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Schlacht bei Kissingen   

fand am 10. Juli 1866 statt.
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Die Preußen besiegen während des 'Deutschen Krieges' Teile der deutschen Bundesarmee , hier vertreten durch bayerische Truppen. Bayern kämpfte an der Seite Österreichs. 244 Tote, 1.289 Verwundete und 623 Vermisste wurden gezählt. 

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Anmerkungen 

 

In der Schlacht bei Kissingen erzwang die preußische Main-Armee am 10. Juli 1866 den Uebergang über die fränkische Saale, welcher hier hartnäckig von einem Theil der bairischen Armee, unter Führung des Generallieutenants von Zoller , vertheidigt wurde. Die Baiern hatten ihre Artillerie hinter der Saale aufgestellt und namentlich die über diesen Fluß führende Brücke befestigt, und es entspann sich über die Saale hinüber von beiden Theile mehrere Stunden lang eine heftige Kanonade, deren Spuren später noch fast an allen Häusern dieser Gegend nur zu deutlich sichtbar waren. 

Die Preußen umgingen endlich die Stellung der Baiern, indem sich ein Corps derselben unterhalb der Stadt Kissingen bei der Lindesmühle den Uebergang über die Saale verschaffte und die Baiern von hinten angriff, so daß dieselben, zumal sie die Besetzung einiger wichtiger Anhöhen unterlassen hatten, die Vertheidigung der steinerne Brücke aufgebe mußten. Nach einem hartnäckigen Straßen- und Barricadenkampf, in welchem fast jedes Haus einzeln erstürmt werden mußte und von Seiten der Baiern ebenso viel Hartnäckigkeit und Tapferkeit wie von Seiten der Preußen Geschick und Gewandtheit entwickelt wurde, mußten die Baiern endlich den Besitz der Stadt aufgeben.
Am Tage nach der Schlacht bei Kissingen zogen 20.000 Mann Preußen von abends bis früh 2 Uhr, 11. und 12. Juli, durch Kissingen, ein Teil übernachtete dort. Lebensmittel und Getränke mussten in großen Mengen unmittelbar an diese gereicht werden

Die Preußen drängten durch Kissingen über den Kissinger Kapellenfriedhof Richtung Winkels. In Winkels formierten sich die Generäle von Feder, von Schuhmacher, Ludwig von der Tann-Rathsamhausen
und Oskar von Zoller zur Abwehr des preußischen Angriffs. Der Kirchhof in Kissingen bildete den letzten festen Punkt der Stadt, welchen die Baiern noch mehrere Stunden lang mit der größten Energie zu vertheidigen suchten. Dieser Kirchhof liegt auf dem Wege nach Nüdlingen hin auf einer kleinen Anhöhe und war mit hohen, sehr starken Mauern von Sandsteinquadern umgeben, deren Verteidigungsfähigkeit durch einen theilweise herumlaufenden Graben noch verstärkt waren. Am Eingang zum Kirchhof nach der Stadt hin befand sich das starke steinerne Wohnhaus des Todtengräbers und eine ebenfalls starke steinerne Capelle. Der Kirchhof bildete also eine förmliche kleine Festung. Hier hatte sich eine Compagnie des neunten bairischen Infanterieregiments, unter Führung des Hauptmanns Thoma, etwa vierhundert Mann stark, verschanzt, während auf den hinter dem Kirchhof belegenen Höhen sich der Rest der bairischen Arme mit der bairischen Artillerie aufgestellt hatte. Die Preußen erlitten bei dem Sturm auf diesen Kirchhof ungeheure Verluste, und erst nachdem ein Stück der Kirchhofsmauer eingerissen und die preußische Artillerie den Kirchhof mit Kartätschen und Granaten vollständig zu bestreichen im Stande war, gelang es, die Baiern aus solchem zu vertreiben und die bairische Armee nach Nüdlingen hin zurück zu drängen. Der bairische Hauptmann Thoma welcher mit großer Tapferkeit die Verteidigung geleitet hatte, fiel noch zuletzt, als er die Reste seiner muthigen Schaar bereits vom Kirchhof mittels einer Seitenthür zurückgezogen hatte und nochmals Halt machen ließ, um den Rückzug der anderen Theile der bairischen Armee zu decken.

 

Ein Stein auf freiem Felde in der Nähe des Kirchhofs bezeichnete später den Fleck, wo der Held gefallen war. Seinem Feldwebel wurde beim Hinaustreten aus dem Kirchhof der Kopf abgerissen. Der bairische General en chef von Zoller fiel nicht weit davon auf einer hinter dem Kirchhof beim Dorf Winkels belegenen Anhöhe durch einen Granatenschuß. Ein schlankes steinernes Kreuz führte folgende Umschrift, welche zum Theil durch einen verblaßten Kranz von Eichenblättern verdeckt wurde: „Hier starb den Heldentod am l0. Juli l866 der Generallieutenant Ossian von Zoller.“

Nicht weit davon fiel bei der siebenten Station des Passionsweges, welcher zu dem in jener Gegend belegenen Calvarien-Berge führt, der bairische Major Graf Ysenburg
vom siebenten Jäger-Bataillon, als er seine Leute auf dem Streifzuge in einem Hohlwege sammeln wollte. Ein mit Epheu bewachsener Stein bezeichnete die Stätte feines Todes. Er war mit dem Hauptmann Thoma auf dem Kirchhof selbst zusammen in ein und dasselbe Grab gebettet worden, seine Leiche wurde aber später ausgegraben und nach München gebracht.

Die Preußen mußten an jenem Tage, um den Eingang zum Kirchhof zu erzwingen, namentlich gegen das Wohnhaus des Todtengräbers ihre Angriffe richten, ebenso wurde die Capelle des Friedhofes selbst stark beschossen. Dieses Wohnhaus ist von Tausenden von Kugeln getroffen und wäre wahrscheinlich vollständig zerstört worden, wäre es nicht durch einen großen Baum von seltener Stärke zum Theil gedeckt worden, welcher das Haus mit seinen breiten und dicken Zweigen beschattete und später noch viele Kugelspuren zeigte. Preußische Füsiliere hatten unter dem stärksten Kugelregen mit ihren Aexten in die Kirchhofsmauer eine Bresche gebrochen, vermittels derer sie endlich in den Kirchhof eindrangen. Der Todtengräber hatte sich bei der Rettung seiner Familie und seiner besten Habseligkeiten auf dem Kirchhof verspätet und wurde, als er sich endlich selbst hinwegbegeben wollte, so sehr mit Granaten und Kartätschen beschossen, daß er sich nur noch in die Capelle auf dem Kirchhof flüchten konnte. Hier wurden bald alle Thüren und Fenster von den Kugeln zerbrochen und das Innere mit Kugeln bedeckt, so daß der geängstigte Mann auf allen Vieren von einem Pfeiler der Kirche zum andern kriechen mußte, um sich zu schützen. Beim endlichen Eindringen der Preußen gerieth er noch in Gefahr, zuletzt niedergehauen zu werden. An zweihundert Leichen bedeckten nach dem Gefecht den Kirchhof und dessen Umgegend, darunter verhältnißmäßig wenige Baiern, da die Preußen beim Angriffe gegen die von den Kirchhofsmauern geschützten Baiern viel mehr Leute verloren hatten als diese.

Die Mehrzahl dieser zahlreichen Leichen ist in drei große Gräber vertheilt worden. Eins derselben lag auf freiem Felde, außerhalb des Kirchhofes, hart gegenüber der Seitenthür, durch welche sich die Reste der bairischen Besatzung gerettet hatten. Es enthält zweiundsechszig Leichen, darunter sechs Baiern mit zwei Officieren. Hier wurde das Denkmal zum Andenken an die Schlacht bei Kissingen errichtet. Dasselbe besteht aus einer kolossalen, in Marmor vom Bildhauer Arnold in Kissingen gearbeiteten Statue der Germania, die einen Palmzweig zur Erde senkt, dennoch aber durch den festen hoffnungsvollen Ausdruck ihres Antlitzes die Zuversicht ausdrücken soll, daß durch das vergossene Bruderblut Deutschlands Einigkeit und Größe werde begründet werden. Der Griff des Schwertes ist mit der Koppel fest umschlungen, zum Zeichen daß das Schwert in dieser Weise nicht wieder gezogen werden soll. Ebenso wie hier bairische und preußische Krieger friedlich neben einander im Grabe ruhen, ebenso hatten sich unter Leitung der Kissinger Behörden bairische und preußische Bestrebungen vereinigt, um die Kosten für dieses schöne Denkmal zu beschaffen.

Das zweite der gemeinschaftlichen Gräber befand sich auf dem Kirchhofe selbst an der Mauer linker Hand, dicht bei der Capelle. Es führte die Inschrift: „Unser theurer Sohn August Becker, Musketier des 15. preußischen Infanterie-Regiments, 1. Bataillon, 4. Compagnie, ruht hier, mit ihm 35 Cameraden, welche am 10. Juli l866 hier gefallen sind.“

Das dritte gemeinschaftliche Grab, ziemlich in der Mitte des Kirchhofs hergerichtet, wurde durch einen einfachen Stein mit der Inschrift. „Provisorisches Grabmal der am 10. Juli l866 Gefallenen“ bezeichnet. Hier ruhten an siebenzig Mann, darunter der Ober-Lieutenant Hoppe vom fünfzehnten bairischen Infanterie-Regiment und der Lieutenant Anton Weichselberger vom eilften bairischen Infanterie-Regiment, für welche noch zwei besondere schöne Denkmale von Sandstein errichtet wurden. Außerdem gab es noch folgende Einzel-Gräber und Denkmale: Ein Sarkophag von blauem Marmor, welcher, mit Helm und Schwert geschmückt, zum Andenken des Major Rohdewald errichtet wurde. Er fiel an der Spitze des Lippe’schen Füsilier-Bataillons, welches hier verbündet mit den Preußen kämpfte. Eine schlanke vierkantige Bänke von Sandstein bezeichnete das gleichzeitige Grab von vier preußischen Kriegern: 1) Seconde-Lieutenant Brzozowski aus Potsdam, 2) Seconde-Lieutenant Rex aus Erfurt, 3) Feldwebel Schmidt aus Aschersleben, 4) Füsilier W. Schümann III., alle Vier vom sechsten westphälischen Infanterie-Regiment Nr. 55. Andere Denksteine hatten nachstehende Inschriften. Uthmann, Lieutenant im zweiten Posen’schen Infanterie-Regiment Nr. 19; Georg Metze, Lieutenant August v. Zwehl, Hauptmann; Dewald aus Coblenz, einjähriger Freiwilliger desselben Regiments; Freiherr Reizenstein-Hartungs, Hauptmann im bairischen zwölften Infanterie-Regiment König Otto; Eduard Warnberg, Hauptmann vom eilften bairischen Infanterie-Regiment.

Außer dem bereits eben erwähnten Grafen Ysenburg wurden später noch andere Leichen, welche auf diesem Kirchhofe bestattet waren ausgegraben und nach den betreffenden Heimathsorten gebracht: Freiherr von Griesenbeck, Hauptmann im ersten bairischen Infanterieregiment; Hauptmann Xalm von der vierten Compagnie des neunzehnten preußischen Infanterieregiments; Fähndrich Moyer von der zweiten Compagnie des fünfzehnten Infanterieregiments. Des Letzteren Stelle im Grabe hat einer seiner Gegner, Johann Cast, Soldat vom neunten bairischen Infanterieregiment, der nach der Schlacht an seinen Wunden starb, eingenommen.

Auch zwei Zivilisten, welche, ohne zum Soldatenstande zu gehören, Opfer der Schlacht bei Kissingen geworden sind, wurden auf dem Kirchhofe begraben. Die Inschriften der einfachen hölzernen Kreuze, welche ihre Gräber bezeichneten, lauteten: „Der Apotheker Dejohez aus Westphalen wurde am 10. Juli l866 in der Apotheke zu Kissingen während der Schlacht durch eine eingedrungene Granate getödtet.“ „Der Hausknecht Michael Hergenröther, welcher im Hotel de Russie in Kissingen diente, wurde am 10. Juli 1866 von den Preußen erschossen, als er fliehenden bairischen Soldaten den Weg zeigen wollte.“

Das Andenken aller in der Schlacht bei Kissingen gefallenen Officiere, sowohl der bairischen als der preußischen, wurde durch geschmackvolle Denkmäler, mindestens durch Sandsteinplatten mit vergoldeten Buchstaben, gefeiert. Nur nicht das Andenken des Hauptmann Lüders der siebenten Compagnie fünfundfünfzigsten preußischen Infanterieregiments. Nähere Recherchen ergaben, daß dem Hauptmann Lüders in der Schlacht bei Kissingen der Fuß zerschossen wurde. Er lag mehrere Wochen dort im Lazareth; sein Fuß wurde zwei Mal vergeblich amputirt, und er starb am 9. August 1866. Mildthätige preußische Badegäste, die sich vereinzelt nach der Schlacht eingefunden hatten, schossen später die geringen Kosten zusammen, welche entstanden waren, um einen Grabhügel in prunkloser Gestalt herzustellen. Ein Einwohner von Kissingen, der Zeuge der letzten Stunden des Verstorbenen war, berichtete, derselbe habe den Besuch seiner Braut erwartet, es sei aber Niemand gekommen, das frische Grab zu schmücken.




