Erna Berger
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* 19. Oktober 1900 in Cossebaude/Sachsen
† 14. Juni 1990 in
Essen
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Deutsche Kammersängerin und Sopranistin.
ABCD Erna
Berger
verbrachte ihre ersten Lebensjahre bei ihrer Mutter in Cossebaude, während
ihr Vater in Ostpreußen und in der Eifel als Ingenieur an
Eisenbahnprojekten beteiligt war. 1906 übersiedelte die Familie nach
Berlin-Tempelhof, wo Erna im selben Jahr eingeschult wurde. 1908 bis
1914 arbeitete der Vater in Afrika, wohin ihm die Mutter folgte. Erna lebte in dieser Zeit bei den Schwestern des Vaters in Dresden, besuchte
hier das Lyzeum bis zum Abitur und erhielt Klavierunterricht. Eine Schauspielerin,
welche Berger anlässlich einer privaten Einladung singen hörte, riet
ihr, die Stimme ausbilden zu lassen.
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Ein
Vorsingen brachte ihr eine Empfehlung für den Opernchor. Aus finanziellen
Gründen musste Berger aber zunächst eine Tätigkeit als Bankangestellte
in Zittau aufnehmen. 1920 siedelte der Vater, der gegen eine Sängerkarriere
der Tochter war, mit der Familie nach Paraguay über. Berger folgte den
Eltern dorthin und wurde Erzieherin auf einer Großfarm.
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Im
Oktober 1924 kehrte Berger nach Dresden zurück, wo sie als Stenotypistin bei
einem Baumeister arbeitete und endlich Gesangsunterricht nehmen konnte.
Fritz Busch ,
Generalmusikdirektor der Staatsoper Dresden, engagierte Berger 1925 als
Koloratursoubrette. Im Juni.1925 debütierte sie als einer der drei Knaben
in Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“. Im gleichen Jahr sang sie
in der Dresdner Uraufführung der Oper „Doktor Faust“ von Ferruccio
Busoni
eine kleine Rolle. In Dresden begann Bergers Weltkarriere als Sängerin.
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Bis 1932 gehörte sie zum Ensemble der Dresdner Staatsoper. Hier sang sie u.a. den Pagen Oscar in Giuseppe Verdis „Ein Maskenball“, Ida und Adele in Johann Strauß’ „Die Fledermaus“, 1927 die Titelpartie in der Uraufführung von „Hanneles Himmelfahrt“ von Paul Graener, Ännchen in Carl Maria von Webers „Der Freischütz“, Blondchen und Konstanze in Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“, die Königin der Nacht und Papagena in Mozarts „Zauberflöte“, Gilda in Verdis „Rigoletto“, Zerlina in Mozarts „Don Giovanni“, Zerbinetta in Richard Strauß’ „Ariadne auf Naxos“ und Barbarina in Mozarts „Figaros Hochzeit“.
Berger wirkte auch in Joseph Haydns „Die Schöpfung“ und Gustav Mahlers achter Sinfonie mit.
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Bayreuth, London, Salzburg, Brüssel, Wien, Amsterdam, Paris, Barcelona, Rom, Oslo und Budapest waren einige der vielen Opernzentren in aller Welt, in denen
Berger gastierte. In Dresden gab sie auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Ensemble noch mehrere Gastspiele. 1932 ging
Berger nach Berlin, zunächst an die Städtische Oper Charlottenburg, 1933 bis 1945 gehörte sie zum Ensemble der Staatsoper Unter den Linden.
Zahlreiche Gastspiele führten sie immer wieder nach London (Covent Garden Oper). Berühmt waren auch
Bergers Liederabende mit Michael Raucheisen
als Begleiter (bis 1968).
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Nach 1945 unternahm
Berger große Welttourneen (1948 Australien, 1952 Japan, 1953 Südafrika, 1954 Südamerika). Zwischen 1949 und 1951 sang sie als Mitglied der Metropolitan Oper in New York auch in Havanna, Chicago, Dallas und Honolulu. Ihr letzter Opernbühnenauftritt fand 1954 im Rahmen der Salzburger Festspiele als Zerlina im „Don Giovanni“ statt. Berger
wirkte auch in Filmproduktionen mit. 1936 sang sie im Film „Ave Maria“ die Rolle der Violetta aus „La Traviata“ an der Seite von Beniamino
Gigli , und 1950 lieh sie ihre Stimme der Schauspielerin Angelika Kaufmann als Susanna in „Figaros Hochzeit“.
Auf de Höhepunkt ihres Ruhms zog sich Berger mit 54 Jahren von der Opernbühne zurück, da ihre Stimme sie auch im fortgeschrittenen Alter an jugendliche Rollen
band. Sie hat dies bedauert, hätte gerne schwerere Rollen gesungen, aber ihre Stimme blieb so, wie sie war, und begrenzt blieb dadurch auch ihr
Repertoire. Ab 1957 leitete
Berger Meisterkurse an der Hamburger Musikhochschule, an der sie 1959 zur Professorin ernannt wurde. Sie zählte zu den profiliertesten Opern- und Liedsängerinnen ihrer Zeit, besonders im Koloraturfach.
Die Sopranistin starb in Essen kurz vor ihrem 90. Geburtstag an einer
Herzschwäche. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Wiener
Zentralfriedhof.
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