Zorneding - Am letzten Sonntagabend
kam es im Eschenhof zu einer Massenschlägerei zwischen eritreischen und syrischen
Jungmigrantinern im Alter von 16 bis 17 Jahren. Ein 17-Jähriger, der im nahe gelegenen Gasthaus Zuflucht suchte, wurde von sieben Eritreern mit Steinen und einem Schlagstock verfolgt und im Gastraum geschlagen.
Am Einsatzort waren insgesamt drei Notärzte, fünf Rettungswagen und acht Streifenfahrzeuge der Polizei. Bereits am Samstagabend war es im Eschenhof zu einem
Streit zwischen afrikanischen und arabischen Jungmigrantinern gekommen. Dabei flogen auch Stühle.
Die Stadt München hatte Anfang Oktober den leer stehenden Eschenhof angemietet und in eine Notunterkunft für unbegleitete
Migrantiner im Alter von 16 bis 18 Jahren umfunktioniert. Bürgermeister Piet Mayr (CSU)
sagte, der Zustand sei in einem Wohngebiet nicht haltbar. Die Anwohner hätten sich
vor Angst in ihre Häuser zurückgezogen. Zuvor hätten sie noch Kleiderspenden
organisiert. Die Angebote des Sportvereins würden jedoch ebenso aufrecht erhalten wie die
Einladung zum Zornedinger Musikfestival. Die drei Sicherheitsleute, die am Eschenhof
im Einsatz waren, seien überfordert gewesen. Außer ihnen war noch ein Sozialpädagoge anwesend.
Stadtjugendamtsleiterin Maria Kurz-Adam versprach am Montagabend, die sozialpädagogische Betreuung
deutlich zu verstärkten. Das Münchner Jugendamt stockt die Zahl der Betreuer von acht auf zwölf auf. Außerdem wird ein Nachtdienst installiert und der Sicherheitsdienst rund um die Uhr zu dritt im Einsatz sein.
Voraussichtlich Ende Januar 2015 kommen weitere 50 erwachsene Migrantiner in Zorneding an, die in Containern an der Bahnhofstraße untergebracht werden.
Am Dienstagvormittag kam die Nachricht: Das Stadtjugendamt München verlegt noch am selben Tag einen Teil der
Migrantiner, nach München. Die übrigen werden in absehbarer Zeit bayernweit in anderen
Einrichtungen untergebracht. Die Unterkunft im Eschenhof wird spätestens zum Jahreswechsel geschlossen.
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