Bericht eines russischen Kurgastes: 

 

Die diesjährige Saison war auch in Kissingen nicht reich an Gästen; dennoch hatten sich hier gegen dreihundert ausländische Familien, vornehmlich Engländer und Russen, eingefunden. Still flossen die Tage der Curzeit dahin und die meiste Abwechselung brachten noch die Thaten der Preußen. Alle waren überzeugt, daß der Krieg das stille Asyl der Kranken verschonen werde. Anfang Juni begannen die Durchzüge bairischer Truppen, welche, auf der Straße von Schweinfurt nach Fulda und Meiningen, bis zum 27. Juni (alles nach altem Kalenderstyl) fortdauerten. Auch der König von Baiern kam nach Kissingen zur Heerschau. Man sagte uns, daß diese Truppen nach Sachsen gingen, um sich dort mit den österreichischen zu vereinigen.

Am 23. Juni wurden wir durch die Bekanntmachung des Kissinger Bademagistrats, daß die Preußen Fulda (etwa zehn Stunden Fahrt von Kissingen) besetzt hätten, in einige Unruhe versetzt. Den ganzen Tag über sprengten Baiern durch die Stadt mit der Nachricht, daß die Preußen auf Kissingen losmarschirten. Wir gedachten die Stadt zu verlassen, aber es gab fast keine Pferde, so daß es nur sehr Wenigen gelang fortzukommen; gegen Abend machte übrigens der Magistrat durch Maueranschlag bekannt, daß das Gerücht von einem Herannahen der Preußen sich als grundlos herausgestellt habe, daß die Preußen nicht einmal in Fulda sich gezeigt hätten und daß der ganze Alarm nur in Folge eines unbedeutenden Scharmützels zwischen Baiern und Preußen an der Grenze entstanden sei. Alle fühlten sich beruhigt.

Am 26. Juni kamen bairische Ulanen und Artillerie nach Kissingen; bei ihnen befand sich u. A. Prinz Ludwig von Baiern, der sich bis zum Morgen des 27.in Kissingen aufhielt und sodann fortreiste, ohne daß man wußte, wohin. Hierauf verschwanden auch Ulanen und Artillerie. In der Stadt blieben nur anderthalbtausend Mann Fußtruppen und zwei Kanonen. Niemand wußte, wie viel bairische Truppen sich in der Umgegend befanden: es war dieses ein Kriegsgeheimniß. Still und ruhig ging der Morgen des 27. Juni vorüber; Niemand hatte eine Vorstellung davon, was sich für den andern Tag vorbereitete. Um vier Uhr Nachmittags saß die ganze Gesellschaft im Curgarten am Brunnen, in Erwartung der Musik, welche um sechs Uhr zu beginnen pflegte, oder musicirte im Cursaal, spielte Karten oder trank Kaffee. Plötzlich erscheinen bairische Soldaten und stellen sich in kleinen Abtheilungen an verschiedenen Stellen des Gartens auf. Anfangs dachten wir, es seien Truppen, die, auf dem Durchmarsch begriffen, in Kissingen Halt gemacht hätten und nun, wie Aehnliches fast alle Tage geschah, den Abend im Garten zubringen wollten; aber alsbald erfuhren wir, daß die preußischen Truppen sich Kissingen näherten und daß nach einigen Stunden in der Stadt selbst eine Schlacht geliefert werden sollte. Man denke sich den allgemeinen Schreck und die Verwirrung bei dieser unerwarteten Nachricht! Alle eilten ihren Wohnungen zu, um einzupacken, abzureisen, aber, o weh! es waren weder Pferde noch Wagen zu bekommen; es gab keine. Diejenigen Curgäste, deren Wohnungen sich jenseits des Flusses, der die Stadt in zwei Theile theilt, befanden, hatten nicht einmal die Möglichkeit, nach Hause zurückzukehren, weil die Baiern die über den Fluß führenden kleinen Brücken abgebrochen und Barricaden gebaut hatten. Die Hauptbrücke hatte man befestigt, es standen Kanonen darauf; Niemand durfte hinüber. Man mußte in der Stadt bleiben, sich mit dem, was man anhatte und mit sich trug, begnügen und alle andern Effecten ihrem Schicksal überlassen. Noch immer tröstete der Bademagistrat die Curgäste, es werde keine Schlacht geben, es würden nur einige Vorsichtsmaßregeln für den Fall getroffen, daß irgend ein kleiner Trupp Preußen etwa plötzlich in die Stadt käme. Diejenigen, welche ihre Wohnungen erreichen durften, wurden gebeten, nur ganz ruhig dazubleiben, die andern, die obdachlos geworden waren, ersuchte man, sich ein Unterkommen in den Gasthöfen zu suchen.

Die Nacht verging ruhig. Ein, zwei Schüsse hörte man in den Bergen fallen – das war Alles. Um sieben Uhr Morgens am 28. Juni wußten die Baiern noch nicht, wo die Preußen waren und in welcher Entfernung oder Nähe. Um acht Uhr gedachte der Anführer der bairischen Truppen eine Abtheilung Soldaten zur Recognoscirung auszusenden (dies sagte mir der Badecommissar um acht ein Viertel Uhr selbst), aber nach Verlauf von fünf Minuten schon erschallten die ersten Schüsse. Von halb neun Uhr an begann das Schießen stärker zu werden; häufiger und häufiger erschallten Kanonensalven, der Donner der Geschütze krachte, die Kugeln pfiffen; es begann Granaten und Kartätschen zu hageln, mit einem Wort, es begann ein heißer Kampf. Ich unterlasse es, die Einzelnheiten des Gefechts zu erzählen, weil ich mit dem Kriegswesen durchaus nicht vertraut bin und auch, aufrichtig gesagt, bei dem Sausen der Kugeln keineswegs Lust verspürte, dem Verlaufe der Sache zu folgen; ich bemerke nur, daß der Kampf zuerst jenseits des Flusses stattfand, sodann auf der Brücke und endlich in der Stadt selbst und besonders im Curgarten. Auf dem Berge hinter der Stadt waren von den Baiern drei Batterien errichtet worden (wir wußten davon nichts) und achtzehn Geschütze schleuderten ihre Kugeln, Granaten und Kartätschen über die ganze Stadt hinweg nach der Seite hin, von welcher die Preußen kamen, so daß in dem jenseit des Flusses gelegenen Theile der Stadt alle Häuser mit bairischen Mörsergeschossen wie besäet, einige stark beschädigt, ja halb zerstört wurden. In der Stadt selbst nahmen die Baiern viele Häuser ein, darunter mehrere, in denen sich Wohnungen von Curgästen befanden. Von hier aus ward aus den Fenstern geschossen. Der Kampf dauerte bis halb zwei Uhr. Da begann das Feuern in der Stadt aufzuhören. Die Baiern, total geschlagen, verließen die Stadt und die Preußen zogen als Sieger ein. Das Handgemenge dauerte übrigens auch noch hinter der Stadt, in den Bergen und auf der Straße nach Schweinfurt bis in die Nacht hinein fort.

Nicht etwa eine Abtheilung preußischer Truppen kam nach Kissingen, sondern ein preußisches Heer von fünfzigtausend Mann, und eine Stunde vor Ankunft dieses Heeres wußten die Baiern noch nichts davon!

Um zwei Uhr entschlossen wir uns, unsere Schlupfwinkel zu verlassen, und wagten uns auf die Straße hinaus. O Gott, welch’ furchtbaren Anblick die Stadt darbot! Die Häuser von oben bis unten mit Kartätschen besäet, durchlöchert von Kugeln und Granaten, die hier und da selbst steinerne Wände gesprengt hatten. Auf den Straßen und im Garten eine Menge Todter und Verwundeter, Lachen von Blut, umhergeworfene Waffen, Patronen, Munition. Der Cursaal im Garten und die Galerien verwandelten sich in ein Lazareth und füllten sich im Verlauf weniger Minuten mit einigen hundert Verwundeten; unaufhörlich trug man sie von allen Seiten auf den Händen und auf Tragbahren herbei. Ein trübes, trauriges Bild!

Stattlich schritten die preußischen Truppen mit wehenden Fahnen, unter klingendem Spiel und Trommelwirbel durch die Stadt. Die Begleitung zur Musik lieferten die Geschützsalven und der Kanonendonner in den Bergen. Im Garten waren die Bivouaks der preußischen Kürassiere und Husaren. Dorthin brachte man auch die gefangenen Baiern, von denen ich eine Stunde nach der Schlacht bis vierhundert zählte; aber auch später noch den ganzen Tag hindurch und sogar noch am folgenden Tage wurden truppweise Gefangene eingebracht, deren man sich in der Umgegend der Stadt und auf den Straßen bemächtigt hatte. Bisher habe ich keine genauen Angaben über die Zahl der Todten und Verwundeten sammeln können. Soviel ich herausbrachte, liegen jetzt im Cursaale und in fünfzehn Privathäusern, welche in Lazarethe umgewandelt wurden, über fünfhundert Mann verwundeter Preußen und Baiern. Ueber dreihundert Todte wurden auf dem Kissinger Friedhofe bestattet, darunter ein Major aus Lippe-Detmold und zwei preußische Officiere. Man sagt, es seien im Ganzen beiderseits zweitausend Todte und Verwundete.

Niemand von den Russen oder Ausländern ist, Gott Lob, getödtet oder auch nur verwundet worden. Von den Bewohnern des Ortes ist der Provisor einer hiesigen Apotheke zum Opfer gefallen, wie man sagt, ein Preuße. Während des Gefechts war er im Laboratorium und bereitete eine Arzenei. Eine baierische Granate schlug in die Wand des Hauses ein, durch diese hindurch und ein Splitter traf den Unglücklichen gerade in die Brust.

Den ganzen Rest des 28., sodann am 29. und 30. Juni zogen fortwährend preußische Truppen über Kissingen nach Schweinfurt und nach Gmünden. Heute, am 1. Juli, ist die Stadt ruhig, nur giebt es keinen Telegraphen, keine Post, keine Pferde. Auch macht sich ein bedeutender Mangel an Lebensmitteln bemerklich; es giebt kein Brod, keinen Wein, kein Bier, keinen Kaffee, keinen Tabak; Alles hat das Heer aufgezehrt.

Zur Ehre der preußischen Truppen muß man bekennen, daß Niemand unter den fremden Curgästen irgendwie gekränkt wurde. Es ist keinerlei Unordnung oder Gewaltthat vorgekommen. Die Privathäuser blieben unangetastet; nur Küchen und Keller wurden völlig ausgeleert. Eine Ausnahme machte das „Hotel de Bavière“, welches gänzlich zerstört wurde; alles Glas, alle Spiegel zerbrochen, alle Vorräthe vernichtet, das Hausgeräth demolirt, Wäsche und Kleider verschleppt und verdorben. Als Ursache dieser Verwüstung, welche am Morgen nach der Schlacht angerichtet wurde, giebt man den Umstand an, daß, während preußische Soldaten in dem Hause einquartiert waren, von Seiten des Wirths und seiner Bedienung (Baiern) drei Schüsse gegen die Preußen abgefeuert worden sein sollen.

Ich gehe jetzt dazu über, zu erzählen, wie Gott an diesem schrecklichen Morgen uns beschützte und was sich mit einigen der russischen Curgäste begeben hat. Ich will von mir anfangen. Mit meiner Familie war ich in der Zahl derjenigen, welche nicht in ihre Wohnung gelangt waren, ihre Habe dem Schicksal überlassen und in einem Gasthofe ein Unterkommen suchen mußten. Ich wählte das Hotel zum Curhause gegenüber dem Curgarten, in der Hoffnung, daß die auf demselben wehenden weißen und mit rothen Kreuzen versehenen Flaggen die Unantastbarkeit des Hauses verbürgen würden. Die Fenster meiner Stube waren der Richtung, wo die Schlacht stattfand, entgegengesetzt; so hielt ich uns für geborgen. In demselben Hause befand sich die Familie eines russischen Gutsbesitzers, die kranke Frau eines russischen Consuls, ein Kosaken-Stabsofficier mit seiner Frau, einige Beamte aus Petersburg und fünf oder sechs englische Familien. Anfangs saßen wir bei geschlossenen Läden in unsern Stuben, als aber die Kugeln in die Laden einzuschlagen begannen, da gingen wir in die Corridore inmitten des Hauses. Die Frauen und Kinder hielten sich in der Nähe der Hauptmauern. Die Männer gingen in den Corridoren umher und stiegen von Zeit zu Zeit auf den Boden, um aus den Bodenfensterchen hinauszuschauen. Man muß dem Muthe und der Geistesgegenwart aller Damen in der Gesellschaft Gerechtigkeit widerfahren lassen: keiner wurde schlimm, keine ward ohnmächtig. Selbst die Kranke, welche aus ihrer Stube in einem Bette herausgebracht worden, weil eine Kugel neben ihr auf den Boden gefallen war, hielt sich so tapfer, wie ihre Krankheit es zuließ. Die Kinder weinten nicht, sondern saßen still und zupften Charpie. Und doch war Grund zur Aengstlichkeit vorhanden: oft klirrten in den Stuben die Scheiben, von Kugeln zertrümmert; noch öfter hörte man das Pfeifen und Sausen der Granaten und Kanonenkugeln, die über das Haus hinwegflogen. Vor unsern Augen flog eine Kugel in ein Fenster des Corridors, in welchem wir uns befanden, zu uns herein; eine andere Kugel pfiff, nachdem sie ein Fenster zertrümmert hatte, so dicht an einer Dame vorüber, daß diese eine leichte Contusion in der Hand verspürte. Uebrigens traf keine Kanonenladung unser Haus. Ich wage es nicht, zu entscheiden, ob dieses den an dem Hause angebrachten Flaggen oder einfach dem Zufalle zuzuschreiben ist. Wir verließen unsern Zufluchtsort nicht bis zum Ende des Gefechts. Die ersten Preußen sahen wir bereits als Sieger in der Küche des Gasthofs, wie sie eifrig der Vertilgung unseres Mittagessens oblagen.

