Kaiserin
Maria Theresia
* 13. Mai 1717 in Wien
† 29. November 1780 in Wien
ABCD
Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn und Böhmen.
ABCD Sie
war die älteste Tochter von Kaiser Karl VI. .
Ab Februar 1736 mit dem 9 Jahre älteren Herzog Franz Stephan von Lothringen
(ab 1737 Großherzog von Toskana, ab 1745 als Franz I. Kaiser) vermählt, übernahm Maria Theresia nach dem Tod ihres
Vaters 1740 aufgrund der 'Pragmatischen Sanktion'
die Regierung der habsburgischen Länder. 1741 wurde sie zur Königin von Ungarn, zwei Jahre später zur Königin von Böhmen gekrönt. Ihren
Gesamt-Erbanspruch hatte Karl VI. nicht ausreichend absichern können. Bayern und Sachsen erhoben über die Töchter Kaiser Josephs
I. ,
des älteren Bruders Karls VI., die mit den Kurfürsten von Bayern
bzw. Sachsen
verheiratet waren, Erbansprüche und fanden in Frankreich und Spanien Verbündete. Der österreichische Erbfolgekrieg dauerte bis 1748, parallel dazu kämpfte Österreich in den schlesischen Kriegen (1740-42, 1744/45), später im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) gegen Friedrich II.
von Preußen, der Ansprüche auf Schlesien erhob und durchsetzte. ABCD Maria-Theresias
militärische Lage gestaltete sich zunächst derart ungünstig, dass der
bayerische Kurfürst zum neuen Kaiser gewählt wurde. Schließlich konnten
die österreichischen und ungarischen Truppen die nach Österreich eingefallenen Bayern und Franzosen vertreiben. Als 1745 die Wahl ihres Gatten Franz Stephan
zum Kaiser erfolgte, nannte sie sich "römische Kaiserin". Ohne eigene Hausmacht und ohne nennenswerte militärische oder politische Begabung widmete sich Franz Stephan vor allem der finanziellen Absicherung der kaiserlichen Familie – womit er sehr erfolgreich war; die Regierungsgeschäfte führte seine Frau allein.
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Ihre Regierungszeit war durch tief greifende Reformen gekennzeichnet, die in allen Ländern des Habsburgerreiches einen bedeutenden Modernisierungsschub bewirkten: Die Verwaltung wurde reformiert, das Heereswesen neu organisiert (Gründung der Militärakademie in Wiener Neustadt), die Lage der Bauern verbessert (Beschränkung der Robotleistungen), die allgemeine Schulpflicht eingeführt, die Folter abgeschafft und der Einfluss der Kirche verringert (Aufhebung des Jesuitenordens 1773).
In ihre Zeit fällt die Gründung der Wiener Börse (1769), die Ausgabe von Papiergeld und die erste Volkszählung in Österreich und Ungarn 1771, die knapp 19 Millionen Einwohner ergab.
Eine 'Allgemeine Schulordnung' wurde 1774 eingeführt.
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Maria Theresia war Mutter von 16 Kindern (11 Mädchen, 5 Knaben), von denen
drei als Kleinkinder und drei als Jugendliche starben. Zwei Söhne wurden
römisch-deutsche Kaiser (Joseph II.
und Leopold II. ),
zwei Töchter und der jüngste Sohn blieben unverheiratet. Maria Theresia war in jungen Jahren sehr impulsiv und lebenslustig, nicht übermäßig gebildet; sie sprach Deutsch mit wienerischer Färbung, daneben Latein, Spanisch, Französisch und Italienisch.
Sie liebte Musik und neigte zum Glücksspiel. Ihrem Gatten, den sie 1740 zum Mitregenten bestellte, immer verbunden, trug sie als Witwe (ab
1765) stets Trauerkleidung, verwendete schwarz umrandetes Papier und war pessimistisch.
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Joseph folgte
1765 seinem Vater als Kaiser nach und war Mitregent von Maria Theresia. Die Beziehung zwischen beiden war konfliktreich. Maria Theresia war bei aller Reformbereitschaft doch stark vom Katholizismus und der barocken Tradition des Hauses Habsburg geprägt. Ganz anders Joseph, der eine Politik im Sinne der Aufklärung verfolgte. Viele Ideen Josephs lehnte Maria Theresia als antikirchlich ab, und der Sohn konnte seine Ziele nicht so ohne weiteres gegen seine Mutter durchsetzen, die nach wie vor die Leitung des Staates innehatte. Die ständigen Konflikte mit Joseph, die Selbstvorwürfe und Gewissenszweifel haben – zusammen mit den zunehmenden Altersbeschwerden – im letzten Lebensabschnitt auch die in ihrer Jugend so bewundernswerte Energie und Entschlussfreudigkeit beeinträchtigt, obwohl die herrschgewohnte „Kaiserin-Wittib“ ihre oftmals geäußerte Absicht, Joseph die Alleinherrschaft zu überlassen und sich nach Tirol zurückzuziehen, bis zuletzt nicht verwirklicht hat. Maria Theresia litt schon in mittleren Jahren an Übergewichtigkeit und hatte im Alter beim Gehen Probleme. In ihrem Hauptwohnsitz Schönbrunn wurde daher ein Aufzug für sie eingebaut.
Maria
Theresia
stiftete in vielen Kirchen Ornate und lehnte jede Toleranz ab. Streng war sie gegen Unsittlichkeit
(Keuschheitskommission
) auch in Unterhaltung und Theater eingestellt.
Sie starb im Alter von 63 Jahren.
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