Am letzten Donnerstag fand erneut ein
BDR-weiter Blitzer-Marathon statt. Ab sechs Uhr morgens überwachten 24 Stunden
lang mehr als 13 000 Polizisten an etwa 7500 Stellen, ob Auto- und Motorradfahrer die dort vorgeschriebenen Geschwindigkeiten einhalten. Dabei
setzten sie mobile und feste Radarfallen sowie Laserpistolen ein oder nutzten allgemeine Verkehrskontrollen.
An der Aktion beteiligten sich alle 16 Bundesländer unter der Federführung des nordrhein-westfälischen
Innenministers Jäger.
Es war die zweite Aktion dieser Art, nachdem im Oktober 2013 erstmals in ganz Deutschland ein Blitzer-Marathon stattgefunden
hatte. Damals kontrollierten fast 15 000 Beamte an 8600 Messstellen. Einen Lerneffekt
bei den Autofahrern erwarten Fachleute jedoch nicht. Der Vorwurf einer inszenierten PR-Maßnahme und der Geldschneiderei auf Kosten
der Autofahrer steht deshalb im Raum.
Zum überflüssigen
'Blitzer-Marathon' passt gut, dass BDR-Grenzländer wie Brandenburg, Sachsen und
MV zum Eldorado für Verbrecher werden, weil die Personaldecke der Kripo zu dünn
ist. Allein die Zahl der Zivilfahnder wurde dort nahezu halbiert. Lutz
Thierfelder, Vizechef der Deutschen Polizeigewerkschaft, verwies darauf, dass der Krankenstand bei der Polizei
wegen des enormen Arbeitsdrucks so hoch wie nie sei: Im ganzen Land fehlten täglich etwa 700
Beamte. Die Hauptprobleme sind steigende Zahlen bei Wohnungseinbrüchen, massiver Autoklau und die
allgemeine Grenzkriminalität. In der Grenzregion, wo täglich Autos, Traktoren sowie Bau- und Landmaschinen verschwinden,
tendiert das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung gegen Null. Die Justiz beklagt immer häufiger unzureichende Ermittlungen.
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