Nicht so sicher war die Lage, in der sich andere unserer Landsleute befanden. Hier folgen ihre eigenen Berichte von ihren Erlebnissen an diesem Morgen.

Der Generalmajor Preradowitsch war mit seiner Gemahlin in dem jenseit des Flusses gelegenen Theile der Stadt geblieben und zwar in dem Hotel Couronne de Rose, das hart an der Straße steht, auf welcher die Preußen daherzogen. Unglücklicherweise stand dieser Gasthof gerade gegenüber den auf den Bergen errichteten baierischen Batterien, so daß er dem Feuer der letztern in höchstem Grade ausgesetzt war. Einhundert dreiundsiebenzig Kanonenschüsse schlugen in das Haus ein, welches mit Kanonenkugeln, Granaten und Kartätschen förmlich besäet war. Der General hielt sich mit seiner Gemahlin in einem nach der andern Seite des Hauses gelegenen Zimmer auf, welches durch eine Capitalmauer geschützt war. Die vorderen Stuben erscheinen ganz bunt von Kugeln und Kartätschen. Einige Granaten schlugen durch die Wände des Hauses und platzten in den Corridoren. Granatensplitter fielen in die Stube, wo sich der Generalmajor befand, zum Glück, ohne ihn oder seine Gemahlin zu verletzen. Sogleich beim Beginn des Kampfes nahmen die Preußen seine Wohnung ein und schossen vom Balcon oder aus den Fenstern.

Ein Gutsbesitzer aus dem Wladimirschen, Herr Protassjew, wohnte mit Frau und Tochter im „Hotel Sanner“, dem letzten Hause an der Straße nach Schweinfurt. Als das Treffen begann, nahm Herr Protassjew gerade ein Bad; eine Kugel flog, als er aus der Wanne stieg, nahe an ihm vorüber, nachdem sie das Fenster zertrümmert hatte. Die Fenster der Wohnung waren nach der Straße gerichtet, auf welcher der Kampf wogte. Herr Protassjew nahm seine Zuflucht zur Nachbarswohnung. Nachdem die Preußen ihre Gegner von der Brücke verdrängt hatten, nahmen sie die Wohnung des Herrn Protassjew ein und schossen aus den Fenstern des Schlafzimmers. Seine Wohnung ist an vielen Stellen beschädigt; in dem Schlafzimmer ward ein Baier getödtet; dicht am Bett ist eine große Blutlache.

Der Sänger unserer russischen Opernbühne, Herr Komissarshewskij, der mit seiner Frau und seinem kleinen Kinde vor wenigen Tagen erst nach Kissingen gekommen war, wohnte inmitten der Stadt, am Markt, im „Hotel Wittelsbach“. Der Gastwirth hatte seine Gäste in dem Kellergeschoß seines Hauses geborgen, wo sie vor Kugeln und Kartätschen sicher waren. Als die Preußen sich der Stadt bemächtigt hatten, hörte man plötzlich laute Schläge an die verschlossene Thür und den Befehl zu öffnen. Der erschrockene Wirth hatte sich versteckt. Die Schläge wurden mit der Drohung wiederholt, daß, wenn man nicht öffnete, die Thür erbrochen und alle in dem Raume verborgenen Personen getödtet werden würden. Herr Komissarshewskij entschloß sich, selbst die Thür zu öffnen. Sobald dies geschehen war, stürzten die Preußen herein und warfen sich mit Scheltworten auf Herrn Komissarshewskij. Einer der Soldaten schlug ihn mit dem Flintenkolben auf die Schulter. Herr Komissarshewskij sagte, er sei ein Ausländer, Russe; wo der Gastwirth sei, wisse man nicht. Die Preußen glaubten ihm nicht; er zeigte seinen Paß vor, den sie zerrissen und fortwarfen. Die Soldaten schleppten Herrn Komissarshewskij mit gefälltem Bajonnet in die Wohnungen des Hauses. Oben befahl man ihm, die Thüren der Wohnungen zu öffnen. „Ich habe keine Schlüssel,“ sagte Herr Komissarshewskij; „ich habe schon erklärt, daß ich nicht der Wirth bin, brecht die Thür ein.“ Mit diesen Worten stieß er selbst mit dem Fuße die Thür ein. Die Preußen traten ein und untersuchten alle Wohnungen des Hauses. Sodann stiegen sie bis zu den Dachkammern hinauf. An der Thür des Bodenraumes richteten sie ihre Flinten gegen Herrn Komissarshewskij und sagten ihm: „Finden wir auch nur einen einzigen Baiern, so tödten wir ihn und Dich.“ Zum Glück für Herrn Komissarshewskij war Niemand im Bodenraume, die Preußen beruhigten sich und sagten zu der Gemahlin des Sängers, daß sie demselben kein Leid hätten zufügen wollen, daß sie aber überzeugt gewesen seien, in diesem Hause seien Baiern verborgen. Man vergegenwärtige sich die Lage der Dame, während man ihren Gemahl im Hause umherführte!

Ich habe einige Fälle angeführt, um zu zeigen, daß die baierischen Behörden auch nicht im Entferntesten auf unsere Sicherheit bedacht waren, und wenn Niemand von uns getödtet oder verwundet wurde, so verdanken wir dies lediglich dem Zufall und der Vorsehung.

Gegenwärtig kommen alle die erschreckten, verwirrten Ausländer allmählich zu sich. Einige haben Mittel und Wege gefunden, die Stadt zu verlassen. Andere – darunter auch ich – nahmen die unterbrochene Wassercur wieder auf. Fast alle Damen haben sich in barmherzige Schwestern verwandelt und sind vom Morgen bis zum Abend mit der Pflege der Verwundeten beschäftigt, indem sie den Wundärzten hülfreich an die Hand gehen, Verbände anlegen und diejenigen speisen und tränken, die solcher Hülfe bedürfen. Aus den Häusern wird Wäsche, Bettzeug, Essen und Trinken gebracht.

Ich bin, wie erwähnt, durchaus nicht vertraut mit dem Militärwesen und maße mir nicht an, zu beurtheilen, in welchem Grade die Baiern nöthig hatten, gerade Kissingen zum Schlachtfelde zu wählen; aber im Namen der Nächstenliebe wage ich es, die Frage zu stellen: haben die bairischen Behörden uns gegenüber recht gehandelt, indem sie unser Leben, das Leben unserer Frauen und Kinder einer solchen Gefahr aussetzten? Hatten die Baiern einmal den Entschluß gefaßt, Kissingen zum Kampfplatze zu bestimmen, warum haben sie uns nicht davon in Kenntniß gesetzt und uns aufgefordert, abzureisen oder in der Umgegend in sichern Orten eine Zuflucht zu suchen? Warum täuschte man uns bis zum letzten Augenblick mit der Angabe, es sei keine Gefahr; wir sollten unbesorgt sein? Als die Baiern auf den Bergen heimlich drei Batterien mit achtzehn Geschützen auffuhren, deren Mündungen gegen die Häuser gerichtet waren, konnten sie da wohl glauben, daß ihre Kugeln, Granaten und Kartätschen nur Preußen treffen würden?

Führen die Baiern mit den Preußen Krieg, so müssen nur diese und jene unter den Schrecknissen des Krieges leiden; macht man aber friedliche Ausländer, die in eine nicht im Kriegszustand befindliche Stadt, sondern an einen Curort kamen, zu unfreiwilligen Theilhabern an diesen Schrecknissen des Krieges, so ist dieses eine directe Verletzung der internationalen Beziehungen. War die Stadt in Gefahr, so hätte man sogleich es verkünden, die Cursaison schließen, die Kranken zur Abreise auffordern sollen, statt so ohne alle Umstände zu verfahren. Oder haben vielleicht die Baiern auf die Anwesenheit von Ausländern in der Stadt als aus ein Mittel zum Erfolg gerechnet, in der Hoffnung, daß die Preußen eine von Ausländern angefüllte Stadt nicht zu beschießen wagen würden?

In der That muß man sich bei der ungeheuren Artillerie, über welche die Preußen verfügten, darüber wundern, daß sie die Stadt nicht zerstörten, daß sie dieselbe ganz unversehrt ließen. Es fand sich keine einzige preußische Kugel, keine einzige preußische Kartätsche in der Stadt!

Die Baiern werden vielleicht ihre Handlungsweise mit der Plötzlichkeit des Ueberfalles zu rechtfertigen suchen. Es ist nicht wahr: ein plötzlicher Ueberfall kann von einer kleinen fliegenden Colonne gemacht werden; von der Annäherung eines Heeres von fünfzigtausend Mann nicht vorher unterrichtet zu sein, ist unverzeihlich und undenkbar. Oder führen die Baiern mit verbundenen Augen Krieg? Wozu aber die Batterien? Wozu achtzehntausend Mann Truppen? Also sie wußten davon und rüsteten sich.
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Karl Richard Lepsius

* 23. Dezember 1810 in Naumburg an der Saale

† 10. Juli 1884 in Berlin


Deutscher Ägyptologe, Sprachforscher und Bibliothekar. 

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Montag, 9. Juli 2012
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Mysteriöser Mordfall - NSU-Fraktion??
   

Lehrensteinsfeld bei Heilbronn – In einer Wohnung fand die Polizei in der Nacht zum Sonntag zwei Personen, die erschossen worden sind. Die Schießerei in einem Haus in Lehrensteinsfeld, bei der ein Ehepaar getötet und eine Frau schwer verletzt wurden, gibt der Polizei Rätsel auf: Nach bisherigen Ermittlungen soll die 43-jährige Ehefrau ohne Vorwarnung Schüsse auf eine unter ihr wohnende 33-Jährige abgegeben haben, als diese gegen 21.45 Uhr in ihre Wohnung wollte. Die Frau wurde zwei Mal getroffen und flüchtete schwer verletzt in ihre Wohnung. Die 43-Jährige begab sich anschließend in ihre Dachgeschosswohnung, aus der kurz darauf mehrere Schüsse zu hören waren. Eine Streife der alarmierten Weinsberger Polizei stand vor der verschlossenen Haustüre und hörte ebenfalls Schüsse.

Da niemand die Haustüre öffnete, sprengten die Beamten mit Schüssen aus einer Maschinenpistole das Schloss. Als sie vor der Wohnungstüre standen, war in der Wohnung alles ruhig. Deshalb versuchten sie zunächst, Verbindung mit den Personen in der Wohnung aufzunehmen. Parallel wurde das Spezialeinsatzkommando (SEK) angefordert, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass es sich um eine Terroraktion der NSU (Nationalsozialistischer Untergrund ) handelt. Das SEK stürmte nach Einsatz von Blendgranaten um 00:35 Uhr die Wohnung und fand die 43-Jährige und ihren 46 Jahre alten Ehemann tot auf dem Boden liegend. Beide starben aufgrund von Schussverletzungen. Die Spezialisten der Kriminaltechnik versuchen derzeit, den noch völlig unklaren Tatablauf zu rekonstruieren.

