Freitag, 24. Oktober 2014

Vidkun Quisling 

* 18. Juli 1887 in Fyresdal (Norwegen)
† 24. Oktober 1945 in der Festung Akershus (Oslo)

Norwegischer Politiker.

ABCD

Quisling wurde als Sohn eines Pfarrers geboren. Nach Besuch der höheren Schule wählte er die Offizierslaufbahn. 1911 wurde er in den Generalstab berufen. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ging er 1918 als Militärattaché nach Petrograd und 1919 nach Helsinki (bis 1921). In diesen Jahren konnte er die Entwicklung des Bolschewismus von seinen Anfängen an verfolgen. Die Verhältnisse in der Sowjetunion berührten ihn derart, dass er einem Ruf Fridtjof Nansens zur Teilnahme an einer Hilfsaktion für die von einer Hungersnot bedrohte Bevölkerung der UdSSR Folge leistete. Während Nansen die Geldmittel sammelte, organisierte Quisling von 1922 bis 1926 in der Ukraine die Verteilung der Mittel. 1923 heiratete Quisling die Russin Maria Pasetsjnikova .

 

Im Anschluss an diese Tätigkeit war Quisling Vertreter der norwegisch-englischen Wald-Konzessionen in Nordrussland und nach Abbruch der anglo-sowjetischen Beziehungen ab 1927 Legationssekretär an der norwegischen Gesandtschaft in Moskau (von 1927 bis 1929). Er kehrte 1930 nach Norwegen zurück, worauf ihm jedoch der Wiedereintritt in die Armee verweigert wurde. Daraufhin widmete er sich der publizistischen Bekämpfung des Bolschewismus. Seine Hauptschrift war „Russland und wir“ . Als sich die Anzeichen einer verstärkten kommunistischen Untergrundarbeit in Norwegen mehrten, wurde Quisling im Mai 1931 als Wehrminister (von 1931 bis 1933 norwegischer Kriegsminister) in das Kabinett Kolstadt berufen. Ein Jahr später trat er zurück, nachdem kurz vorher ein Attentat auf ihn verübt worden war.


IM Mai 1933 gründete Quisling die Partei 'Nasjonal Samling' („Nationale Einheit“). Im Frühjahr 1940 hatte Quisling die deutsche Reichsregierung vor der bevorstehenden englisch-französischen Landung in Norwegen gewarnt. England und Frankreich beabsichtigten, Deutschland von der nordschwedischen Eisenerz-Zufuhr abzuschneiden. Hierauf erfolgte ab dem 9. April 1940 die präventive Besetzung Norwegens durch deutsche Truppen. Quisling rief eine vorläufige Regierung aus, die am 25. September durch den deutschen Reichskommissar Terboven
in eine provisorische Regierung umgewandelt wurde. Auf Initiative Terbovens wurde Quisling am 1. Februar 1942 norwegischer Ministerpräsident. Diesen Posten behielt er bis Kriegsende.

Quisling wurde am 9. Mai 1945 inhaftiert und im Oktober 1945 in der Festung Akershus  erschossen. Grundlage war ein 1944 von der norwegischen Exilregierung beschlossenes Gesetz, das die Mitgliedschaft in der 'Nasjonal Samling' unter Strafe stellte und die Todesstrafe einführte (nach norwegischem Recht allerdings illegaler Weise). Rund 90.000 Norweger waren von dieser Verfolgung betroffen, etwa 20.000 wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, 25 leitende Nasjonal Samling-Mitglieder, allen voran der Parteiführer, Vidkun Quisling, wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet.  

 

Weitere Infos:  

VIDKUN QUISLING: RUSSLAND und wir, BLIX FORLAG - OSLO 1942 (Auszug) :

Die Judenfrage nimmt in Rußland einen besonderen Platz ein.

Über die Rolle der Juden bei der russischen Revolution ist viel geredet und geschrieben worden. Zweifellos haben die Juden zum Ausbruch der ersten Revolution im Jahre 1917 und zum Sturz der alten Machthaber entscheidend beigetragen. Das gilt der jüdischen Intelligenz in Rußland (Rechtsanwälte, Ärzte und Apotheker) wie dem internationalen Judentum. Bekanntlich waren die etwa 6 Millionen Juden im alten Rußland in bezug auf Wohnort, Stellung u. ä. einer Reihe von Beschränkungen unterworfen und oft auch Verfolgungen ausgesetzt. Das veranlaßte eine Reihe von Angehörigen der jüdischen Intelligenz, den revolutionären Parteien beizutreten. Auch hetzten sie die Juden in der ganzen Welt gegen die Zarenregierung auf. So wurde das Verhältnis von Amerika zu Rußland vor der Revolution wesentlich durch die Judenfrage in Rußland bestimmt.

Zweifelsohne haben die Juden auch in der bolschewistischen Revolution eine sehr bedeutende Rolle gespielt. Nicht nur ist die Theorie des Marxismus und des Bolschewismus im großen ganzen ein Ergebnis jüdischen Geistes; die Juden haben auch verhältnismäßig viel mehr als irgendein anderes Volk dazu beigetragen, daß diese Gedanken verwirklicht wurden. Die Juden waren in so großer Anzahl an der Leitung der Revolution beteiligt und haben nicht zum mindesten an der Tätigkeit des Revolutionstribunals teilgenommen, daß die Begriffe Jude und Bolschewist für das gewöhnliche Volk in Rußland so einigermaßen gleichbedeutend sind.

