Konrad Zuse
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* 22. Juni 1910 in Berlin-Wilmersdorf
† 18. Dezember 1995 in Hünfeld
bei Fulda
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Deutscher Bauingenieur, Erfinder des ersten Computers der Welt.
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Als
Zuse zwei Jahre alt war, zog die Familie in das ostpreußische Braunsberg
, wo der Vater als Postbeamter im mittleren Dienst arbeitete. Dort besuchte er das humanistische Gymnasium. 1923 zog die Familie Zuse nach
Hoyerswerda
, wo
Zuse das
Reform-Realgymnasium absolvierte. 1927 legte er sein Abitur ab. Er studierte dann bis 1934 an der Technischen Hochschule Charlottenburg, kündigte 1935 seine aussichtsreiche Stelle als Statiker
bei den Henschel-Flugzeugwerken in Berlin und teilte seinen Eltern mit, dass er das Wohnzimmer benötige, um eine vollautomatische Rechenmaschine zu bauen. Die Ursache für seinen spontanen Beschluss war die Vision, die stupide Arbeit des Rechnens durch eine vollautomatische Maschine erledigen zu lassen.
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Zuse wollte binär arbeitende Rechner bauen, sie sollten mit bistabilen Bauelementen arbeiten. Nicht nur die Zahlen wollte er binär darstellen, sondern die gesamte Maschine sollte auf diesem Prinzip arbeiten. Er entwickelte dazu ein leistungsfähiges binär arbeitendes Gleitkommarechenwerk, welches erlaubte, sehr große und sehr kleine Zahlen mit hinreichender Genauigkeit zu verarbeiten. Er konstruierte einen Speicher zur Speicherung beliebiger Daten, entwarf eine Steuereinheit zur Steuerung des Rechners per Lochstreifen (auf dem das Programm stehen sollte) und implementierte Ein- bzw. Ausgabeeinheiten im Dezimalsystem.
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Seine erste Maschine Z1, die nach diesem Prinzip arbeitete, konstruierte er von 1936-1938.
Zuses intellektuelle Leistung war dabei das Entscheidende. Seine Idee bedeutete einen Paradigmenwechsel bei der Konstruktion von Rechenmaschinen: Vom Dezimalsystem mit den Zahlen von 0 bis 9 zum Binärsystem, in dem es nur Nullen und Einsen gibt.
Das war also der eigentliche Schnitt, der 1936 gemacht wurde. Bis dahin war es selbstverständlich, dass eine Rechenmaschine dezimal
arbeitet. Diese kleinen Ziffernrädchen kannten alle. Die Hauptelemente
von Zuses Maschine waren reine Ja-Nein-Elemente, die das Ja oder Nein
festhalten. Sie mussten gesteuert, ausgewählt werden. Die Z1 war eine Maschine mit einem Speicher von 64 Worten mit je 22 Bits und den oben angegebenen Komponenten. Die Z1
war die erste programmgesteuerte Rechenmaschine der Welt, basierend auf der binären Schaltungslogik und dem binären Gleitkommasystem. Die Finanzierung der Z1 erfolgte vollständig aus privaten Mitteln.
Sein Vater ließ sich sogar aus dem Ruhestand reaktivieren, um die Entwicklung mitzufinanzieren
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Unzufrieden mit der Zuverlässigkeit der gewählten Bauelemente für die Z1 (Tausende von Blechen mit der Laubsäge zurechtgeschnitten) entwarf Konrad Zuse das Gerät Z2 (1938-1939). Er verwendete das Prinzip des mechanischen Speichers der Z1, setzte für das Festkommarechenwerk jedoch Telefonrelais (800 Relais) ein. Die Zuverlässigkeit der Relaistechnik überzeugte Zuse, und er baute die Z3 vollständig aus Relais (ca. 600 im Rechenwerk und 1400 im
Speicher).
ABCD Während des Zweiten Weltkrieges wurde Zuse zweimal einberufen, nahm aber nie an Kriegshandlungen teil.