Die Schießerei von Lehrensteinsfeld erinnert in erstaunlicher Weise an die NSU-Schießerei vom 4. November 2011 in Eisenach. Damals fuhren die beiden als Mitglieder der NSU-Terrorgruppe eingestuften Bankräuber Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt auf Fahrrädern zur Filiale der Wartburg-Sparkasse am Nordplatz in Eisenach und überfielen diese gegen 9:30 Uhr maskiert. Sie verletzten einen Angestellten durch einen Schlag mit einer Waffe auf den Kopf leicht und erpressten 70.000 Euro. Sie flüchteten mit der Beute auf Fahrrädern zu ihrem in einiger Entfernung abgestellten Wohnmobil. Nach dem Überfall leitete die Polizei eine umgehende Fahndung ein, errichtete Straßensperren und setzte Hubschrauber ein. Mundlos und Böhnhardt fuhren dann ihr Wohnmobil in die Anliegerstraße Am Schafrain im nahegelegenen Eisenacher Stadtteil Stregda, anstatt mit ihrer Beute das Weite zu suchen. Als sich Beamte gegen 11:30 Uhr dem Wohnmobil näherten, vernahmen sie zwei knallartige Geräusche und gingen in Deckung. Wenig später geriet das Fahrzeug in Brand. Nachdem die herbeigerufene Feuerwehr die Flammen gelöscht hatte, fand man im Inneren die Leichen von Mundlos und Böhnhardt. Angeblich hatte Mundlos inerhalb von 15 Sekunden zunächst seinen Freund Böhnhardt erschossen, dann das Wohnmobil angezündet und schließlich sich selbst erschossen. Nach anderer Aussage soll sich besagter Vorfall erst um 12.05 ereignet haben, wobei beide Bankräuber sich jedoch jeweils selbst erschossen haben sollten. Außerdem hätten die beiden bei Annäherung der Polizei zuerst mit einer Maschinenpistole geschossen. Diese Ungereimtheiten konnten nie aufgeklärt werden. 

Nach Einschätzung des Berliner Rechtsextremismus-Experten Bernd Wagner gibt es in Deutschland verschiedene NSU-Terror-Gruppen. Nach dem Ausscheiden des Zwickauer Trios könnte sich der Lehrensteinsfelder Vorfall eventuell einer der anderen NSU-Terrorgruppen zuordnen lassen. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich ist entschlossen, selbst aktiv im Umfeld des NS-Untergrunds einzugreifen.

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Montag, 9. Juli 2012
 

Schlacht bei Sempach   

fand am 9. Juli 1386 statt.
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Die Schweizer Eidgenossen besiegen Herzog Leopold III von Habsburg .

 

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Die Schlacht von Sempach


Sie zogen aus, ein stolzes Heer, die Bauern zu zertreten:
Ein Schallen ging vor ihnen her mit Hörnern und Trompeten:
Wohl hundertsiebzig Fehdebrief' sind auf uns eingeflossen:
Ein Schrecken durch die Lande lief: »Weh euch, ihr Eidgenossen.«

Die Ritterschaft von Österreich, Friaul, Tirol und Schwaben,
Viel mächt'ge Grafen, stolz und reich, viel übermüt'ge Knaben, –
Sie rühmten sich, ihr Banner hie auf jeden Berg zu pflanzen:
Ein Meer von Helmen brachten sie und einen Wald von Lanzen.

Uns bot nur Einer Hilfe dar, als alle Freund' uns irrten:
Der Gott, der David gnädig war, der alte Gott der Hirten:
Der blies mit seinem Hauch uns an, der hat's uns eingegeben:
»Viel lieber fallen Mann für Mann, als in der Knechtschaft leben.«

Bei Sempach in dem Seegefild stand hell im Strahl der Sonne
Mit Pfauenhelm und Adlerschild der Ritter Stolz und Wonne:
Das war von Östreich Leopold: – der Haß selbst muß ihn preisen: –
Sein Helm, sein Herz, sein Harnisch Gold, sein Langschwert kärntisch Eisen.

Er warf empor sein breit Panier und stolz rief er vor allen:
»Mit dieser Fahne will ich hier heut' siegen oder fallen.«
Der Ritter Horn ruft laut vor Lust, wie sich die Lanzen färben:
Und jeder Stoß in Bauernbrust und jeder Stoß zum Sterben.

Wir wichen nicht, doch Leib an Leib sank wie geschnittne Garben:
Sie dachten noch an Kind und Weib und seufzten, wie sie starben.
Da war's Herr Arnold Winkelried: – Gott lohnt ihm jetzt im Himmel: –
Der sterbend auseinander schied der Speere dicht Gewimmel.

Und in die Lücke, wo er fiel, sprang kühn vorauf uns allen
Herr Ammann Sigetrost von Biel, – den preist das Land mit  Schallen:
Der schlug mit seinem Zimmerbeil den Truchseß Waldburg nieder
Und hinter ihm drang unser Keil zermalmend in die Glieder.

Jetzt half kein Harnisch mehr den Herrn, kein Helm blieb ungebrochen,
Schwer schlug die Axt, der Morgenstern durch Eisen und durch Knochen,
Dem flinksten Ritter frommt da nicht sein Fechten und Turnieren:
Das war ein Mordkampf eng und dicht, kein lustig Buhurdieren.

Bis er sein langes Schwert gezückt, stak ihm im Leib das Messer,
Nah war ihm unser Haß gerückt: – je näher, desto besser.
Und mancher sank, noch unverletzt, konnt' nimmer sich erraffen,
Bis elend ihn erstickt zuletzt der Stolz der eignen Waffen.

Da Markgraf rechts! Da Wildgraf links! Da Rauhgraf in der Mitten!
So mordend immer weiter ging's: – wir hatten Bauernsitten.
Jetzt freut euch, Mädchen von Luzern, von Schwyz und Unterwalden:
Da liegen schmucke reiche Herrn tot auf den blut'gen Halden.

Heut' hat der Tod hier ausgestellt die hellste Augenweide:
Gelb Gold und Seide deckt das Feld der armen Schweizerheide:
Wir bringen's euch in Händen nicht, nein, scheffelvoll nach Hause:
Hei Helmbusch bunt, hei Spange licht, hei Kette, Kron' und Krause!

Und mancher floh, vor Schrecken bleich, der lustig zog zur Fehde:
Doch Leopold von Österreich stand treu zu seiner Rede:
»Mit meinem Banner fall' ich hier!« so rief er unerschrocken:
Aus offnem Helm floß ihm die Zier der langen Fürstenlocken.

Es fällt sein Roß, sein Goldschild bricht, die Panzerringe klaffen,
Er aber läßt vom Stolze nicht und nicht von seinen Waffen:
Sein Schwert traf tödlich Zug um Zug, sein Trotz war nicht zu bannen,
Bis krachend er zusammenschlug gleich einer Edeltannen.

Und über ihn fiel sein Panier: – da war der Tag zu Ende
Und Gott im Himmel dankten wir und hoben fromm die Hände:
Denn er nur bot uns Hilfe dar, als alle Freund' uns irrten,
Der Gott, der David gnädig war, der alte Gott der Hirten!


                                                                Felix Dahn

Lasst hören aus alter Zeit

1. Lasst hören aus alter Zeit von kühner Ahnen Helden-
streit, von Speerwucht und wildem Schwertkampf, von
Schlachtstaub und heissem Blutdampf. Wir singen heut'
ein heilig Lied, es gilt dem Helden Winkelried.

2. Bei Sempach, der kleinen Stadt, manch' Ritter wohl
gespottet hat. Der Heetross zerstört das Kornfeld, doch
warnend ruft ein Kriegsheld: "In kurzem bringt euch
blutigrot ein Eidgenoss das Morgenrot!"

3. Man ziehet ins Schlachtgewühl zum heissen Kampf,
der Tag war schwül. Im Stahlkleid gar grausig furchtbar
stand Oesterreichs geübte Kriegsschar; doch kühlt der Tod
bald ihren Mut; in unserem Land wallt Schweizerblut.

4. Sie stürzen mit freier Brust, im Herzen Mut und
Siegeslust, zum Kampfplatz, wo man in Schlachtwut dumpf
brüllend sich wälzt im Herzblut; es trotzt das Heer, die Not
wird gross, und mancher stirbt vom Speeresstoss.

5. "Erhaltet mir Weib und Kind, die eurer Hut emp-
fohlen sind!" ruft Struthan, umfasst mit Mannskraft,
drückt nieder der langen Speer' Schaft, gräbt's in die
weite Heldenbrust, mit Gott der Freiheit sich bewusst.

6. Uns über die leiche tritt das Heldenvolk im Sturmes-
schritt. Der Schertschlag erblitzet furchtbar, im Helm-
glanz erbleicht die Mordschar und es erdröhnt von Berg zu
Tal, der freien Nachwelt Siegeshall.

                                               
Johann Heinrich Bosshardt (1811-1877)

 
  

Arnold Winkelried soll am 9. Juli 1386 bei der Schlacht von Sempach ein Bündel Lanzen und Speere der habsburgischen Ritter gepackt und, sich selbst aufspießend, den Eidgenossen eine Lücke geöffnet haben. Sein heldenhaftes Opfer soll der Schlüssel zum Sieg der Eidgenossen gegen die Habsburger (Österreicher) gewesen sein. Der Legende nach soll er vorher noch die Worte „Sorget für mein Weib und Kind“ oder "Der Freiheit eine Gasse!" gerufen haben. 
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Schlacht bei Sievershausen   

fand am 9. Juli 1553 statt.
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Bei Sievershausen nahe Lehrte standen im zweiten Markgrafenkrieg die vereinigten Heere des sächsischen Kurfürsten Moritz von Sachsen und Heinrichs des Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel den Truppen von Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach gegenüber. Letzterer verlor die Schlacht. Diese Schlacht mit rund 30.000 Kämpfern und etwa 4.000 Toten war (neben der Schlacht bei Lutter 1626 ) eine der blutigsten kriegerischen Auseinandersetzungen auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsen. Kurfürst Moritz erlitt in der Schlacht eine Schusswunde. Zwei Tage später verstarb er an den Folgen dieser Verletzung. 

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Diktatfrieden von Tilsit 

 

vom 9. Juli 1807.


zwischen Kaiser Napoleon I. von Frankreich
und König Friedrich-Wilhelm III. von Preußen .

 

Das Gebiet Preußens und die Zahl seiner Untertanen wurden um nahezu die Hälfte reduziert, und Preußen musste der Kontinentalsperre beitreten. Die westelbischen Territorien wurden dem neu gegründeten Königreich Westphalen einverleibt, an Sachsen fiel der Kreis Cottbus . Aus den von Preußen bei der Zweiten und Dritten Teilung Polens annektierten Gebieten formte Napoleon das Herzogtum Warschau , wobei Danzig zur „Freien Stadt“ wurde und Russland den Bezirk Białystok erhielt.  

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Napoleon (1804-1813/15) empfängt Friedrich Wilhelm (1797-1840), dessen Frau Luise und Zar Alexander I. (1801-1825) 1807 in Tilsit. Der Zar schrieb einmal über Luise: "Le charme de son céleste visage qui exprimait la bienveillance, la bonté, et dont les traits étaient si réguliers et si fins; la beauté de sa taille, de son cou, de ses bras, l’éblouissante fraîcheur de son teint, tout enfin surpassait en elle ce qu’on peut imaginer de plus ravissant. [*Der Charme ihres himmlischen Gesichts mit den regelmäßigen und feinen Zügen, die Freundlichkeit und Güte ausstrahlen; die Schönheit ihrer Figur, ihres Halses, ihrer Arme, die blendende Frische ihres Teints, sie übertraf alles, was immer man sich als besonders hinreißend vorzustellen vermochte.]

Bei den Friedensverhandlungen bestand Alexander auf Luisens Teilnahme. Als der Kaiser das Gespräch auf die unverfänglichen Themen Mode und Schmuck lenken wollte, meinte Luise: "Sollen wir in einem so wichtigen Augenblick von so unbedeutenden Dingen reden?" Da fragte Napoleon Luise, die nach seiner Ansicht eigentliche Kriegstreiberin direkt, weshalb sie den Krieg begonnen habe. Luise entgegnete: Sire, der Ruhm Friedrichs des Großen hat uns über unsere Mittel getäuscht." Luisens Charme und kluge Argumente betörten Napoleon allerdings wenig, wie er in einem Brief an seine Frau Josephine schrieb: "Die Königin von Preußen ist in der Tat höchst anmutig, von bezaubernder Freundlichkeit gegen mich. Aber werde nicht etwa eifersüchtig; ich bin ein Wachstuch, über welches dies alles nur weggleitet. Es würde mich teuer zu stehen kommen, den Galanten zu spielen. Ohne Gnade werden im Frieden von Tilsit Preußens Territorien im Westen wie im Osten kräftig amputiert. "

Gustav Noske   

* 9. Juli 1868 in Brandenburg an der Havel

† 30. November 1946 in Hannover

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Deutscher Politiker. 

 

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Zitate

Selbst: Einer muß der Bluthund werden, ich scheue die Verantwortung nicht.

Über ihn: Retter Deutschlands vor dem Bolschewismus.
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Sonntag, 8. Juli 2012

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Was ist des Deutschen Vaterland?


