Freitag, 24. Oktober 2014

Alessandro Scarlatti 

 

* 2. Mai 1660 in Sizilien

† 24. Oktober 1725 in Neapel.

Italienischer Komponist des Barock.

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Scarlatti entstammte einer Musikerfamilie und war der älteste Sohn eines Sängers. 1672 ging die Familie nach Rom, wo Alessandro Unterricht in Kompositionslehre erhielt. Alessandros Bruder Francesco (1666–1741) arbeitete ebenfalls als Komponist. Auch Scarlattis Söhne Pietro Filippo und Domenico waren bekannte Komponisten. 

1678 erhielt Scarlatti das Amt eines Kirchenkapellmeisters in Rom und heiratete im April desselben Jahres. Im folgenden Jahr führte er im Palazzo Bernini, wo er wohnte und von den Söhnen Gianlorenzo Berninis unterstützt wurde, seine erste Oper 'Gli equivoci nel sembiante' auf, die schnell an zahlreichen Theatern nachgespielt wurde. Der Erfolg machte die in Rom im Exil lebende Königin Christine von Schweden auf den jungen Komponisten aufmerksam, und sie ernannte ihn zu ihrem Kapellmeister. Scarlatti wurde besonders als Komponist von Solokantaten in kürzester Zeit zum Liebling der römischen Aristokratie und unterhielt enge Beziehungen zu den dortigen Adelsfamilien.

1683 erhielt er eine Stellung als Kapellmeister einer weiteren Kirche. Im Januar 1683 führte Scarlatti in der Karnevalssaison 1683/84 in Neapel seine neue Oper 'La Psiche' auf und wurde dort 1684 Kapellmeister der Hofkapelle. Diese Stellung behielt er bis zum Jahr 1703. 1690 führte er 'La Statira' auf. 1702 begab sich Scarlatti vorübergehend nach Florenz an den Hof des Großherzogs der Toskana und brachte dort eine Neufassung seines 'Flavio Cuniberto' zur Aufführung. Von 1703 bis 1708 hielt Scarlatti sich wieder überwiegend in Rom auf. Dort waren 1698 bis 1710 sämtliche Theater- und Opernaufführungen verboten. Deshalb widmete Scarlatti sich in Rom vor allem der geistlichen Musik; der größte Teil seiner Oratorien entstand während dieser Zeit. 

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Im Karneval 1707 versuchte Scarlatti, mit zwei neuen Opern ('Mitridate Eupatore' und 'Il trionfo della libertà') das venezianische Publikum zu erobern. Er stieß jedoch auf wenig Gegenliebe. Nach dem Ende der spanischen Herrschaft in Neapel wurde Scarlatti dort 1708 vom österreichischen Vizekönig zum Kapellmeister der Hofkapelle ernannt. 1709 führte er dort seine neue Oper 'Teodosio' auf. Weitere Operninszenierungen folgten, von denen 'Tigrane' und das Spätwerk Griselda (1721) besonderen Erfolg hatten. 1710 begann er sich auch mit der Instrumentalmusik zu beschäftigen und gab 1715 die 12 'Sinfonie di concerto grosso' heraus. Von 1717 bis 1722 war Scarlatti wieder überwiegend in Rom.  Seinen Lebensabend verbrachte Scarlatti in Neapel, wo er wenige Monate vor seinem Tod dem deutschen Flötisten und Komponisten Johann Joachim Quantz begegnete und Johann Adolph Hasse Kompositionsunterricht gab.

Die Liste von Scarlattis Opern ist lang. Die Musikgeschichte verdankt ihm auch die Einführung der dreisätzigen „Sinfonia“ nach dem Temposchema schnell – langsam – schnell. Diese Sinfonieform wurde bald für alle italienischen Opernkomponisten verbindlich, und von ihr führte die Entwicklung zur klassischen Sinfonie. Seine Da-capo-Arien
wurden bald ebenso allgemein verbindlich wie die von ihm eingeführte Ouvertürenform. Bei Scarlattis Oratorien handelte es sich im Prinzip um getarnte Opern, die seinerzeit in Rom verbotenen waren. Mit seinen 'Sonate a quattro' schuf er eine Vorform des Streichquartetts. Scarlattis späte Sonaten für Flöte und Streicher sind möglicherweise 1724/25 für seinen Schüler Johann Joachim Quantz entstanden.
 

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