Wilhelm Dörpfeld
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26. Dezember 1853 in Barmen
† 25. April 1940
auf Lefkada (Lefkas)
Deutscher Architekt und Archäologe.
ABCD
Dörpfeld war der Sohn des Pädagogen Friedrich Wilhelm Dörpfeld
. Er besuchte das humanistische Gymnasium in
Elberfeld , das heute nach ihm benannte „Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium“, und legte dort im Jahre 1872 das Abitur ab. Anschließend studierte er Architektur an der Berliner Bauakademie, wo zu seinem Freundeskreis die Architekten Friedrich Graeber
und Karl Siebold
zählten. Über eine Anstellung im Büro seines Lehrers (und späteren Schwiegervaters) Friedrich Adler
fand er den Einstieg in die archäologische Bauforschung.
1877 kam er als Assistent des Grabungsarchitekten Richard Bohn
nach Olympia, mit dessen Ausgrabung Ernst Curtius
und Friedrich Adler bereits 1874 begonnen hatten. 1878, im Alter von nur 25 Jahren, wurde Dörpfeld die technische Grabungsleitung übertragen. Nach Abschluss der Arbeiten in Olympia wurde er 1882 von Heinrich Schliemann
für die Ausgrabung Trojas gewonnen, die er nach dessen Tod zu Ende führte. Erst Dörpfeld gelang eine erste klare Deutung der zahlreichen Siedlungsschichten.
Von 1884 bis 1885 begleitete er Schliemann bei den Grabungen in Tiryns ; 1900 bis 1913
war er mit Alexander Conze
in der Mittel- und Unterstadt von Pergamon
tätig; 1931 mit Untersuchungen auf der Agora
von Athen befasst.
Dörpfeld war von 1886 bis 1912 Zweiter Sekretär (Direktor) des Deutschen Archäologischen Institutes, Abteilung Athen und gilt als Begründer des wissenschaftlichen Grabungswesens in der Archäologie. Der historische Gewinn von Ausgrabungen wurde durch von ihm neu entwickelte Grabungsmethoden vervielfacht. Dazu gehören die präzise Dokumentation des Befundes durch Steinpläne mit Sturzlagen, die Beobachtung der archäologischen Schichten (Stratigraphie) und die zeichnerische Aufnahme wichtiger einzelner Steine sowie die gewissenhafte Begründung vorgeschlagener Rekonstruktionen. Für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Archäologie erhielt Dörpfeld sieben Ehrendoktorwürden und 1892 den Professorentitel.
Am 8. April 1923 ernannte ihn die Universität Jena
zum Honorarprofessor. Der Baedeker-Verlag verpflichtete Dörpfeld aufgrund seiner profunden Kenntnisse als Co-Autor bei der Abfassung der Beschreibung Olympias in seinem Band Griechenland (ab
1882). Seine späten Arbeiten zur Frühgeschichte des Heiligtums von Olympia und zum Ursprung mykenischer Kultur waren hingegen
erfolglos, ebenfalls seine Bemühungen ab 1900, das homerische Ithaka auf
Lefkada (Lefkas) nachzuweisen. Dörpfeld war 1905 mit aufsehenerregenden Büchern über
seine neue Ithaka-Theorie an die Öffentlichkeit getreten. Er wollte sich nicht damit zufrieden geben, dass auf
der Insel Ithaka keine Spur von der Burg und dem Palast des Odysseus
gefunden wurde. Er suchte weiter - auf der nördlichen Nachbarinsel
Lefkada (Lefkas). Seine Meinung: Ithaka sei nicht Ithaka - sondern Lefkada
(Leukas ist Ithaka. Dörpfeld starb 86-jährig auf Lefkada (Lefkas).
Dörpfeld gründete 1896 die Deutsche Schule Athen. Er gilt als Begründer des modernen Grabungswesens und ist einer der bekanntesten archäologischen Bauforscher.
Seine Forschungen über das griechische Theater sind grundlegend. Die Klarheit seines Vortrages machten ihn zu einem vorzüglichen Lehrer und auch zu einem in weitesten Kreisen bewunderten Redner. Seine architektonischen Entdeckungen sind Allgemeingut der Wissenschaft.
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