Bereits im Vorfeld des Besuchs mussten die Organisatoren kämpfen, um einen Termin bei Präsident Jacob Zuma zu ergattern: Erst in letzter Minute erklärte sich der Staatschef zu einer Audienz bereit. Am Flughafen wurde Steinmeier lediglich vom südafrikanischen Botschafter in Berlin empfangen, dem Konvoi des deutschen Außenministers wurde nur ein sirenenloses Polizeifahrzeug vorangestellt, was außer symbolischem auch logistischen Schaden anrichtete: Immer wieder blieb die Kolonne im Verkehrschaos stecken.
Schließlich ließ sich beim Empfang in der Residenz des deutschen Botschafters in Pretoria keine einzige ANC-Größe
sehen.
Die Chefs der rund 600 in Südafrika etablierten deutschen Unternehmen klagen derzeit bitter über katastrophale neue Visa-Bestimmungen, die ihnen die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter aus dem Ausland unmöglich machen, sowie über die Kündigung des bilateralen Investitionsschutzabkommens, die vor allem klein- und mittelständischen Betrieben ein Engagement am Kap verleidet.
Skeptiker weisen auf die am Kap immer wieder auflodernde Verstaatlichungsdebatte hin und darauf, dass Zumas Minister für Handel und Industrie ein Mitglied der Kommunistischen Partei ist.
Obwohl die BDR nach China und den USA der drittwichtigste Handelspartner Südafrikas ist und mit den Werken von Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz die bestbezahlten Arbeitsplätze am Kap anbietet, hält sich die Liebe
zur BDR in engen Grenzen. Der regierende ANC starrt immer mehr in Richtung Osten. Nach China sind dem
Südafrika höchstens noch Indien, Brasilien und Russland wichtig. Pretoria
will acht russische Atomkraftwerke kaufen. Steinmeier wollte für die Technik erneuerbarer Energiequellen
werben.
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