Volksabstimmung im
Saargebiet
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am 13. Januar 1935.
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90,73 Prozent der Wähler stimmten für eine Vereinigung mit Deutschland, 8,86 Prozent für den Status quo und nur 0,4 Prozent der Wähler für eine Vereinigung des Saargebietes mit
Frankreich.
Das Wahlergebnis wurde am Morgen des 15. Januar verkündet. Die Menschen kamen in den Straßen zu spontanen Jubelfeiern zusammen. Die
zuständige Regierungskommission teilte den Anführern der antideutschen
Separatisten, dem SPD-Mann Max Braun
und dem Zentrumsmann Johannes Hoffmann
mit, dass sie für deren Sicherheit nicht mehr garantieren könne. Am 1. März 1935
ging die Hoheit über das Saargebiet wieder auf das Deutsche Reich über. Gegen eine Zahlung von 900 Millionen Goldfranken erwarb das Deutsche Reich das Eigentum an den Saargruben zurück. Am selben Tag hielt
Adolf Hitler
eine Ansprache in Saarbrücken. Er nannte den Tag einen Glückstag für die ganze
Nation und erklärte, er hoffe, das Verhältnis zu Frankreich werde sich durch die Regelung des Saarproblems endgültig bessern.
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Vorgeschichte:
In Versailles 1919 pochte der französische Ministerpräsident Clemenceau
darauf, dass die Saarländer französischer Abstammung seien und daher Bürger Frankreichs werden sollten. Trotz des vehementen Willens Frankreichs, das Saarland zu annektieren,
fand dieser Vorschlag keine Mehrheit unter den Siegermächten des Ersten Weltkrieges. besonders England sträubt sich gegen
die Absichten Frankreichs.
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Im Versailler Diktat-Frieden vom 14. Januar 1920 wurde dann festgelegt, das Saarland zunächst für 15 Jahre unter die Verwaltung des Völkerbundes zu stellen,
nicht ohne es um Teile der bayrischen Pfalz zu erweitern. Wirtschaftlich wurde das Saargebiet in das französische Zoll- und Währungsgebiet integriert.
Danach sollte durch eine Volksabstimmung über die Zukunft des Saarlandes entschieden werden.
Eine international besetzte "Saarkommission" wurde eingesetzt, die das Saarland in dieser Zeit und im Auftrag des Völkerbundes regieren sollte.
Der Völkerbund nahm seine Verwaltung am
25. Februar 1920 auf. Das Eigentum der 66 Steinkohlengruben ging an Frankreich. Am
30. April 1921 wurden alle Briefmarken in Pfennig-Währung ungültig. Der Franc wurde ab 1923 alleiniges Zahlungsmittel.
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Diese "Saarkommission" stand unter dem Vorsitz des französischen Präsidenten, und so entpuppte sich diese Kommission bald als alleinige Vertretung französischer Interessen.
Aus Protest dagegen
verließen das kanadische und deutsche Mitglieder diese Kommission, was aber nichts daran änderte, dass Frankreich weiter im Saarland herrschte.
Frankreich behandelte das Saargebiet als eine Art Kolonie. Die Verhältnisse an der Saar
verschlimmerten sich immer weiter zum Schaden der deutschen Bevölkerung.
Deren Proteste wurden auf Weisung der Franzosen in der Kommission in aller Regel dem dafür zuständigen Völkerbund nicht einmal zugeleitet. Die Regierung in Paris verlegte gegen die Bestimmungen des Versailler
Diktatfriedens 5.000 französische Soldaten in das Saargebiet. Die deutsche Beamtenschaft
wurde zum größten Teil ausgewiesen und durch französische ersetzt. Das gleiche passierte mit den deutschen Firmenleitungen in der Industrie und im Bergbau an der Saar.
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Im Zuge der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund im Jahre 1926
versuchte der Außenminister Deutschlands Stresemann
im Rahmen einer französisch-deutschen Gesamtlösung, die Rückgliederung des Saargebiets. Das Vorhaben scheiterte
am Widerstand Frankreichs. Als 1935 die vereinbarten 15 Jahre
abgelaufen waren, musste Frankreich die im Vertrag festgelegte Volksabstimmung dulden.
Im Winter 1934 zogen 4.000 Soldaten aus Schweden, Großbritannien, Italien und den Niederlanden mitsamt Panzerfahrzeugen ins
Saargebiet ein.
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Schon Monate vor der Abstimmung begann die französische Regierung einen enormen Wahlkampf, während Deutschland nicht einmal Zutritt zu den Gebieten hatte.
Hitler machte der französischen Regierung den Vorschlag, auf die Volksabstimmung zu verzichten und das Ganze per freundschaftlicher Vereinbarung zu regeln. Dabei sollte das Saargebiet wieder an Deutschland angeschlossen werden und per
Vertrag festgelegt werden, dass Frankreich und dessen Industrie weiterhin die Bodenschätze an der Saar ausbeuten dürfe. Die französische Regierung lehnte diesen Vorschlag jedoch ab. Dem in den Veranstaltungen unzählige Male gesungenen Saarlied „Deutsch ist die Saar“ von Hanns Maria Lux
stellte der Oberkommunist Bertolt Brecht
- ohne jeden Zuspruch - das Lied „Haltet die Saar, Genossen“ entgegen, das von Hanns Eisler
vertont wurde.
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