Reichstagswahl
1912
ABCD
am
12. Januar 1912.
Bei der letzten Reichstagswahl vor dem Ersten Weltkrieg
wurde erstmals die SPD stärkste Partei nicht nur nach Wählerstimmen, sondern auch nach
Mandaten.
In
diesen Reichstagswahlen stimmten bei einer Wahlbeteiligung von 84,5 % 4.250.329 Wähler für die SPD, das waren 34,8 % der abgegebenen gültigen Stimmen. (Die Verfassung des Kaiserreichs von 1871 sah für die Reichsebene das allgemeine Wahlrecht für Männer vor.) Damit gewann die
SPD erstmals den größten Stimmenanteil von allen Parteien. Nach den damals vorgesehenen Stichwahlen stellte die Partei schließlich 110 von 397 Abgeordneten. Dies entsprach nur 27,7 % der Mandate. Die große Differenz zwischen Stimmanteil und Mandatsanteil erklärt sich vor allem durch die Benachteiligung der SPD bei der Einteilung der Wahlkreise. In den Wahlkreisen der schnell wachsenden Industriegebiete, wo die Hochburgen der SPD lagen, wohnten jeweils deutlich mehr Wahlberechtigte als in jenen der ländlichen Gebiete, wo die Konservativen ihren Rückhalt besaßen.
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