Mittwoch, 22. Oktober 2014

Erkan Dinar 

ist ein türkischstämmiger Politiker der Partei 'Die Linke'. Er wurde am 5. Oktober 1980 in Weißenburg (Mittelfranken) geboren. Seine Eltern stammen aus einem Dorf in der türkischen Provinz Kırşehir. Er hat einen unehelichen Sohn und lebt seit 2003 in einem Wohnprojekt mit Namen Brecht(h)aus in der Weißenburger Altstadt. Dinar ging in Weißenburg zur Schule und schloss seine Ausbildung an der Berufsschule als Kaufmann im Einzelhandel mit der Mittleren Reife ab.

Dinar war von 1998 bis 2002 Mitglied der SPD und der Jusos und hatte verschiedene politische Funktionen inne. Einen Tag nach der Bundestagswahl 2002 trat er der PDS bei und gründete im März 2003 einen Ortsverband der PDS in Weißenburg. Seit Juli 2007 ist Dinar der Kreisvorsitzende der Partei 'Die Linke' in Weißenburg-Gunzenhausen/Ansbach. Auf Landesebene er im Führungskreis der "Antikapitalistischen Linken Bayern" tätig. Von Dezember 2008 bis April 2010 gehörte Dinar dem Landesvorstand an. Bei der Kommunalwahl 2014 erhielt er mit 2625 Stimmen das einzige Kreistagsmandat der Parteigruppierung Die Linke/Piraten. Im Juni 2014 wurde Dinar erneut in den bayerischen Landesvorstand der Partei 'Die Linke' gewählt. Hauptamtlich ist Dinar Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten und bayerischen Parteichefin Eva Bulling-Schröter .
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Kaum eine Woche vergeht, in der sich Dinar nicht mehrmals öffentlich zu Wort meldet . Das Freihandelsabkommen mit den USA, die bayerische Flüchtlingspolitik, Waffenexporte, sozialer Wohnungsbau, Umtriebe von Neonazis, der Kampf der Kurden gegen Islamisten, der Weltfriede.

Mitte August auf einer Kirchweih in Weißenburg randalierte Dinar. Am Abend wollte er sich Zutritt zum Weinzelt verschaffen. Weil das Wachpersonal ihm den Zutritt in ein bereits überfülltes Weinzelt verweigerte, beschimpfte er die Wachleute unablässig und wüst, wahlweise als Abschaum, Volldeppen, Schweine oder Nazis, die offensichtlich nicht wüssten, wie wichtig er als Stadtrat sei. Einen der Wachleute bezeichnete er als Dreck. Die Wachleute riefen die Polizei. Einem Polizisten schlug er dann ins Gesicht. Bei seiner Festnahme schlug Dinar dann noch mehrmals seinen Kopf auf die Motorhaube des Streifenwagens. Es entstand am Polizeiauto ein Schaden von mehr als 2000 Euro.

Im Internet kursierten bald darauf zahlreiche Mitschnitte. Später, auf der Weißenburger Polizeiwache, bedrohte er die Polizisten: Er kenne ihre Namen und auch die ihrer Familien. Bei der vom Staatsanwalt angeordneten Blutentnahme für einen Alkoholtest drohte er der damit beauftragten Ärztin, ihren Namen in der linken Szene zu verbreiten. Auch werde er dafür sorgen, dass Gregor Gysi ihn erfahre, der Linken-Fraktionschef im Bundestag. Im Polizeibericht hieß es tags darauf, er habe die Beamten beleidigt, tätlich angegriffen, einen von ihnen unvermittelt ins Gesicht geschlagen und sich mit aller Gewalt der Festnahme, sowie eine späteren Blutentnahme widersetzt. Mehrere Beamte seien nötig gewesen, um ihn zu bändigen.

In seiner Gegendarstellung auf der Internetseite seiner Partei erhob Dinar schwere Vorwürfe gegen die Beamten. Deren Schilderungen entsprächen nicht der Wahrheit – er habe versucht, den Disput mit Worten zu lösen, dabei gestikuliert und aus Versehen einen Polizisten berührt. Zudem sei er mit übertriebener Härte von den Beamten behandelt worden und hätte sich daraufhin in ärztliche Behandlung begeben müssen. Gemeinsam mit seinem Anwalt Ingo Schmitt-Reinholtz will Dinar nun die Ermittlungsakten durchgehen.

Aus politischer Sicht gab es für Dinar noch keine Stellungnahme seiner 'Linken'-Genossen zu seinem Auftritt. Von anderer Seite wurden jedoch bereits Rücktrittsforderungen erhoben. "Ich gehe davon aus, dass wir das Verfahren noch im Oktober abschließen werden", sagte am Montag der Leitende Ansbacher Oberstaatsanwalt Gerhard Karl.
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