum, sondern arbeiten gezielt auf die
Vergiftung und Unterjochung der Arier hin. Politisch bedienen sich die
Juden zur Erlangung ihrer angestrebten Weltherrschaft vor allem der
Sozialisten und der Freimaurer. Kulturell bedeuten Strömungen wie die Wiener Moderne und
Freuds Psychoanalyse Werkzeuge den jüdischen Zersetzungswillen. Nur eine
germanische Weltordnung kann eine gerechte Weltordnung sein.
Anders als Weininger ist Trebitsch an der Erhaltung der arischen Rasse
interessiert und erhebt keine Forderung nach Enthaltsamkeit. Er ist der
Ansicht, dass nur Arier zu sittlicher Lebensführung begabt sind; Nichtarier und
besonders Juden sind dagegen veranlagungsbedingt amoralisch und erotoman.
Trebitsch gewährte ab Anfang der 1920er Jahre der NSDAP Adolf Hitlers
großzügige finanzielle Unterstützung. Er lernte Hitler und Dietrich Eckart
persönlich kennen.
ABCD
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