Mittwoch, 14. Januar 2014

Gottfried Silbermann 
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* 14. Januar 1683 in Kleinbobritzsch  
† 4. August 1753 in Dresden
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Deutscher Orgelbauer.

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Silbermann wurde als jüngster Sohn aus der zweiten Ehe des Zimmermeisters Michael Silbermann geboren. Sein Großvater Veit war Bauer in Kleinbobritzsch, wo auch sein Urgroßvater Georg seit 1595 als Häusler nachweisbar ist. Um die Jahreswende 1684/85 erfolgte ein Umzug der Familie in die benachbarte Stadt Frauenstein . Über Silbermanns Jugend ist wenig bekannt. Wie sein Bruder Andreas besuchte er die Stadtschule in Frauenstein. Möglicherweise erlernte auch Gottfried das Schreinerhandwerk, bevor er 1702 seinem Bruder nach Straßburg folgte, wo er bei ihm den Orgelbau erlernte, zusammen mit Andreas vier Orgeln erbaute und mit der französisch-elsässischen Orgelkultur in Berührung kam. Von 1704 bis 1706 leitete Gottfried die Werkstatt, als sich Andreas in Paris aufhielt

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Als Meister kehrte er 1710 wieder nach Sachsen zurück. Auf seiner Reise durch Leipzig lernte ihn der Thomaskantor Johann Kuhnau kennen, der von seinen theoretischen Kenntnissen begeistert war und sich als einflussreicher Fürsprecher für den jungen Orgelbauer einsetzte. Ein Jahr später eröffnete Silbermann seine Orgelbauwerkstatt in Freiberg , wo ihn der Superintendent Christian Lehmann förderte und unterstützte. 1714 stellte er als sein zweites Projekt in Deutschland die große Orgel im Freiberger Dom St. Marien fertig. Silbermann blieb ledig und wohnte bis zu seinem Lebensende in Freiberg, wo er insgesamt fünf Orgeln schuf, von denen noch vier erhalten sind.
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Bemerkenswert ist Silbermanns Gabe, mit dem Orgelbau gute Geschäfte zu machen, wodurch er zu einem für einen Orgelbauer zur damaligen Zeit ungewöhnlichen Wohlstand gelangte. Silbermann wusste zu wirtschaften und seine Position zu festigen. So erreichte er es im Laufe der Zeit, nahezu eine Monopolstellung innezuhaben.
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Silbermanns Grundsätze wurden nicht von jedem befürwortet. Die Kritik des Zeitgenossen Johann Sebastian Bach ist ein Beispiel dafür. Bach forderte eine erweiterte, flexiblere Stimmung, Silbermann beharrte jedoch auf dem mitteltönigen Stimmungssystem. Zum anderen monierte Bach den schwergängigen Anschlag der Hammerflügel Silbermanns und die unzureichende Klangstärke im oberen Tonbereich. Andererseits wurden Bach und Silbermann jedoch auch gemeinsam als Orgelsachverständige verpflichtet, zum Beispiel 1746 bei der Abnahme der neugebauten Hildebrandt-Orgel in der Naumburger Stadtkirche St. Wenzel.
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Silbermann erkrankte 1749 schwer und übertrug den Neubau in Frankenstein seinen Mitarbeitern und den Orgelbau der Dresdner Katholischen Hofkirche seinem ehemaligen Schüler Zacharias Hildebrandt, der maßgeblichen Anteil an diesem Werk hatte. Silbermann, der auch bei der Intonation seiner Orgeln immer selbst die Aufsicht hatte, starb im Alter von 70 Jahren, höchstwahrscheinlich an den Folgen einer Zinn-Blei-Vergiftung, und wurde auf dem ersten Johannisfriedhof in Dresden beigesetzt. In seinem Testament setzte Silbermann seinen Neffen Johann Daniel als Universalerben ein, der den Nachlass über 10.307 Taler erhielt.

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Silbermann schuf im Laufe seiner Tätigkeit etwa 50 Orgeln. In Sachsen sind heute noch 29 Orgeln erhalten, unter anderen die Orgel der Dresdner Hofkirche. Silbermann war nicht nur als Orgelbauer berühmt, sondern auch als Erbauer von Cembali, Clavichorden und Hammerflügeln. Von großer Wirkung war Silbermanns Bau des Hammerflügels, das er „Piano (et) Fort(e)“ nannte. Er erfand die Dämpfungsaufhebung. Johann Sebastian Bach lernte diese Instrumente von Silbermann kennen und schätzte sie sehr. Silbermann gilt als der bedeutendste Orgelbauer Mitteldeutschlands im Barock. Obwohl sein Wirkungsgebiet zeitlebens regional sehr beschränkt blieb, machte sein Werk Schule.

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Weitere Infos:  

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Zitate über Silbermann

'Wieviel Schriften sind zu lesen, welch Künstler Du gewesen, hochgeehrter Silbermann! - Du wirst ein Künstler stets auch bey der Nachwelt bleiben. Dein Ruhm verwelket nicht, ob Dich der Tod gleich streckt.'

Organist Johann Christoph Erselius, Freiberg; 1735



´Vernehmter Silbermann, Vergönne mir zu schreiben: was du mit Recht verdienst: Dein Ruhm wird ewig bleiben. Den du durch deine Kunst mit ganz geschickter Hand bereits erworben hast in unserem Sachsen Land.'

Wilhelm Friedemann Bach, Organist an der Dresdner Sophienkirche; 1736



'In unserers Silbermann kunstreich erbauten Sachen, steckt die geheime Krafft, die Tadler stumm machen. Wohlan, berühmter Mann, so weit hast Du gebracht, daß Dich nun vierzigmahl Dein Fleiß berühmt gemacht.'

Organist Johann Heinrich Kalb, Ponitz; 1737



'Von eines Künstlers Geist, Erfindung, Fleiß und Hand macht sich hier abermahls ein Meister-Stück bekannt. Man braucht solchen nicht mit Nahmen zu benennen, der edle Silbermann läßt sich durch's Werck erkennen. Der Bau ist ordentlich, vernünftig, nicht gemein, der Klang scharff, lieblich, süß, durchdringend, prächtig, rein die Stimmen ausgesucht, bequem das Wind-Verführen, die Arbeit dauerhafft, anmuthig das Poliren.- Kurtz alles ist allhier nett, künstlich, schön im Spiel, Pedal wohl angelegt, wohl gangbar das Ventil, bey leicht ansprechenden sanfft sinckenden Claviren wird eines spielers Hand Krampf, Schwulst noch Blasen spühren.'

Organist Johann Heinrich Kalb, Ponitz; 1737



'Vollkommner Silbermann!, den alle Welt bewundert, weil Du durch Deine Kunst dieselbe hast ermuntert. Fahr fort in Deinem Thun, Dein Nahme wird stets seyn in meinem hohlen Ertz, biß daß Dein Ruhm und Schein in aller Welt erthönt. Gott woll Dich ferner schützen, daß Du dem Vaterland noch lange Zeit kannst nützen.'

Organist Johann Ludwig Krebs, Zwickau; 1737
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