Donnerstag, 2. Oktober 2014

Tilly Fleischer
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* 2. Oktober 1911 in Frankfurt am Main
† 14. Juli 2005 in Lahr/Schwarzwald
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Deutsche Leichtathletin, 1936 Olympiasiegerin im Speerwerfen.

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Tilly Fleischer war die Tochter eines Metzgers. Nach ihrer zweiten Heirat hieß sie Grote-Fleischer. Mit 10 Jahren ging sie zur Eintracht als Turnerin. Mit 14 Jahren erlebte sie ihren ersten öffentlichen Auftritt, als das Frankfurter Waldstadion eingeweiht wurde. Bei einem aus diesem Anlass ausgetragenen Schülerdreikampf, den sie gewann, warf sie den Ball so weit, dass der Wurf kaum gemessen werden konnte. 

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Fleischer war das große Allroundtalent in der Frauen-Leichtathletik. Ihre Karriere hatte sie als Fünfkämpferin begonnen. Als Sprinterin gehörte sie der 4 mal 100-Meter-Einracht-Staffel an, mit der sie zweimal die deutsche Meisterschaft gewann. Fleischer war Frankfurter Meisterin im Tennis, und mit der Eintracht-Handballmannschaft holte sie den nationalen Meistertitel. 1929 und 1930 stellte sie im Kugelstoßen mit 12,40 m und 12,88 m Weltrekorde auf. Doch ihre größten Erfolge erreichte sie beim Speer- und Diskuswerfen.

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Sie nahm an den Olympischen Spielen 1932 und 1936 als Speerwerferin, Diskuswerferin und in der 4-mal-100-Meter-Staffel teil. Ebenfalls erfolgreich war sie bei den Frauen-Weltspielen: 1930 wurde sie Zweite im Diskuswerfen (35,82 m), 1934 Zweite im Kugelstoßen (12,10 m).

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Bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles wurde sie im Speerwerfen Dritte (43,00 m). Im Diskuswerfen wurde sie Vierte (36,12 m) und mit der Staffel Sechste. Der Höhepunkt in der Sportkarriere Fleischers waren die Olympischen Spiele 1936 in Berlin. Bei diesen siegte sie im Speerwerfen mit 45,18 m. Es war der erste Sieg einer deutschen Athletin im ersten Wettkampf am Eröffnungstag (2. August 1936). Fleischer wurde nach der Siegerehrung mit anderen Medaillen-Gewinnerinnen zur Loge Adolf Hitlers geführt. Die Folge war, dass der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Henri de Baillet-Latour (Belgien), den deutschen Reichskanzler darauf aufmerksam machte, dass ein solcher Empfang nicht den Regeln entspräche. Daraufhin unterließ Hitler derartige Empfänge. Die Stadt Frankfurt schenkte ihr zur Anerkennung ihres Olympiasieges ein Auto. 

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Im Anschluss an die Olympischen Spiele 1936 beendete sie ihre Sportlerkarriere. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie Besitzerin von zwei Lederwarengeschäften, in Lahr und Kehl. Sie wurde Mutter zweier Töchter (aus erster Ehe). Tilly Fleischer hatte bei einer Größe von 1,68 m ein Wettkampfgewicht von 66 kg. Tilly Fleischer starb im Alter von 93 Jahren. 

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