Er konnte er erreichen, dass er unabkömmlich gestellt und bei den Henschel-Werken
beschäftigt wurde. Dort arbeitete er an der Gleitbombe
mit, einer Kombination aus fliegender Bombe und Torpedo. 1941 gründete er
die Firma „Zuse Ingenieurbüro und Apparatebau, Berlin“, die zuletzt 20 Mitarbeiter beschäftigte. Es war die einzige Firma, die in Deutschland Rechner entwickeln durfte.
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Die Maschine Z3, teilweise gefördert durch die DVL (Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt), wurde 1941 fertiggestellt und gilt heute als der erste funktionsfähige, frei programmierbare, auf dem binären Zahlensystem (Gleitkommazahlen) und der binären Schaltungstechnik basierende Rechner der Welt.
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Die Rechenanlage Z4, deren Bau 1942 begonnen wurde und die bis 1945 in Berlin nicht mehr fertiggestellt werden konnte, wurde als einzige Maschine vor der Zerstörung durch Bombenangriffe gerettet. Der Rechner Z4 war eine Erweiterung der Z3.
Er wurde 1949 in Neukirchen Kreis Hünfeld in Hessen restauriert und arbeitete ab 1950 für fünf Jahre erfolgreich an der ETH
(Eidgenössische-Technische Hochschule) in Zürich. Der Rechner Z4
war 1950 die einzige kommerziell eingesetzte programmgesteuerte Rechenanlage in Europa.
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Mit seinem in den Jahren 1942-1946 entwickelten Programmiersystem, dem Plankalkül, wollte Konrad Zuse schwierige Aufgaben der Ingenieure, wie z.B. aus dem Bauwesen, in Programme fassen.
Neben den algebraischen Maschinen Z1-Z4, führte Zuse 1943 das Konzept der logistischen Maschine ein, die die Programmiersprache Plankalkül verstehen sollte.
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Zuse wollte nie einen Lehrstuhl an einer Universität, er wollte seine Vision realisieren, vollautomatische Rechenmaschinen zu bauen und zu verkaufen.
Nachdem er 1941 die Zuse-Apparatebau in Berlin gegründet hatte, entstand 1946 das
'Zuse-Ingenieurbüro' in Hopferau
im Allgäu und 1949 die 'Zuse KG in Neukirchen
Kreis Hünfeld'. Letztere war bis 1964 im Besitz von Zuse und seiner Frau und produzierte 250 Computer im Wert von mehr als 100 Millionen DM.
Seine Firma war für gut 15 Jahre federführend im europäischen Computerbau, danach konnte sie der (ausländischen) Konkurrenz nicht mehr
widerstehen.
ABCD Im Ruhestand widmete Zuse sich seinem Hobby, dem Malen im expressionistischen
Stil. Seine Aktivität und sein Selbstbewusstsein waren bis zum Schluss ungebrochen.
1995 erlitt er eine Herzattacke, der er im Alter von 85 Jahren erlag.
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Weitere
Infos:
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Zitate
Man kann scherzhaft sagen, ich habe den Computer erfunden, weil ich zu faul war zum Rechnen.
Nur der Umstand, dass ich
nichts von Rechenmaschinen verstand,
half mir, völlig neue Wege zu gehen.
Die Gefahr, dass der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht so groß wie die Gefahr, dass der Mensch so wird wie der Computer.
Wenn die Computer zu mächtig werden,
dann zieht einfach den Stecker raus...
Über Fragen, die ich nicht beantworten kann, zerbreche ich mir nicht den
Kopf.
Kuriosa
Die Prüfer des Reichspatentamtes, die Mitte der 30er Jahre die Erfindung eines jungen Bauingenieurs beurteilten, hatten nach jahrelangem Hin und Her wenig Weitsicht bewiesen. Der junge Mann hieß Konrad Zuse - und die Erfindung, die als "nicht patentwürdig" abgelehnt wurde, hieß Z 1. Es war die erste programmgesteuerte Rechenmaschine der Welt, der erste Computer.“
ABCD
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