1. Was ist des Deutschen Vaterland?
Ist's Preußenland? Ist's Schwabenland?
Ist's wo am Rhein die Rebe blüht?
Ist's wo am Belt die Möwe zieht?
|: O nein, o nein, o nein, o nein!
Sein Vaterland muß größer sein! :|

2. Was ist des Deutschen Vaterland?
Ist's Bayerland? ist's Steierland?
Ist's, wo des Marsen Rind sich streckt?
Ist's, wo der Märker Eisen reckt?
|: O nein, o nein, o nein, o nein!
Sein Vaterland muß größer sein! :|

3. Was ist des Deutschen Vaterland?
Ist's Pommerland? Westfalenland?
Ist's, wo der Sand der Dünen weht?
Ist's, wo die Donau brausend geht?
|: O nein, o nein, o nein, o nein!
Sein Vaterland muß größer sein! :|

4. Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne mir das große Land!
Ist's Land der Schweizer? ist's Tirol?
Das Land und Volk gefiel mir wohl.
|: O nein, o nein, o nein, o nein!
Sein Vaterland muß größer sein! :|

5. Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne mir das große Land!
Gewiß, es ist das Österreich,
An Ehren und an Siegen reich?
|: O nein, o nein, o nein, o nein!
Sein Vaterland muß größer sein! :|

6. Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne endlich mir das Land!
So weit die deutsche Zunge klingt
Und Gott im Himmel Lieder singt:
|: Das soll es sein! Das soll es sein!
Das wackrer Deutscher, nenne dein! :|
 
7. Das ganze Deutschland soll es sein!
O Gott vom Himmel, sieh darein
Und gib uns rechten deutschen Mut,
Daß wir es lieben treu und gut!
|: Das soll es sein! das soll es sein!
Das ganze Deutschland soll es sein! :|

Text: Ernst Moritz Arndt 1813 (1769–1860)  
 
Musik: Gustav Reichardt 1825 (1797-1884)
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Liedregister:  

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Sonntag, 8. Juli 2012

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In der BDR werden jährlich etwa 15.000 (fünfzehntausend) politische Strafermittlungsverfahren mit Hilfe der beiden oben erwähnten 'Knüppel-Paragrafen' gegen missliebige Dissidenten, politisch anders Denkende und Regime-Gegner eingeleitet, in Österreich etwa 1.000 (eintausend). Politische Gefangene mit besonders langen Freiheitsstrafen sind derzeit:

12 Jahre und 11 Monate Haft
Horst Mahler
JVA Brandenburg / Havel
Anton-Saefkow-Allee 22
D-14772 Brandenburg/Havel
Tel: 03381/7610
BRB@justizvollzug.brandenburg.de 

6 Jahre und 5 Monate Haft
Wolfgang Fröhlich
Justizanstalt Stein
Steiner-Str. 4
A-3500 Krems-Stein/Wachau NÖ
Österreich

30 Monate Haft

Axel Möller

JVA Franzenshöhe 12

D-18439 Stralsund

Fürbitte (2. Thessalonicher, Kapitel 3, 1 bis 3) für alle, die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen.  

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Sonntag, 8. Juli 2012
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Widerrechtliches Vorgehen der BDR-Organe 

Berlin - Seit Samstagmorgen haben 56 Polizisten in Nordrhein-Westfalen, Berlin und Brandenburg Wohnungen und die Räume von 5 Personen eines Versandhandels durchsucht. Den fünf Beschuldigten wird Verstoß gegen das Waffengesetz sowie die Bildung einer bewaffneten Gruppe vorgeworfen. Bei den Durchsuchungen, die bis in den späten Nachmittag dauerten, stellten die Beamten neben Computer und Unterlagen auch ein Luftdruckgewehr und Schreckschusspistolen sicher. 

Der Erwerb und Besitz von Gas- und Signalwaffen, die der zugelassenen Bauart nach § 8 Beschussgesetz entsprechen und ein PTB-Zulassungszeichen tragen ist erlaubnisfrei ab 18 Jahren

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Sonntag, 8. Juli 2012
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Sonntag, 8. Juli 2012
 

Altenburger Prinzenraub   

in der Nacht vom 7. zum 8. Juli 1455
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bezeichnet die Entführung der Prinzen Ernst u. Albrecht , Söhne des Kurfürsten Friedrich des Sanftmüthigen von Sachsen , durch Kunz von Kaufungen aus dem Schlosse zu Altenburg

 

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Kunz von Kaufungen, geb. auf Kaufungen bei Penig , war Schloßhauptmann u. Hofmarschall in Diensten des Kurfürsten Friedrich des Sanftmüthigen von Sachsen. Im Bruderkriege vom Kurfürsten zum Entsatz von Gera abgeschickt u. dort von den böhmischen Hilfsvölkern des Herzogs Wilhelm gefangen, mußte er sich um 4.000 Goldgülden loskaufen. Der Kurfürst verweigerte aber den Ersatz dieses Lösegeldes, da Kunz nicht sein Vasall sei, u. Kunz sollte nach dem Friedensvertrage die ihm von dem Kurfürsten für seine in dem Bruderkrieg verwüsteten u. eingezogenen Güter in Thüringen überlassenen meißnischen Besitzungen der Vitzthums ohne Entschädigung wieder herausgeben. 

Unzufrieden darüber, ging er nach Böhmen auf sein Schloß Isenburg, wo er den Plan machte, sich durch die Entführung der beiden Söhne des Kurfürsten Bürgschaft für die Erlangung der Entschädigung zu verschaffen, u. verband sich dazu mit Wilhelm von Mosen, Wilhelm von Schönfels und anderen dem Kurfürsten feindlich gesinnten Edelleuten. Nachdem er von dem Küchenjungen Hans Schwalbe auf dem Schloß in Altenburg, mit welchem er in Einverständniß getreten war, Nachricht erhalten hatte, daß der Kurfürst am 7. Juli 1455 nach Leipzig gereist u. die Hofleute am Abend zu einem Banket in der Stadt Altenburg abwesend wären, erschien er in der Nacht zum 8. Juli mit seinen Genossen vor dem Schlosse. 

Mit Schwalbens Hilfe wurde eine Strickleiter an einem Fenster befestigt, u. Kunz, welcher in dem Schloß wohl bekannt war, gelangte so mit neun seiner Begleiter in das Schloß, verschloß die Frauengemächer von außen u. holte aus dem Schlafzimmer der Prinzen den Prinzen Ernst; Wilhelm von Mosen sollte Prinz Albrecht nehmen, dieser hatte sich aber unter das Bett versteckt, u. Mosen nahm daher irrthümlich den jungen Grafen Barby , welcher bei dem Prinzen schlief. Kunz bemerkte die Verwechselung, trug den kleinen Barby wieder zurück u. holte den Prinzen Albrecht. Vor der Stadt trennten sie sich; Kunz eilte mit dem Prinzen Albrecht durch das Erzgebirge auf dem kürzesten Wege nach Böhmen, Mosen u. Schönfels hingegen sollten den Prinzen Ernst durch Franken dahin bringen. 

Der Raub wurde alsbald ruchbar u. die Nachricht davon durchflog das ganze Land, überall ertönte die Sturmglocke. Kunz war bereits nahe an der Grenze in die Gegend zwischen Grünhain und Elterlein , nachmals der Fürstenberg genannt, gekommen; hier klagte der Prinz über Durst, u. Kunz stieg ab, um ihn mit seinen Begleitern Beeren pflücken zu lassen. Ein Köhler, Namens Schmidt, faßte, durch das Sturmläuten aufmerksam gemacht, Verdacht u. fragte Kunz, wer er u. der Knabe sei. Kunz antwortete, daß der Knabe entlaufen sei u. er ihn seinen Eltern wieder bringen wolle. Indem er dies sagte u. aufstehen wollte, verwickelte er sich mit den Sporen in das Gestrüpp u. fiel wieder zur Erde. Der Prinz benutzte diesen Moment, um sich dem Köhler zu entdecken, worauf dieser mit seinem Schürbaum auf Kunzen u. beide Knechte eindrang u. sie niederschlug, Kunzen selbst aber mit Hülfe herbeigeeilter Köhler gefangen nahm u. zum Abt Liborius nach Kloster Grünhain führte, welcher ihn dem Voigt von Zwickau, Veit von Schönburg, überantwortete. 

Der Prinz wurde am folgenden Tage von Schmidt u. vielen Köhlern begleitet nach Altenburg zurückgebracht, wo die Kurfürstin sogleich mit ihm u. seinem Retter nach Chemnitz zum Kurfürsten eilte, welcher dem Köhler nicht allein seinen Wunsch in dem Walde, wo er den Prinzen gerettet hatte, frei Kohlen brennen zu dürfen gewährte, sondern ihm auch ein Freigut in Eckertsbach bei Zwickau u. jährlich vier Scheffel Korn gab u. ihm u. seinen Nachkommen den Familiennamen Triller beilegte, da der Köhler in seiner Erzählung oft den Ausdruck gebrauchte, er habe den Kunz wacker getrillt. 

Mosen u. Schönfels waren unterdessen in die Nähe von Hartenstein  gekommen, wo sie, durch das Sturmläuten erschreckt, an der Mulde den Prinzen zwei Tage in einer Höhle verbargen, welche seitdem Prinzenhöhle heißt. Aus dem Gespräche einiger Holzhauer, welche sie in der Nähe ihres Verstecks behorchten, von Kunzens Gefangennehmung unterrichtet, gaben sie die weitere Ausführung ihrer Flucht auf u. schrieben an den Amtshauptmann Friedrich von Schönburg nach Hartenstein, daß sie den Prinzen gegen Begnadigung ausliefern, sonst ihn ermorden wollten. Nach erhaltener Zusicherung übergaben sie am 11. Juli den Prinzen u. gingen dann nach Böhmen, Prinz Ernst aber wurde 12. Juli wieder zu seinen Eltern gebracht. 

Kunz ward nach Freiberg geführt, von dem dasigen Gericht zum Tode verurtheilt u. am 14. Juli enthauptet. Kunzens Bruder, Dietrich von Kaufungen, bekannt mit dem Entführungsplan, wurde am 31. Juli in Altenburg ebenfalls enthauptet; Schwalbe u. die drei Knechte Kunzens wurden in Zwickau geviertheilt. In der Kirche zu Ebersdorf werden die Kleider der Prinzen u. des Köhlers zum Andenken aufbewahrt. 

Der Prinzenraub

1. Wir wolln ein Liedel heben an,
Was sich hat angespunnen,
Wie's im Pleißnerland gar schlecht war bestallt,
Als den jungen Fürst'n geschah Gewalt,
Durch Kuntzen von Kauffungen.

2. Der Adler hat auf'm Fels gebaut
Ein schönes Nest mit Jungen,
Und wie er einst geflogen aus,
Holt ein Geyer die Jungen heraus,
Drauf ward's Nest leer gefunden.

3. Wo der Geyer auf'm Dache sitzt,
Gedeihen die Küchlein selten,
Es war da ein seltsam Narrenspiel,
Welcher Fürst seinen Räthen traut zu viel,
Muß oft es selber entgelten.

4. Altenburg, du feine Stadt,
Dich thät er mit Untreu meinen,
Da in dir war'n all' Hofleut voll,
Kam Kunz mit Leitern und Buben toll,
Und holt die Fürsten so kleine.

5. Was blast dich, Kunz, für Unlust an,
Da du ins Schloß einsteigest?
Und stiehlst die zarten Herren heraus,
Als der Kurfürst eben nit war zu Haus,
Die zarten Fürsten-Zweige. 

6. Es war wohl als ein Wunderding,
Wie sich das Land beweget,
Was da auf'n Straßen war'n für Leut',
Die den Räubern folgten nach in Zeit,
All's wibbelt, kribbelt, sich beweget.

7. Im Walde dort ward Kunz ertappt,
Da wollt er Beeren naschen;
Wär er in der Hast wacker fortgeritten,
Daß 'n die Köhler nit gefangen hätten,
Hätt er sie kunt verpaschen.

8. Ab'r sie wurden ihm wieder abgejagt,
Und Kunz mit seinen Gesellen
Auf Grünhain, in unsers Herrn Abts Gewalt
Gebracht, und auf die Zwika gestellt,
Und muste sich lassen prellen.

9. Dafür fiel ab gar mancher Kopf,
Und keiner der Gefangnen
Kam aus der Haft ganzbeinigt davon,
Schwerdt, Rad, Zang'n, Strick, die war'n ihr Lohn,
Man sah die Rümpfe hangen.

10. So geht's, wer wider die Obrigkeit
Sich unbesonnen empöret.
Wers nicht meint, schau an Kuntzen,
Sein Kopf thut z' Freiberg noch runterschmunzen,
Und jedermann davon lehret.

11. Gott thu den frommen Christen alles Guts,
Und laß die jungen Herren,
In kein Feindes Hand mehr also komm'n,
Geh auch der Frau Churfürstin viel Fromm'n,
Daß wir uns in Ruhe ernähren. 

Achim von Arnim: Des Knaben Wunderhorn / I. Band - Kapitel 156  
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Schlacht bei Gefrees   

am 8. Juli 1809.
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Ein verbündetes Heer von Österreichern und Braunschweigern (rechts der 'schwarze Herzog') unter dem Kommando von General Michael von Kienmayer (links) stand einem französischen Heer unter Marschall Andoche Junot   gegenüber. Die Schlacht endete mit einem österreichischen Sieg. Dieser Sieg war wegen der entscheidenden österreichischen Niederlage in der Schlacht bei Wagram allerdings nutzlos. Daraufhin wurde der Znaimer Waffenstillstand geschlossen, der dann zum Frieden von Schönbrunn führte.