In späteren Jahren hat man allerdings anläßlich der Streitigkeiten in der Partei eine Reihe von Juden aus der obersten Leitung ausgeschaltet. Aber es sind noch viele von ihnen übrig. Besonders arbeiten sie auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet. In Moskau und St. Petersburg, wo die Juden unter der Zarenregierung nur ausnahmsweise wohnen durften, sind jetzt gemäß amtlichen Aufstellungen in den öffentlichen Einrichtungen insgesamt 10 bis 11 % jüdische Angestellte. Diese Zahlen, die die judenfeindliche Stimmung beruhigen sollen, sind deshalb kaum zu hoch gegriffen. Aber sie zeigen bereits, wie unverhältnismäßig viel Juden noch in der Verwaltung sitzen. Der Volksmund in Rußland sagt, daß sich 50 % der russischen Juden in Moskau und 50 % auf dem Wege dahin befinden.

Andrerseits ist die Gesamtheit der Juden in Rußland sicher das Volk, das unter der Revolution am meisten gelitten hat. Das ergibt sich bereits aus der Tatsache, daß die Hauptmenge der jüdischen Bevölkerung Handwerker und Kleinhändler sind, also Erwerbszweige vertreten, die von der Revolution vernichtet worden sind. Auch kann man wohl nicht sagen, daß die jüdischen Kapitalisten in Rußland mehr als andere Kapitalisten geschont worden wären.

Dazu kommt, daß die jüdische Bevölkerung besonders in der Ukraine und in Weißrußland während der Revolution und der Bürgerkriege großen Progromen ausgesetzt gewesen ist. Wenn die Juden hier auch von kommunistenfeindlichen Kreisen verfolgt wurden, so sind diese Vorgänge doch immerhin Folgen der Revolution.

Allein in der Ukraine sind auf diese Art während der Revolution mehrere hunderttausend Juden umgekommen. Viele hunderttausend jüdische Häuser sind vollständig geplündert, die Frauen vergewaltigt worden und an die 300 000 jüdische Kinder sind heimlose Landstreicher geworden.

Auf die ukrainischen und großrussischen Massen machen diese Tatsachen indessen wenig oder gar keinen Eindruck. Ihr jahrhundertealter Rassenhaß gegen die Juden ist durch die Revolution und durch die Tatsache gesteigert worden, daß die bolschewistische Regierung theoretisch und praktisch gegen den Antisemitismus Stellung nimmt. Die geringste Äußerung gegen die Juden kann jetzt bereits die strengsten Strafen bewirken. Aber unter der Asche glüht beim Volke der furchtbarste Judenhaß, der sich selbst bei der heutigen strengen Herrschaft, und nicht selten auch unter den Arbeitern, Ausschlag gibt. «Schlagt die Juden tot; rettet Rußland!» ist ein Schlagwort, das einem Russen gern entschlüpft, wenn er etwas über den Durst getrunken hat.
Gleichzeitig sind allerdings Mischehen zwischen den Juden und der übrigen Bevölkerung häufiger als früher. Es ist aber völlig unwahrscheinlich, daß die Judenfrage in dieser Art zum Verschwinden gebracht und der ewige Jude begraben werden könnte. Jedenfalls würde das sehr lange Zeit beanspruchen. Etwa die Hälfte der Juden im alten Rußland wohnte in besonderen Teilen des Reiches, besonders waren sie in Polen ansässig. Dennoch wohnen noch an die drei Millionen Juden wesentlich in Weißrußland und in der Westukraine, wo in vielen größeren Städten 25 bis 50 % der Bevölkerung Juden sind. Wahrscheinlich ist die wirkliche Anzahl der Juden in Rußland auch viel größer als diese amtlichen Zahlen angeben, da viele Juden ihre tatsächliche Volkszugehörigkeit verschweigen.

Die Judenfrage ist also heute wie einst eine der schwierigsten Fragen der russischen Innenpolitik. Und für die bolschewistische Regierung kann es genau so schicksalsschwer werden, wie es für die zaristische geworden ist, daß sie sich, wenn auch auf eine andere Art, so stark auf diese Fragen eingelassen hat. 

In seinem Buch 'G e n e v e contre la Paix', erschienen 1936, bringt der französische Gesandte Saint-Auleire folgende bezeichnende Wiedergabe eines Gespräches mit einem hochstehenden jüdischen Bankier aus New-York, einem von denen, die die Revolution finanzierten. Er wurde gefragt, wie die Hochfinanz den Bolschewismus, den Todfeind des Kapitalismus, unterstützen konnte. Der Judenbankier erklärte, daß beide die Waffe des Internationalismus seien, der wiederum der Nationalismus der Juden sei:

"Gerade weil sie Antipoden sind, liefern sie uns (den Juden) die Pole des Planeten aus und lassen uns dessen Achse werden. Die beiden Gegensätze finden sich im Internationalismus und im gleichen Ziel, nämlich in der (jüdischen) Erneuerung der Welt von oben, d.h. durch die Kontrolle des Reichtums, und von unten, d. h. durch die Revolution."

ABCD

Register:   
Email:   Quelle: Internet
nach oben