Samstag, 24. Januar 2015

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann
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* 24. Januar 1776 in Königsberg
† 25. Juni 1822 in Berlin 
  
 
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Deutscher Schriftsteller, Jurist, Komponist und Zeichner.

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Hoffmann wurde als drittes Kind eines Rechtsanwalts geboren, der sich zwei Jahre später von seiner Frau scheiden ließ. Unter der Vormundschaft eines Onkels lebte er von da an mit seiner Mutter bei seiner Großmutter. Aus Verehrung für Wolfgang Amadeus Mozart tauschte er später seinen dritten Vornamen Wilhelm gegen Amadeus aus.
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Aus familiärer Tradition begann Hoffmann 1792 das Studium der Rechte in Königsberg. Nebenbei widmete er sich dem Schreiben, dem Musizieren und dem Zeichnen und gab Musikunterricht. 1798 bestand Hoffmann sein zweites Staatsexamen mit der Note „vorzüglich“. Diese hervorragende Leistung öffnete ihm den Zugang zu einem Referendariat am Ort seiner Wahl. So ging er nach Berlin. Im März 1800 legte er das Assessorexamen ab, auch dieses Mal mit der Note „vorzüglich“. Schon im Mai 1800 wurde Hoffmann Gerichtsassessor in Posen, das seit der zweiten polnischen Teilung 1793
zu Preußen gehörte. Hier lernte Hoffmann die Tochter eines polnischen Stadtschreibers kennen, die er 1802 heiratete. Zwei Jahre später wurde er in Warschau zum Regierungsrat ernannt. Die Jahre in Warschau, das nach der dritten polnischen Teilung 1795 Preußen zugesprochen worden war, standen ganz im Zeichen seiner Kompositionsversuche. Trotzdem litt Hoffmanns juristische Arbeit nie unter seinen Nebenbeschäftigungen, er hatte immer lobende Dienstzeugnisse. Eines seiner Singspiele und seine Sinfonie in Es-Dur wurden öffentlich aufgeführt. Als die Franzosen 1806 in Preußen einmarschierten und im Jahr darauf Warschau besetzten, verlor Hoffmann seine Stellung, denn er verweigerte ihnen den Ergebenheitseid. 

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Acht Jahre lang schlug er sich in Warschau, Bamberg, Dresden und Leipzig als Musiklehrer und Kapellmeister, Theaterkomponist und Bühnenbildner durch. Deshalb freute es ihn umso mehr, dass er sich mittlerweile einen ansehnlichen Ruf als Schriftsteller erworben hatte. Die Veröffentlichung der Fantasiestücke, vor allem die des in dieser Sammlung enthaltenen Märchens 'Der goldne Topf' war ein Erfolg. Hoffmann wurde ein gefragter Autor für Taschenbuch- und Almanach-Nacherzählungen, ein Nebenerwerb, der ihn finanziell über Wasser hielt. 

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Nach dem Sieg Preußens über Napoleon bestand für Hoffmann die Möglichkeit, in den preußischen Staatsdienst in Berlin zurückzukehren. Allerdings wurde er für seine Tätigkeit am Kammergericht noch nicht fest besoldet und bekam nur ein einmaliges Honorar, mit dem es sich mehr schlecht als recht lebte. 1816 wurde Hoffmann zum Kammergerichtsrat ernannt, womit ein festes Gehalt verbunden war. Gleichwohl zog es ihn immer wieder zur Kunst, insbesondere zur Musik. 

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Mit besonderem Stolz erfüllte ihn, dass seine Oper Undine 1816 im Nationaltheater in Berlin uraufgeführt wurde. Seine Bewerbungen um verschiedene Kapellmeisterstellen wurden jedoch alle abschlägig beschieden. In diesen Jahren unterhielt Hoffmann freundschaftliche Beziehungen zu den Schriftstellern Clemens Brentano , Adelbert von Chamisso und zum Schauspieler Ludwig Devrient . Mit 'Die Serapionsbrüder ', 'Lebensansichten des Katers Murr' und 'Klein Zaches, genannt Zinnober ' hielten Hoffmanns literarische Erfolge in den nächsten Jahren an.
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Im Oktober 1819 wurde Hoffmann in die "Immediat-Commission zur Ermittlung hochverräterischer Verbindungen und anderer gefährlicher Umtriebe" und 1821 in den Oberappellationssenat am Kammergericht berufen. Er kam – wie die anderen Richter der Kommission auch – seiner Aufgabe, die Sachverhalte gerecht und rechtsförmig zu ermitteln, pflichtbewusst nach. In der Folgezeit wurden zahlreiche Gutachten von der Kommission zu einzelnen „Tätern“ entworfen, u. a. war Hoffmann auch für den Fall des Turnvaters Jahn zuständig. In vielen Fällen urteilte die Kommission, dass die Gründe weder für eine Haft noch für eine Anklage ausreichten. Hoffmann fühlte sich inspiriert, einen der Fälle in seinem 'Meister Floh'
zu parodieren. Dass ihm dies zum Verhängnis werden würde, ahnte er nicht. Doch seine liberale Gesinnung machte ihn verdächtig, und ein Disziplinarverfahren wurde gegen ihn eingeleitet.
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Hoffmann starb im Alter von 46 Jahren an einer Erkrankung des Rückenmarks, der Spätfolge einer Syphilis-Infektion. Dass er erst ziemlich spät zur Schriftstellerei kam, ist seiner ursprünglichen Vorliebe für die Musik zuzuschreiben. Zahlreiche seiner Erzählungen hat Hoffmann selbst illustriert. In vielen seiner Werke blieb er dem Geschmack seiner Zeitgenossen treu: Erzählungen über unheimliche Begebenheiten, Begegnungen mit dem Teufel, schicksalhafte Wendungen im Leben eines Menschen, denen dieser sich nicht entgegenstemmen kann. Seine Vielseitigkeit, sein zeichnerisches Talent und auch seine Berufsausübung als Jurist ließen ihn zu einem scharfen Beobachter werden: Philistertum und Borniertheit karikierte er, Juden beschrieb er hinsichtlich ihrer Physiognomie und ihres Charakters, z. B. als geldsüchtig, schmutzig, dummdreist, vorlaut und zudringlich. 

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Hoffmann wurde 30 Jahre nach seinem Tod und dem Erfolg seiner Werke in Frankreich von den französischen Autoren Michel Carré und Jules Paul Barbier zur Titelfigur des Schauspiels 'Les Contes d’Hoffmann' gemacht. Sie wandelten drei seiner Geschichten so ab, dass er in jeder zur Hauptperson wurde, und fügten einige Details aus seiner Biographie und anderen Erzählungen hinzu. Nach diesem Schauspiel komponierte Jacques Offenbach die Oper 'Les Contes d’Hoffmann', die noch heute zum Standardrepertoire der Opernhäuser gehört.

Weitere Infos:       

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Zitat

Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an.
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