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Friedrich Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Lüneburg-Oels (Der Schwarze Herzog)
  
* 9.10.1771 Braunschweig
16.6.1815 Quatrebras (Belgien)

Friedrich Wilhelm trat 1787 in den preußischen Heeresdienst ein, da er als jüngster von 4 Brüdern zunächst keine Aussicht auf den Thron hatte. In den Feldzügen 1792 (Valmy), 1793 und 1794 zeichnete er sich durch persönliche Tapferkeit aus. 1805 erbte er das Mediatfürstentum Oels in Schlesien. 1806 gelangte er als Oberst bei Jena und Auerstedt nicht mehr zum Einsatz, kämpfte dann unter Blücher . Durch Blüchers Kapitulation bei Ratkau (7.11.1806) geriet er in französische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Frieden von Tilsit (1807) wurde das Herzogtum Braunschweig , dessen rechtmäßiger Herrscher Friedrich Wilhelm seit 1806 war, zum Königreich Westphfalen geschlagen. In Oels , dann in Böhmen (Braunau, Nachod) stellte er im Einvernehmen und (seit 25.2.1809) Bündnis mit Österreich ein Freikorps von 2.000 Mann auf, mit dem er als selbständiger Reichsfürst am Kriege gegen Napoleon teilnehmen wollte. Es wurde wegen seiner schwarzen Uniformen (schwarze Tschakos mit weißen metallenen Totenköpfen über 2 gekreuzten Knochen) die schwarze Schar genannt und ist als Stammtruppe der späteren braunschweigischen Regimenter anzusehen. 

Mit diesem Korps nahm Friedrich Wilhelm seit dem 21.5.1809 an Operationen in Sachsen und Franken (Schlacht bei Gefrees) teil. In den Waffenstillstand von Znaim (12.7.1809) nicht eingeschlossen, setzte er den Krieg selbständig fort. Am 24.7. brach er von Zwickau auf, am 29.7. wurde Halberstadt erstürmt. Am 1.8. in einem Gefecht bei Ölper (Braunschweig) gegen den westfälischen General Reubell erfolglos, konnte er trotzdem am 6.8. die rettende Nordseeküste erreichen und sich bei Elsfleth und Brake nach England einschiffen. Während das Korps als Deutsch-englische Legion 1810-14 in Spanien unter Wellington hervorragend kämpfte, lebte Friedrich Wilhelm sehr gegen seinen Willen mit einem englischen Gehalt in London.

1813 konnte er nach Braunschweig zurückkehren, wo er mit größtem Jubel empfangen wurde. Am Feldzug von 1815 mit einem Korps von 7.000 Mann teilnehmend, fiel er bei Quatrebras , nachdem er durch sein tapferes Aushalten Wellington die Behauptung gegen Napoleon ermöglicht hatte.

 

Herzog Oels der tapfre Held
der führt seine Schwarzen in das Feld.
Und er führt sie vor Haubitzen und Kanonen
wir tun den Feind niemals schonen
Wir Schwarzen, wir rufen: Hurra! Hurra!
Ganz mutig stehn wir da!

Bei Quatrebas da fiel der erste Schuß
Der ging unserm Herzog durch die Brust
Unsern Herzog den haben wir verloren
o wären wir Schwarzen nie geboren
Wir Schwarzen, wir rufen: Hurra! Hurra!
Ganz mutig stehn wir da!

Ganz schwarz sind wir montiert
Mit Hellblau ausstaffiert
und am Tschako tragen wir den Totenkopf
Wir haben verloren unsern Herzog
Wir Schwarzen, wir rufen: Hurra! Hurra!
Ganz mutig stehn wir da!

Als wir zogen in Braunschweig ein
Da fingen viele Tausend an zu wein´n
Unsern Herzog, den haben wir verloren
o wäret ihr Welschen nie geboren
Wir Schwarzen, wir rufen: Hurra! Hurra!
Ganz mutig stehn wir da!

Wer hat dies Lied gemacht
Das haben zwei Schwarze erdacht
noch dazu zwei schwarze Rekruten
die sahn unsern Herzog bluten
Wir Schwarzen, wir rufen: Hurra! Hurra!
Ganz mutig stehn wir da!
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Ferdinand Graf von Zeppelin   

* 8. Juli 1838 in Konstanz
† 8. März 1917 in Berlin

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Deutscher Luftschiffkonstrukteur.

 

Weitere Infos:  


Zitat

Man muß nur wollen und daran glauben, dann wird es gelingen.

Hanns Johst 

* 8. Juli 1890 in Seerhausen bei Riesa

† 23. November 1978 in Ruhpolding

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Deutscher Schriftsteller und Dramatiker.


Weitere Infos:   

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Zitate

Immer bleibt ein einziges Menschenherz der einzige Spiegel der ganzen Menschheit.

Das wahre Kunstwerk muß sich immer restlos auflösen in die Menschen, denen es gehört!

Das Mitleid ist die rationelle, materialistische Erfassung der Idee vom Guten.

Es gibt nur eine Schuld: das ist Mangel an Treue.

Wir alle haben Wunder gewirkt für ein Kind, und als Kinder alle das Wunderbare erlebt.

Die Wahrheit ist ein Erdachtes, sie ist ein persönliches Gesicht.

Ein Gedicht bedünkt mich immer die reine Gegengabe einer Hingabe.

Die Kunst ist ein schöner Weg der Herzen zueinander!

Jedermann trägt nicht den Schlaf, sondern das Gewissen der Welt in seiner Brust.

Wenn ich Kultur höre,  ziehe ich meinen Browning!
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Peter Pasetti  

* 8. Juli 1916 in München

† 23. Mai 1996 in Dießen
am Ammersee  
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Deutscher Schauspieler.


Weitere Infos:       

Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 

am 8. Juli 1990 in Rom

durch die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft gegen die Nationalmannschaft von Argentinien. Trainer: Franz Beckenbauer
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Samstag, 7. Juli 2012
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Samstag, 7. Juli 2012
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Samstag, 7. Juli 2012
 

Landgräfin Elisabeth von Thüringen

* 7. Juli 1207 auf Burg Sárospatak
in Ungarn 
† 17. November 1231 in Marburg
an der Lahn 
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Frühzeitig fiel Elisabeth von Thüringen durch ihre karitative Tätigkeit auf. Nach dem Tod ihres Ehemannes Landgraf Ludwig von Thüringen kehrte sie dem Hofleben den Rücken, um als einfache und materiell arme Spitalschwester in dem von ihr gegründeten Marburger Hospital persönlich für Bedürftige zu sorgen. Sie starb im Alter von 24 Jahren. Vier Jahre nach ihrem Tod wurde sie von Papst Gregor IX. 1235 heiliggesprochen.

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Tilman Riemenschneider

* um 1460 in Heiligenstadt

† 7. Juli 1531 in Würzburg

Deutscher Bildschnitzer und Bildhauer.

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Ludwig Ganghofer

* 7. Juli 1855 in Kaufbeuren

† 24. Juli 1920 in Tegernsee


Deutscher Schriftsteller. 

 

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Zitae

Ferienzeit! – Nicht Worte, nicht Bücher erschöpfen den Zauber, den diese vier Silben bergen.

Wir können nicht leben, wenn wir die Sonne nicht suchen, und zum Leben so nötig wie die Luft und Brot ist noch ein Drittes für uns: das helle Sehen.

Wald und freie Bergluft haben mich zur Furchtlosigkeit erzogen, zu gläubiger Lebensfreude, zu dankbarem Staunen vor aller Schönheit, zur Wissenschaft von der ewigen Wiederkehr des Frühlings, zum Glauben, daß alle Torheit ein Umweg zur Klugheit ist, aller Schmerz ein Weg zur Freude.

Wer dem Worte glaubt, ist belogen;
Wer dem Auge traut, ist betrogen;
Selbst die That ist Berechnung und Schein;
Wahrheit ist Irrthum allein.

Ich weiß, es ist ein Kinderspiel,
Mit Jedem wacker sich zu schlagen;
Jedoch ein nie erreichtes Ziel,
Mit Jedem gut sich zu vertragen.

Henri Nestlé 

* 10. August 1814 in Frankfurt am Main

† 7. Juli 1890 in Glion
, VD, Schweiz  


Schweizer Unternehmer und Industrieller aus Frankfurt/Main. 

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Gustav Knuth 

* 7. Juli 1901 in Braunschweig

† 1. Februar 1987 in Küsnacht
, Schweiz 


Deutscher Schauspieler. 

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Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 

am 7. Juli 1974 in München

durch die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft gegen die Nationalmannschaft der Niederlande. Trainer: Helmut Schön
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Freitag, 6. Juli 2012
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Freitag, 6. Juli 2012
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Wir dachten, das sei ein Witz 

Moskau - Während des Besuches von BDR-Außenminister Guido Westerwelle (rechts) bei seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow (links) wurde Westerwelle vorgeführt: Beim Thema eines möglichen Exils des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in Russland, wie von BDR-Kanzlerin Merkel vorgeschlagen, ließ Lawrow alle diplomatischen Regeln fahren und sagte: "Wir dachten, das sei ein Witz". Bei der Gestaltung des Übergangsprozesses in Syrien müssten alle Gruppen beteiligt sein, also auch die Regierung in Damaskus. Assad habe auf dieser Grundlage Gesprächsbereitschaft signalisiert. So etwas habe er von der Opposition noch nicht gehört. 

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Freitag, 6. Juli 2012
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Freitag, 6. Juli 2012
 

Landung des schwedischen Königs Gustav II. Adolf auf Usedom

am 6. Juli 1630 (greg. Kalender, 26. Juni jul. Kalender))

mit einer 13.000 Mann starken Invasionsarmee. 

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Am Abend des 4.Juli/24.Juni 1630 legte sich ein Teil der schwedischen Flotte beim Mönchguter Vorgebirge Nordpeerd in der Nähe Göhrens vor Anker. Gustav Adolf kam an Land und betrat hier auf Rügen zuerst deutschen Boden. Eine Anzahl Rügenscher Adliger begrüßte ihn hier. Als dann die übrige Flotte herannahte, ging der König wieder zu Schiff, sammelte am 5.Juli/25.Juni seine ganze Flotte beim Ruden und landete am 6.Juli/26.Juni unter Donner und Blitz seine Armee bei Peenemünde  an der nördlichen Spitze der Insel Usedom . Gustav Adolf ging als einer der Ersten an Land und soll dort sofort auf die Knie gefallen sein, um Gott für die glückliche Überfahrt zu danken. Alsdann ergriff er einen Spaten und warf zur Absteckung des Lagerplatzes Erde auf, um so seinen Soldaten ein gutes Beispiel zu geben. Nach zwei Tagen war die Landung seiner Truppen vollständig abgeschlossen. Die Schweden bauten die Peenemünder Schanze weiter nach sämtlichen Regeln der Kriegskunst aus; es entstanden Kasematten (bombensichere Räume) und Ziegelsteinbauten. Alle Arbeiten wurden von den dazu verpflichteten Peenemünder Bauern ausgeführt. Ein Teil der schwedischen Truppen beobachtete in den nächsten Tagen Wolgast . während Gustav Adolf den Strand entlang nach Wollin zog und dieses zwei Tage später eroberte.

 

Innerhalb der nächsten beiden Wochen stießen die Landungstruppen nach Stettin vor, wo der König den pommerschen Herzog Bogislaw XIV. am 20./10. Juli eine Allianz mit der Begründung aufzwang, dieser sei außerstande, sein Fürstentum mit eigenen Kräften vor dem Feind, den kaiserlichen Besatzungstruppen, zu schützen. Wie schon zwei Jahre vorher über Stralsund , so errichtete der Schwedenkönig auch hier eine auf Militärpräsenz gestützte Protektion. Gegen Ende des Jahres 1630 war Pommern fast gänzlich in schwedischer Hand. 

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Georg Simon Ohm

* 16. März 1789 in Erlangen

† 6. Juli 1854 in München

Deutscher Physiker.

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August Borsig

* 23. Juni 1804 in Breslau

† 6. Juli 1854 in Berlin


Deutscher Unternehmer und Gründer der Borsigwerke. 

 

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Trost

Erlosch einer Hoffnung Schimmer,
Laß nur der Zeit ihren Lauf;
Begrabene Hoffnung steht immer,
Als Weisheit wieder auf.
Die führt dich auf schweren Wege
treulich ein gutes Stück,
Jenseits vom Trauerstege
Wartet ein neues Glück. 

Paul Keller

* 6. Juli 1873 in Arnsdorf
, Kreis Schweidnitz
† 20. August 1932 in Breslau


Deutscher Schriftsteller und Publizist. 

 

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Zitate

Wenn der Mensch gesund ist und Friede im Herzen hat, kann er schon auf Erden im Vorgarten des Paradieses sein!

