Samstag, 20. Sptember 2014

Am letzten Donnerstag fand erneut ein BDR-weiter Blitzer-Marathon statt. Ab sechs Uhr morgens überwachten 24 Stunden lang mehr als 13 000 Polizisten an etwa 7500 Stellen, ob Auto- und Motorradfahrer die dort vorgeschriebenen Geschwindigkeiten einhalten. Dabei setzten sie mobile und feste Radarfallen sowie Laserpistolen ein oder nutzten allgemeine Verkehrskontrollen. An der Aktion beteiligten sich alle 16 Bundesländer unter der Federführung des nordrhein-westfälischen Innenministers Jäger.  

Es war die zweite Aktion dieser Art, nachdem im Oktober 2013 erstmals in ganz Deutschland ein Blitzer-Marathon stattgefunden hatte. Damals kontrollierten fast 15 000 Beamte an 8600 Messstellen. Einen Lerneffekt bei den Autofahrern erwarten Fachleute jedoch nicht. Der Vorwurf einer inszenierten PR-Maßnahme und der Geldschneiderei auf Kosten der Autofahrer steht deshalb im Raum.

Zum überflüssigen 'Blitzer-Marathon' passt gut, dass BDR-Grenzländer wie Brandenburg, Sachsen und MV zum Eldorado für Verbrecher werden, weil die Personaldecke der Kripo zu dünn ist. Allein die Zahl der Zivilfahnder wurde dort nahezu halbiert. Lutz Thierfelder, Vizechef der Deutschen Polizeigewerkschaft, verwies darauf, dass der Krankenstand bei der Polizei wegen des enormen Arbeitsdrucks so hoch wie nie sei: Im ganzen Land fehlten täglich etwa 700 Beamte. Die Hauptprobleme sind steigende Zahlen bei Wohnungseinbrüchen, massiver Autoklau und die allgemeine Grenzkriminalität. In der Grenzregion, wo täglich Autos, Traktoren sowie Bau- und Landmaschinen verschwinden, tendiert das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung gegen Null. Die Justiz beklagt immer häufiger unzureichende Ermittlungen.
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