Hamburg - Die drei Jahre alte Yagmur
[Regen] war kurz vor Weihnachten 2013 in der Wohnung ihrer türkischen Eltern an den Folgen schwerer Misshandlungen gestorben. Ihre Mutter
Melek [Engel] steht wegen Mordes vor Gericht. Sie hat einen unterdurchschnittlichen IQ von 88, eine Ausbildung hat sie nie gemacht.
Der Vater Hüseyin [der kleine Liebling] muss sich verantworten, weil er das Kind nicht geschützt
habe. In ihrem Beweisantrag erklärte die Verteidigerin der Mutter, das gewalttätige Verhalten des Angeklagten und sein
hohes Gewaltpotenzial bei dem Angriff nährten Zweifel, dass Gewalt gegenüber Yagmur ausschließlich von der Mutter ausgegangen sei.
Nach dem Willen der Staatsanwaltschaft soll die Mutter wegen Mordes aus Grausamkeit lebenslang ins Gefängnis. Die Staatsanwältin verlangte zudem, die besondere Schwere der Schuld festzustellen - damit wäre eine vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren ausgeschlossen. Die Verteidigung plädierte für eine mildere Strafe.
Für den ebenfalls angeklagten Vater forderte die Staatsanwaltschaft sechs Jahre Haft wegen Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen.
Gefühllos, kalt und ohne Mitleid habe die Frau ihr Kind immer wieder geschlagen, getreten, gekniffen und fest angepackt:
Nahezu jedes Organ Yagmurs war massiv verletzt. Die Mutter habe das Mädchen
gehasst. Nach Ansicht der Anklage ist die Mutter aggressiv und manipulativ:
Ihre Lügen zögen sich durch den gesamten Bestand unserer Akten.
Auf der Anklagebank sitzen Yagmurs Eltern, angeklagt ist jedoch erneut das
ganze BDR-System.
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