Die Schicksale der Völker gehen ihren Weg wie die großen Ströme; es ist töricht, unsere paar Hände voll Sand gegen sie zu werfen.

Wer immer im Lärm sitzt, wird stumpf, wer immer in der Stille sitzt, auch; nur die wechselnde Welle trägt des Menschen Schiff.

Eine Lüge läßt sich nie ganz widerrufen, so wie man das Gift, das man in einen Strom geschüttet hat, nicht tropfenweise wieder herausfischen kann.

Die Jungen sind die härtesten
und ungerechtesten Richter.

Wo der Mensch ein Recht hat, sind Almosen Betrug.

Heimat ist nicht Raum, Heimat ist nicht Freundschaft, Heimat ist nicht Liebe – Heimat ist Friede.

Walter Flex  

* 6. Juli 1887 in Eisenach

† 16. Oktober 1917 bei Peude auf der estnischen Insel Ösel 


Deutscher Schriftsteller und Lyriker.

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1. Wildgänse rauschen durch die Nacht
Mit schrillem Schrei nach Norden –
Unstäte Fahrt! Habt acht, habt acht!
Die Welt ist voller Morden.

2. Fahrt durch die nachtdurchwogte Welt,
Graureisige Geschwader!
Fahlhelle zuckt, und Schlachtruf gellt,
Weit wallt und wogt der Hader.

3. Rausch' zu, fahr' zu, du graues Heer!
Rauscht zu, fahrt zu nach Norden!
Fahrt ihr nach Süden übers Meer –
Was ist aus uns geworden!

4. Wir sind wie ihr ein graues Heer
Und fahr'n in Kaisers Namen,
Und fahr'n wir ohne Wiederkehr,
Rauscht uns im Herbst ein Amen!

Weitere Gedenktage

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Donnerstag, 5. Juli 2012
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Das schreckliche Souvenir 

Die alliierten Verantwortlichen, insbesondere die Sowjetunion und Polen, aber auch die Westalliierten raubten nach Kriegsende zahllose deutsche Kulturgüter. Beispielsweise flog ein großes mit deutschem Kulturgut vollgestopftes US-Transportflugzeug am 17. Juli 1945 von München in die USA. Vom gestohlenen Inhalt fehlt jede Spur. Viele alliierte US-Soldaten zeichneten sich vor allem dadurch aus, das sie sich persönlich an Raubgut aus deutschem Privatbesitz bereicherten. So auch der Vater Bruce Sadlers (vgl. oben). Letzterer versucht sich jetzt mit seinem Raubgut interessant zu machen, mit Unterstützung einer der weniger appetitlichen Hamburger Lizenzpostillen . Dieser in seinem Umfang einmalige Raubzug der alliierten Mordbrenner wird vom Historiker Dr. Claus Nordbruch in seiner Untersuchung Der deutsche Aderlass (Bleeding Germany Dry ) ausführlich beschrieben.

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Donnerstag, 5. Juli 2012
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Wer steht hinter Merkel? Die wahre Karriere der Kanzlerin 

Wenn man sich das Wirken von Merkel in den letzten drei Jahren ansieht, so muss man sich die Frage stellen, zu wessen Wohl sie arbeitet.

Da kann ein Blick in die Vergangenheit nicht schaden.

Das Schweizer Presseorgan „Zeit-Fragen“, Zürich untersucht in seiner Ausgabe vom 15. Januar 2007 die Karriere und die Wandlungen von Angela Merkel. Das Blatt wundert sich über „den erstaunlichen Werdegang dieser Verantwortlichen für
kommunistische Propaganda in der DDR“ und würdigt nach ihrem Frontwechsel
„ihre Vorstellungen einer US-amerikanischen Führerschaft in Europa“.

Große DDR-Privilegien 

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Donnerstag, 5. Juli 2012
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Es wird so kommen! 

Dank der unermüdlichen Aufklärung in allen Medien wissen wir heute besser über die Zustände der Hitlerzeit Bescheid als jene, die damals gelebt haben. Als Jude wurde man damals bespuckt, getreten, geschlagen, gedemütigt, bestohlen, beraubt und bei geringster Gegenwehr erschlagen. Ausländer erregten Aufsehen, wurden misstrauisch von den Einheimischen beobachtet, um bei der geringsten Auffälligkeit die Polizei zu rufen. Die politische Freiheit bestand darin, frei zu wählen, ob man nun "Heil Hitler!" oder "Sieg Heil!" rufen wollte. Alle Deutschen wurden von den Nazis bespitzelt, der Blockwart notierte jedes noch so kleine Vergehen und meldete es weiter. Tagtäglich verhaftete die Gestapo missßliebige Personen, die für immer verschwanden. Und wer Witze über hochrangige Nazis erzählte, der kam, wenn er Glück hatte, ins Konzentrationslager, ansonsten wurde er im nächsten Waldstück erschossen. Dabei litten die Menschen bitterste Not, sie hatten nichts zu essen, während die Parteigrößen wie die Maden im Speck lebten.

Ja, ja, und weil das auf allen Kanälen im Fernsehen gezeigt wird, weil wir davon in den Zeitungen lesen, weil das in den Schulbüchern steht, wird das wohl alles so gewesen sein. 

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Donnerstag, 5. Juli 2012
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Alle Schuhe mitgenommen

"Dunkelgrüne Tür, zehn kleine Fenster, eine Handvoll Aufkleber. Auf kleinen Motiven: Volksaufstand, Überwachung, Medienlügen. Vor der Wohnungstür liegen Sägespäne, und sie steht offen - das Schloss passt nicht. Alles wirkt ein wenig unaufgeräumt, die Beamten sind erst seit zwei Stunden weg. Sie hatten ihn noch mit auf das Revier genommen und erkennungsdienstlich behandelt; Fingerabdrücke, DNA-Entnahme und jede Menge Fotos. Sie haben ihn wieder zu seiner Wohnung gefahren, denn er hatte heftig protestiert, vom Revier zu Fuß nach Hause laufen zu müssen, denn das war er irgendwie wirklich: zu Fuß. Sie hatten alle Schuhe mitgenommen. Damit wollen sie ihn identifizieren."

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Donnerstag, 5. Juli 2012
 

Die Zehn Artikel des Deutschen Bundes 

vom 5. Juli 1832:


In Erwägung der gegenwärtigen Zeitverhältnisse und für die Dauer derselben, beschließt die Bundesversammlung , in Gemäßheit der ihr obliegenden Verpflichtung, die gemeinsamen Maaßregeln zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ruhe und gesetzlichen Ordnung zu berathen, nach vernommenem Gutachten einer aus ihrer Mitte gewählten Commission, wie folgt:  

Art. 2. Alle Vereine, welche politische Zwecke haben, oder unter anderm Namen zu politischen Zwecken benutzt werden, sind in sämmtlichen Bundesstaaten zu verbieten und ist gegen deren Urheber und die Theilnehmer an denselben mit angemessener Strafe vorzuschreiten. 

Art. 3. Außerordentliche Volksversammlungen und Volksfeste, nämlich solche, welche bisher hinsichtlich der Zeit und des Ortes weder üblich noch gestattet waren, dürfen, unter welchem Namen und zu welchem Zwecke es auch immer sey, in keinem Bundesstaate, ohne vorausgegangene Genehmigung der competenten Behörde, statt finden. Diejenigen, welche zu solchen Versammlungen oder Festen durch Verabredungen oder Ausschreiben Anlaß geben, sind einer angemessenen Strafe zu unterwerfen. Auch bei erlaubten Volksversammlungen und Volksfesten ist es nicht zu dulden, daß öffentliche Reden politischen Inhalts gehalten werden; diejenigen, welche sich dieß zu Schulden kommen lassen, sind nachdrücklich zu bestrafen, und wer irgend eine Volksversammlung dazu mißbraucht, Adressen oder Beschlüsse in Vorschlag zu bringen und durch Unterschrift oder mündliche Beistimmung genehmigen zu lassen, ist mit geschärfter Ahndung zu belegen. 

Art. 4. Das öffentliche Tragen von Abzeichen in Bändern, Cocarden oder dergleichen,  das nicht autorisirte Aufstecken von Fahnen und Flaggen, das Errichten von Freiheitsbäumen und dergleichen Aufruhrzeichen — ist unnachsichtlich zu bestrafen. 

Art. 6. Die Bundesregierungen werden fortwährend die genaueste polizeiliche Wachsamkeit auf alle Einheimische, welche durch öffentliche Reden, Schriften oder Handlungen ihre Theilnahme an aufwieglerischen Planen kund, oder zu deßfallsigem Verdacht gegründeten Anlaß gegeben haben, eintreten lassen; sie werden sich wechselseitig mit Notizen über alle Entdeckungen staatsgefährlicher geheimer Verbindungen und der darin verflochtenen Individuen, auch in Verfolgung deßfallsiger Spuren, jederzeit auf's schleunigste und bereitwilligste unterstützen. 

Art. 8. Die Bundesregierungen machen sich verbindlich, diejenigen, welche in einem Bundesstaat politische Vergehen oder Verbrechen begangen, und sich, um der Strafe zu entgehen, in andere Bundeslande geflüchtet haben, auf erfolgende Requisition, in so fern es nicht eigene Unterthanen sind, ohne Anstand auszuliefern.

Kommentar: Wie sich die Zeiten gleichen!

BDR-Strafgesetzbuch 2012, § 86a, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen:

(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

1. im Inland Kennzeichen einer der in § 86 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 4 bezeichneten Parteien oder Vereinigungen verbreitet oder öffentlich, in einer Versammlung oder in von ihm verbreiteten Schriften (§ 11 Abs. 3) verwendet oder

2. Gegenstände, die derartige Kennzeichen darstellen oder enthalten, zur Verbreitung oder Verwendung im Inland oder Ausland in der in Nummer 1 bezeichneten Art und Weise herstellt, vorrätig hält, einführt oder ausführt.

(2) Kennzeichen im Sinne des Absatzes 1 sind namentlich Fahnen, Abzeichen, Uniformstücke, Parolen und Grußformen. Den in Satz 1 genannten Kennzeichen stehen solche gleich, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sind.

BDR-Strafgesetzbuch 2012, § 130 Volksverhetzung

(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, 1. zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder 2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

(2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. Schriften, die zum Haß gegen Teile der Bevölkerung oder gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder die Menschenwürde anderer dadurch angreifen, daß Teile der Bevölkerung oder eine vorbezeichnete Gruppe beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden, a) verbreitet, b) öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht, c) einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überlässt oder zugänglich macht oder d) herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Buchstaben a bis c zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, oder 2. eine Darbietung des in Nummer 1 bezeichneten Inhalts durch Rundfunk, Medien- oder Teledienste verbreitet.

(3) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangene Handlung der in § 6 Abs. 1 des Völkerstrafgesetzbuches bezeichneten Art in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, öffentlich oder in einer Versammlung billigt, leugnet oder verharmlost.

(4) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer öffentlich oder in einer Versammlung den öffentlichen Frieden in einer die Würde der Opfer verletzenden Weise dadurch stört, dass er die nationalsozialistische Gewalt- und Willkürherrschaft billigt, verherrlicht oder rechtfertigt.

Europäischen Haftbefehl vom 13. Juni 2002

Artikel 1

Bei dem Europäischen Haftbefehl handelt es sich um
eine justizielle Entscheidung, die in einem Mitgliedstaat ergangen ist und die Festnahme und Übergabe einer gesuchten Person durch einen anderen Mitgliedstaat zur Strafverfolgung oder zur Vollstreckung einer Freiheitsstrafe oder einer freiheitsentziehenden Maßregel der Sicherung bezweckt.

Artikel 2


Ein Europäischer Haftbefehl kann bei Handlungen erlassen
werden, die nach den Rechtsvorschriften des Ausstellungsmitgliedstaats mit einer Freiheitsstrafe oder einer freiheitsentziehenden Maßregel der Sicherung im Höchstmaß von mindestens zwölf Monaten bedroht sind, oder im Falle einer Verurteilung zu einer Strafe oder der Anordnung einer Maßregel, deren Maß mindestens vier Monate beträgt.

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August Friedrich Pott

* 14. November 1802 in Nettelrede

† 5. Juli 1887 in Halle (Saale)


Deutscher Sprachforscher. 

 

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Wilhelm Backhaus

* 26. März 1884 in Leipzig

† 5. Juli 1969 in Villach


Deutscher Pianist.

 

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Mittwoch, 4. Juli 2012
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Mittwoch, 4. Juli 2012
 

Johannes Aventinus 

 

* 4. Juli 1477 in Abensberg (Niederbayern) 

† 9. Januar 1534 in Regensburg

Deutscher Historiker und Hofhistoriograph. 

 

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Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort.
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort.
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
|: Und läuft den Weg gleich als ein Held. :|

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die Gott so herrlich aufgestellt.
Verkündigt Weisheit und Ordnung and Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Er ist dein Schöpfer, ist Weisheit und Güte,
Dein Gott der Ordnung und dein Heil;
Er ist's, ihn liebe von ganzem Gemüte
|: Und nimm an seiner Gnade teil. :| 

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Christian Fürchtegott Gellert 

* 4. Juli 1715 in Hainichen

† 13. Dezember 1769 in Leipzig


Deutscher Dichter und Moralphilosoph.  

