Uraufführung
des Fidelio
am 20. November 1805
in Wien
im Theater an der Wien
.
Fidelio ist die einzige Oper
Beethovens . In der Endfassung
bestand die Oper aus zwei Akten, in der Urfassung – unter dem Titel „Leonore“ – aus drei Akten. Das Libretto schrieben Joseph Ferdinand von
Sonnleithner
, Stephan von Breuning
und Georg Friedrich Treitschke
; als Vorlage diente ihnen die Oper
'Léonore ou L'amour conjugal' (1798; Libretto: Jean Nicolas Bouilly
, Musik: Pierre
Gaveaux
).
Beethovens Oper lag ein Auftrag des Freiherrn Peter von Brauns
zugrunde, der zu diesem Zeitpunkt Intendant des Theaters an der Wien war.
Beethoven entschloss sich, eine „Rettungs- und Befreiungsoper“ zu schreiben, die Ende des 18. und auch noch Anfang des 19. Jahrhunderts in Frankreich große Erfolge feierte. In ihr sah Beethoven die Möglichkeit, die gegen jede Tyrannei gerichteten Prinzipien der politischen Freiheit, der Gerechtigkeit und der Brüderlichkeit oder einfach die Rettung eines unschuldigen Helden aus höchster Not zum Ausdruck zu bringen.
Die Uraufführung von „Leonore“ am 20. November 1805 in Wien (mit der Ouvertüre Nr. 2) war recht erfolglos. Daraufhin erfuhr die Oper mehrfache Revisionen und wurde – zunächst mit leichten Änderungen am Text und der Ouvertüre Nr. 3 –
zum zweiten Mal uraufgeführt am 29. März 1806. Später erfolgte eine weitere Umarbeitung. Sonnleithners Text wurde von Treitschke überarbeitet, die Handlung straffer gestaltet (dadurch wurden aus drei Akten zwei), die tragischen Züge der Hauptpersonen wurden verstärkt, und die Grundidee des Werkes trat nun deutlicher hervor, nämlich die Überhöhung der edlen Tat Leonores ins Allgemein-Menschliche. Die Uraufführung der nun in „Fidelio“ umbenannten Oper erfolgte am 23. Mai 1814, also neun Jahre später, zunächst noch mit der Ouvertüre Nr. 3 (weil die neue noch nicht fertig war), drei Tage später mit der „Fidelio“-Ouvertüre. Erst die dritte Fassung wurde zu einem Erfolg.
Insgesamt existieren vier Ouvertüren. Die erste wurde vermutlich nie gespielt (sie war für eine Aufführung in Prag gedacht, die nicht stattfand), die zweite leitete die Uraufführung ein, die dritte, die „Große Leonoren-Ouvertüre“, erschien Beethoven später als zu
umfangreich. Die vierte Ouvertüre, die „Fidelio-Ouvertüre“, schrieb Beethoven für die endgültige Fassung der Oper; sie leitet seither das Werk ein.
„Fidelio“ ist eine Oper mit gesprochenen Dialogen. Die Dialoge werden in modernen Aufführungen jedoch häufig stark gekürzt.
Die Arien und Duette Roccos, Marzellines und Jaquinos im ersten Akt klingen so auch eher liedhaft, schlicht und scheinbar heiter. Das Quartett, das diese mit Leonore singen, ist ein musikalischer Höhepunkt der Oper. Ebenfalls im ersten Akt findet sich eine der berühmtesten und ergreifendsten Szenen der Operngeschichte, der
Gefangenenchor.
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