Erste
Ausstrahlung 'Unser Sandmännchen'
am 22. November 1959
im Deutsche Fernsehfunk (DFF). - Im
Bild Gerhard Behrendt , Schöpfer des Sandmännchens.
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Die Figur des Sandmännchens geht auf die Märchen der Brüder Grimm
zurück, in denen es als klein, bärtig und mit spitzer Zipfelmütze beschrieben wurde, sowie auf das Märchen vom „Sandmann“ von Hans Christian
Andersen . Dort heißt es eigentlich „Ole Lukøje“ („Ole Augenschließer“). Schon seit 1954 gab es im DDR-Hörfunk eine ähnliche Sendung mit einer Gute-Nacht-Geschichte und der ständig gleichen Ansage: „Der Sandmann ist da!“
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Das DDR-Sandmännchen wurde unter großer Eile entwickelt, weil im Herbst 1959 bekannt wurde, dass der SFB
an einem Sandmann als Identifikationsfigur für Kinder arbeitete (Das Sandmännchen). Der
DFF-Programmdirektor
gab die Devise aus: „Wir müssen der ARD zuvorkommen!“ und: „Wie ihr Sandmann auch aussehen mag, unserer muss anziehender sein!“ Gerhard Behrendt, künstlerischer Leiter der
Puppen-Trickabteilung im Berliner Trickfilmstudio, erfand daraufhin die Figur, die ab
22. November 1959 die Geschichten des Abendgruß umrahmte, mit dem die Kinder bereits seit
Oktober 1958 täglich ins Bett geschickt wurden.
Im Gegensatz zum West-Sandmännchen sah das aus dem Osten eher wie ein Kind aus, nicht wie ein Greis, und hatte einen Kinnbart.
Die Figur war 24 Zentimeter groß und wurde per Stop-Trick animiert. Das Sandmännchen kam immer mit unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln: mit dem Fahrrad, der Eisenbahn, einem Traktor, dem Schlitten der Eskimos, einem Mondmobil, einer Draisine, einer Kürbiskutsche, in der Mäuse saßen, einem fliegenden Teppich und sogar einem Panzer. Ausgerechnet zwei Tage, nachdem eine Familie im September 1979 mit einem Heißluftballon aus der DDR geflüchtet
war , erschien auch das Sandmännchen mit einem solchen Verkehrsmittel – das gab Ärger, und dieser Sandmann-Film kam auf den Index.
Der Sandmann wurde geliebt und verehrt. Die Filme wurden auch ins Ausland verkauft. In Schweden heißt der Sandmann John
Blund, in Finnland Nukku Matti. Als ein Jahr nach dem Ende der DDR auch der Deutsche Fernsehfunk eingestellt wurde, sollte dies gleichzeitig das Ende für das Ost-Sandmännchen bedeuten. Er lief zum letzten Mal dort am
31. Dezember 1991. Nach massiven Zuschauerprotesten wurde die Figur jedoch beibehalten und in den Dritten Programmen und später im Ki.Ka fortgeführt. Das West-Sandmännchen war bereits 1989 eingeschläfert worden.
Das Titellied schrieben Walter Krummbach
(Text) und Wolfgang Richter
(Musik). Es wird von einem Kinderchor gesungen und geht so: „Sandmann, lieber Sandmann, es ist noch nicht so weit. Wir senden erst den Abendgruß, ehe jedes Kind ins Bettchen muss, du hast gewiss noch Zeit.“ Die zweite Strophe lautet: „Sandmann, lieber Sandmann, hab nur nicht solche Eil. Dem Abendgruß vom Fernsehfunk lauscht jeden Abend alt und jung. Sei unser Gast derweil.“
Weitere
Infos:
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1. Sandmann, lieber Sandmann, es ist noch nicht so weit.
Wir senden erst den Abendgruß,
eh' jedes Kind ins Bettchen muss,
du hast gewiss noch Zeit.
2. Sandmann, lieber Sandmann, hab nur nicht solche Eil.
Dem Abendgruß vom Fernsehfunk
lauscht jeden Abend alt und jung.
Sei unser Gast derweil.
3. Kinder, liebe Kinder, das hat mir Spaß gemacht.
Nun schnell ins Bett und schlaft recht schön.
Dann kann auch ich zur Ruhe geh’n.
Ich wünsch euch: Gute Nacht!
Text: Walter Krumbach
Vertonung: Wolfgang Richter
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