Christoph Graupner
ABCD
* 13. Januar 1683 in
Kirchberg
† 10. Mai 1760 in
Darmstadt
Deutscher
Komponist.
ABCD
Graupner wurde im sächsischen Kirchberg in eine Familie von Schneidern und Tuchmachern geboren. Der örtliche Kantor Michael erkannte das musikalische Talent des Knaben, der hervorragend vom Blatt singen konnte, und übernahm zusammen mit dem Organisten seine Ausbildung.
Letzterer nahm ihn 1694 bei seinem Wechsel nach Reichenbach im Vogtland
mit, bis er 1696 als Alumnus der Leipziger Thomaskirche angenommen wurde. Er blieb dort bis
1704.
ABCD
Graupner
schloss Freundschaft mit Georg Philipp Telemann , der das studentische Collegium Musicum leitete, und Gottfried Grünewald
, der später sein Vizekapellmeister in Darmstadt wurde. Er
hängte ein Jurastudium an der Leipziger Universität an, das er aber 1706 wegen des Einmarschs der
schwedischen Truppen abbrechen musste. Graupner floh nach Hamburg, wo es ihm 1707 gelang, als Cembalist der Oper am Gänsemarkt anzutreten. Zwischen 1707 und 1709 schrieb er fünf Opern für
dies Theater, wahrscheinlich arbeitete er mit Reinhard Keiser
an weiteren drei Opern zusammen.
ABCD
1709 berief ihn Ernst-Ludwig , Landgraf von Hessen-Darmstadt als Vizekapellmeister
und 1712 als Kapellmeister. Diesen Posten behielt er bis zu seinem Tod. Während Graupners
ersten Jahren in Darmstadt stand die Oper im Mittelpunkt seines Schaffens; nach 1719 waren es Kantaten und Instrumentalmusik. 1723
bewarb er sich um das Thomaskantorat in Leipzig, als deren Konsequenz ihm vom Landgrafen die Entlassung verweigert, das
Gehalt erhöht und die Befugnisse erweitert wurden - Johann Sebastian Bach
bekam dann die Stelle.
ABCD Graupners
Ruf war so gut, dass er zahlreiche Schüler anlockte: der berühmteste war der nur fünf Jahre jüngere Johann Friedrich
Fasch . Gegen Ende seines Lebens wurde seine Arbeit durch nachlassende Sehkraft beeinträchtigt.
Bis dahin hatte er 1.418 Kirchenkantaten, 24 weltliche Kantaten, 113 Symphonien, etwa 50 Konzerte, über 80 Ouvertürensuiten, 36 Sonaten und zahlreiche Werke für Cembalo solo geschrieben. Darüber hinaus fertigte er sich Kopien zahlreicher Werke anderer Komponisten an, darunter solche der neusten Mode, wie z.B. Carl Heinrich
Graun ,
J. W. A. Stamitz
und Franz Xaver Richter ;
die Nähe Mannheims war hier von Vorteil. Als Komponist religiöser Musik, Kontrapunktiker und virtuoser Cembalist erlangte Graupner großen Ruhm. Er war ein aufrechter, ehrlicher und musikalisch sehr gebildeter Mann, allem Neuen zugewandt, energisch, unermüdlich und äußerst produktiv. Er wurde geschätzt, gepriesen und bewundert, und von seinen Musikern geliebt. Aus bescheidenen Verhältnissen stammend, mit einer unermesslich großen Liebe zur Musik, blieb er dennoch zeitlebens ein einfacher und zurückhaltender Mann.
Graupner starb erblindet im Alter von 77 Jahren.
Dem kuriosen Umstand einer Auseinandersetzung über seinen kompositorischen Nachlass zwischen dem Landgrafen und
Graupners Erben ist es zu verdanken, dass die Kompositionen nicht – wie
Graupner es wünschte – nach seinem Tode verbrannt wurden, sondern sich noch heute zum größten Teil in der Darmstädter Bibliothek befinden. Graupners Familie wehrte sich gegen dieses Vorgehen und strengte einen Prozess an, der erst fast 80 Jahre nach Graupners Tod zu Gunsten der Familie entschieden wurde. Diesem Umstand und der Auslagerung der Bestände während des Zweiten Weltkrieges ist die Erhaltung
von Graupners umfangreichen Werkzu verdanken.
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