Sonntag, 19. Oktober 2014

Der Zweite Frieden von Thorn 

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wurde am 19. Oktober 1466 

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zwischen dem Deutschen Orden und dem König von Polen und Großfürsten von Litauen, Kasimir II. Jagiello , in Thorn abgeschlossen.

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Er beendete den 13 Jahre anhaltenden sogenannten Dreizehnjährigen Krieg (auch Preußischer Städtekrieg genannt) . Im Zweiten Frieden von Thorn verlor der Deutsche Orden Pommerellen, das Kulmerland, das Ermland und die Marienburg. Er musste für sich als Gesamtheit die polnische Lehnshoheit anerkennen, was fortan allerdings jeder neu ernannte Hochmeister durch Herauszögerung oder gar Nichterbringung des Lehnseides zu vermeiden suchte. Ein großer Teil der preußischen Städte und Gebiete im Westteil des bisherigen Ordenslandes konnte sich von der Ordensherrschaft lösen.

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Vorgeschichte: Im 14. und zu Beginn des 15. Jahrhunderts kam es wiederholt zu kriegerischen Auseinandersetzungen des Deutschen Ordens mit seinen Nachbarn Königreich Polen und Litauen. Der 1409 erneut ausgebrochene Konflikt mit der Polnisch-Litauischen Union ging für den Orden durch die Niederlage in der Schlacht bei Tannenberg 1410 verloren. Im (Ersten) Friedensvertrag von Thorn 1411 musste sich der Orden zu Reparationen verpflichten, worauf Hochmeister Heinrich der Ältere von Plauen massive Steuererhöhungen im Deutschordensland durchsetzte. Mit dieser Wirtschaftspolitik waren viele Bürger in den Hansestädten nicht einverstanden und versuchten, mehr Unabhängigkeit zu erreichen, vergleichbar mit dem Status der reichsunmittelbaren Städte im Heiligen Römischen Reich.

Heinrich von Plauen wollte sich nicht mit dem Ersten Thorner Frieden  abfinden und begann aufzurüsten. Dafür und für die Zahlungsverpflichtungen aus dem Friedensvertrag benötigte er Geld. Das sollten die Städte und der Landadel zahlen. Die Situation wurde für das Land nicht besser, als Heinrich von Plauen 1413 abgesetzt wurde. Politisch gestärkt wurde die preußischen Stände (also die Ritterschaft, der Adel und die Städte) durch den polnischen König. Das alles, zusammen mit der Überheblichkeit der landfremden Ordensritter, baute sich zu einer bedrohlichen Stimmung gegen den Orden auf. Am 14. März 1440 schlossen sich die preußischen Stände in Marienwerder zum „Preußischen Bund“ zusammen, unter Führung des Deutschritters Hans von Baysen . Man wollte sich zunächst nicht vom Orden lösen, sondern sich gegen Unterdrückung und Rechtsunsicherheit wehren. Es wurde ein aus 20 Mitgliedern bestehender „Enger Rat“ gegründet mit Sitz in Thorn bestimmt. Der Hochmeister Ludwig von Erlichshausen verlangte vergeblich die Auflösung des Bundes. Schließlich wurde die Entscheidung über die Rechtmäßigkeit des Bundes dem Kaiser anvertraut, der den Bund 1453 für rechtswidrig erklärte.

Nachdem der polnische König
Kasimir II. zugesagt hatte, die Schutzherrschaft über den Bund zu übernehmen, kündigte letzterer 1454 dem Orden den Gehorsam auf und begann den sogenannten Dreizehnjährigen Krieg (auch Preußischer Städtekrieg genannt). Die meisten Ordensburgen waren nur mit sehr wenigen Ordensrittern besetzt und wurden von den Aufständischen ohne Schwierigkeiten genommen. Der Orden hielt sich im Westen nur in den Burgen Marienburg, Stuhm und Konitz. In wenigen Tagen war der größere Teil des Landes in den Händen der Aufständischen. Zur gleichen Zeit trug Hans von Baysen dem polnischen König in Krakau die Oberherrschaft über Preußen an. Kasimir Ii. deklarierte die Inkorporation des gesamten Ordensgebiets in den polnischen Staat, erteilte dem Adel Rechte, die denen des polnischen Adels entsprachen, bestätigte die der Städte und erklärte dem Deutschen Orden den Krieg. Im Mai 1454 nahm er die Huldigung der Stände in Thorn entgegen. Hans von Baysen wurde zum Statthalter ernannt.

Am 18. September 1454 kam es zur Schlacht bei Konitz , die mit einer schweren Niederlage des Polenkönigs gegen die Söldnertruppen des Ordens endete. Daraufhin kehrten zahlreiche Städte, insbesondere auch Königsberg, zum Orden zurück. Im weiteren Verlauf des Krieges gab es keine großen offenen Schlachten mehr, beide Parteien bekämpften sich mit Söldnern. Danzig konnte für diese das meiste Geld aufbringen. Der Orden musste aus Geldmangel die Neumark
an das Kurfürstentum Brandenburg verkaufen und eine Reihe von Burgen an seine Söldner verpfänden. Diese verkauften 1456 die Marienburg und fünf andere Burgen an den polnischen König und den Bund, da der Orden die Pfänder nicht einlösen konnte. Der Hochmeister räumte die Marienburg 1457 kampflos und zog nach Königsberg, während König Kasimir in die Festung einzog. Im September 1463 kam es zu einem entscheidende Sieg des Bundes in einem Seegefecht auf dem Frischen Haff, nach welchem der Bund die Weichsel kontrollierte. Schließlich waren die Finanzkräfte des Deutschen Ordens erschöpft, die Kampfhandlungen erlahmten und es kam zum Zweiten Frieden von Thorn.
 

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