 

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Zitate

Was viele glauben, glaubet nicht!

Wer in der Jugend spart, darbt im Alter nicht.

Ein kleiner Feind, dies lerne fein,
will durch Geduld ermüdet sein

Ein Ding kann noch so närrisch sein,
es sei nur neu, so nimmt's den Pöbel ein.

Wer dir als Freund nichts nützen kann, kann allemals als Feind dir schaden.

Genieße, was dir Gott beschieden,
entbehre gern, was du nicht hast,
Ein jeder Stand hat seinen Frieden,
ein jeder Stand hat seine Last.



Fabeln

Die Guttat

Wie rühmlich ists, von seinen Schätzen
Ein Pfleger der Bedrängten sein!
Und lieber minder sich ergetzen,
Als arme Brüder nicht erfreun.

Beaten fiel heut ein Vermögen.
Von Tonnen Golds durch Erbschaft zu.
»Nun«, sprach sie, »hab ich einen Segen,
Von dem ich Armen Gutes tu.«

Sie sprachs. Gleich schlich zu seinem Glücke
Ein siecher Alter vor ihr Haus,
Und bat, gekrümmt auf seiner Krücke,
Sich eine kleine Wohltat aus.

Sie ward durchdrungen von Erbarmen,
Und fühlte recht des Armen Not.
Sie weinte, ging und gab dem Armen
Ein großes Stück verschimmelt Brot.

Der Wuchrer

Ein Wuchrer kam in kurzer Zeit
Zu einem gräflichen Vermögen,
Nicht durch Betrug und Ungerechtigkeit,
Nein, er beschwur es oft, allein durch Gottes Segen.
Und um sein dankbar Herz Gott an den Tag zu legen,
Und auch vielleicht aus heiligem Vertraun,
Gott zur Vergeltung zu bewegen,
Ließ er ein Hospital für arme Fromme baun.

Indem er nun den Bau zustande brachte,
Und vor dem Hause stund, und heimlich überdachte,
Wie sehr verdient er sich um Gott und Arme machte,
Ging ein verschmitzter Freund vorbei.
Der Geizhals, der gern haben wollte,
Daß dieser Freund das Haus bewundern sollte,
Fragt ihn mit freudigem Geschrei,
Obs groß genug für Arme sei?
»Warum nicht?« sprach der Freund. »Hier können viel Personen
Recht sehr bequem beisammen sein;
Doch sollen alle die hier wohnen,
Die Ihr habt arm gemacht: so ist es viel zu klein.« 

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Theodor Storm 

* 14. September 1817 in Husum

† 4. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen


Deutscher Schriftsteller, Jurist.  

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Zitate

Kein Mann gedeihet ohne Vaterland.

Der eine fragt: Was kommt danach?
Der andre fragt nur: Ist es recht?
Und also unterscheidet sich
Der Freie von dem Knecht.

Vom Unglück erst zieh ab die Schuld,
Was übrig bleibt, trag' mit Geduld.

Eine Arbeit, die uns Befriedigung gewährt,
ist gewiss das beste und solideste Glück.

Am Ende pflegen die Idealisten doch recht zu behalten, wenn auch mitunter vielleicht hundert Jahre, nachdem sie begraben sind.
 

Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 

am 4. Juli 1954 in der Schweiz


durch die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft gegen die Nationalmannschaft Ungarns.

 

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Zitate Des deutschen Trainers Sepp Herberger

Der Ball hat immer die beste Kondition.

Das nächste Spiel ist immer das schwerste.

Das Spiel dauert 90 Minuten.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

Der Ball ist rund.

Der nächste Gegner ist immer der schwerste.

Nach Spielschluss (Finale der WM) auf die Frage nach der deutschen Taktik: "Die Leute hinten hatten den Auftrag, an den Stürmern wie eine Briefmarke zu kleben und ihnen notfalls auf die Toilette zu folgen. Die Angriffsspieler sollten für den Sieg sorgen. Wir wollten ja siegen."

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Dienstag, 3. Juli 2012
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Fünf Monate Haft ohne Bewährung 

Wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (StGB § 86a) wurde Daniel Weigl (Foto) am Montag, den 25. Juni, vom Amtsgericht Schwandorf zu fünf Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Straftat: Weigl hatte den Titel des Liedes 'Ein junges Volk steht auf' von Werner Altendorf in seinem Internetauftritt 'Widerstand Schwandorf' zitiert. Zuvor hatte er sich beim Bundesamtes für Verfassungsschutz mit negativem Ergebnis informiert, ob dies Lied indiziert wäre.

Der Staatsanwalt bezeichnete Weigl in seinem Plädoyer als einen der schlimmsten geistigen Brandstifter der Region. Aus diesem Grunde forderte er, Weigl schuldig zu sprechen und zu sechs Monaten Haft ohne Bewährung zu verurteilen. Weigls Anwalt sagte, dass bisher noch niemand auf den Gedanken gekommen wäre, dass das Lied strafbar sei. Die Richterin begründete ihre Entscheidung damit, dass Weigl versuche, klein, bürgerlich und demokratisch zu erscheinen. Die Seiten des Verfassungsschutzes seien keineswegs abschließend. Zudem sei es negativ zu bewerten, dass er mit der Verwendung des Zitates eine breite Öffentlichkeit angesprochen habe. Zum Ende der Verhandlung rief Weigl: „Meinungsfreiheit ade sag ich da nur“ und verließ darauf den Saal.

Endgültig ist die Entscheidung des Gerichts noch nicht, Weigl hat die Möglichkeit, Revision gegen das Urteil einzulegen. 
  

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Dienstag, 3. Juli 2012
 

Beginn des 'Kartoffelkrieges' 

Am 3. Juli 1788 erklärte der preußische König Friedrich II.
Österreich den Krieg und ließ seine Truppen am 5. Juli 1778 in Böhmen einmarschieren, womit der 'Bayerische Erbfolgekrieg' begann.  
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Wegen der schlechten Versorgungslage mussten sich die Soldaten hauptsächlich von Kartoffeln ernähren, weshalb dieser Konflikt als „Kartoffelkrieg“ bezeichnet wurde. Am 13. Mai 1779 wurde der Krieg durch den Frieden von Teschen beendet. 

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Schutzpatron auf Erden

Der preußische König Friedrich II. rettete 1778 die Existenz Bayerns. 1704, als Bayern schon einmal von den Österreichern besetzt wurde, sagte man bereits: »Lieber baierisch sterben als kaiserlich verderben«

Der Kurfürst von Bayern, Maximilian Joseph , war am 30. Dezember 1777 plötzlich gestorben. Mit ihm erlosch der eine pfalzbayrische Regentenstamm; die Nachfolge gebührte, nach unzweifelhaftem Rechte, dem Kurfürsten von der Pfalz, Karl Theodor ; dieser hatte keine ehelichen Kinder, und sein nächster Lehnserbe war somit der Herzog Karl von Pfalz-Zweibrücken . Dem österreichischen Hofe aber war schon seit längerer Zeit der Erwerb von Bayern erwünscht gewesen. Jetzt wurden schnell einige wenig begründete Ansprüche hervorgesucht, österreichische Truppen rückten unverzüglich in Niederbayern und in die Oberpfalz ein, und Karl Theodor, eingeschüchtert und für das künftige Fortkommen seiner zahlreichen außerehelichen Kinder besorgt, vollzog einen Vergleich mit dem Kaiser, durch welchen er an den letzteren die bessere Hälfte seiner Erbschaft abtrat. Den Herzog Karl von Zweibrücken, dessen Stimme natürlich nicht übergangen werden durfte, hoffte man zur Bestätigung der Abtretung zu nötigen.

Der Herzog Karl, der, anfangs ohne Unterstützung, schon entschlossen war, sich dem Willen des Kaisers zu fügen, wurde durch Friedrich zu einer Protestation veranlasst und empfing von Friedrich das Versprechen, das pfälzische Haus bei seinen Rechten auf die bayrische Erbschaft gegen die ungerechten Ansprüche des Hauses Österreich mit aller Macht zu schützen.  

Diplomatische Verhandlungen mit dem Kaiser
führten zu nichts. Der österreichische Hof war auf keine Weise gewillt, von dem, was er in Besitz genommen, irgend etwas aufzuopfern; vielmehr wurden bereits Truppen in Böhmen zusammengezogen, um den Einsprüchen Preußens mit gewaffneter Hand entgegenzutreten. Da gedachte auch Friedrich, obgleich er das sechsundsechzigste Jahr bereits überschritten hatte und körperlich leidend war, nicht länger zu säumen und, wenn es einmal so sein müsse, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. Er versammelte seine Armee, von der ein Korps durch Schlesien, das andere durch Sachsen den Österreichern entgegentreten sollte, und machte sich bereit, noch einmal die Anstrengungen des Krieges zu ertragen.   

Am 5. April 1778 ging Friedrich nach Breslau
ab, indem er den Oberbefehl über die schlesische Armee nehmen wollte; das zweite Armeekorps sollte Prinz Heinrich kommandieren. Am 5. Juli betrat er mit dem Vortrabe seines Heeres den böhmischen Boden. Man hatte in Wien nicht daran geglaubt, dass es dem alten Könige mit seinen kriegerischen Unternehmungen Ernst sei; die Kunde seines Anmarsches erregte dort die größte Bestürzung. Maria Theresia hatte wenig Lust, den verderblichen Siebenjährigen Krieg noch einmal erneut zu sehen; sie zitterte für das Leben ihres Sohnes , der nur nach kriegerischem Ruhme dürstete, und sandte somit unverzüglich und insgeheim einen neuen Unterhändler zu Friedrich. Sie ließ dem letzteren ausdrücklich sagen, dass es ihm gewiss ebenso leid tun würde wie ihr, sich einander die Haare auszuraufen, die schon das Alter gebleicht habe. 

Unterdes war auch Prinz Heinrich, durch ein sächsisches Korps verstärkt, aus Sachsen in Böhmen eingedrungen und hatte dem Feinde einige wichtige Magazine weggenommen. 400,000 Mann, aufs gewaltigste gerüstet, beide Armeen ungewöhnlich reich mit schwerem Geschütz versehen, standen sich nunmehr auf böhmischem Boden gegenüber. Alles drohte einen unerhörten Kampf. Aber - es kam zu keiner einzigen großen Schlacht.  

Bald aber brach unter den preußischen Truppen Mangel an Nahrungsmitteln aus, und verderbliche Krankheiten und häufige Desertion waren die Folge davon. Die Regimenter wurden hierdurch mehr gelichtet, als wenn es zu blutigen Schlachten gekommen wäre. Friedrich sah sich zum Rückzuge aus Böhmen genötigt, den seine beiden Armeen in der Mitte Septembers antraten.  

Friedrich besetzte einige Städte des österreichischen Schlesiens
und ging dann nach Breslau, wo er den Winter über blieb. Einige Gefechte, die während des Winters an der Grenze vorfielen, blieben ohne entscheidenden Erfolg. Jetzt traten auch Frankreich und Russland mit größerem Nachdruck gegen den kaiserlichen Hof auf, indem sie Abstellung der Beschwerden der Reichsfürsten forderten. Im März 1779 wurde ein Waffenstillstand, und am 13. Mai, zu Teschen , der Friede geschlossen. Der Vergleich zwischen Österreich und dem Kurfürsten Karl Theodor wurde aufgehoben, Bayern - bis auf einen Distrikt zunächst an der österreichischen Grenze - seinen rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben.

Das bayrische Volk vornehmlich verehrte ihn [Friedrich] als den Begründer seiner Selbständigkeit. In den bayrischen Bauernhäusern sah man fortan sein Bildnis neben dem des heiligen Corbinian , des Schutzheiligen von Bayern; oft brannte unter beiden Bildern Eine Lampe. So fand es einst ein österreichischer Offizier in einem bayrischen Dorfe; er fragte, was das bedeute. Der Wirt gab zur Antwort: « Dieser da ist der Bayern Schutzpatron im Himmel; und dieser hier, Friedrich, der Preußenkönig, ist unser Schutzpatron auf Erden. Beide sind unsre Heiligen; und vor den Heiligen brennen, wir als gute Katholiken, Lichter. »

Aus: Geschichte Friedrichs des Großen. Geschrieben von Franz Kugler. Gezeichnet von Adolph Menzel
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Johann Gottfried Piefke komponierte den Königgrätzer Marsch unmittelbar nach der Schlacht bei Königgrätz.

Schlacht bei Königgrätz 

am 3. Juli 1866.


Im Deutschen Krieg besiegten nach dem Plan des preußischen Generalstabschefs Helmuth Graf von Moltke die Preußens die Armeen Österreichs und Sachsens. 

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Zitat Moltkes

Getrennt marschieren, vereint schlagen.

          * Preußen (dunkelblau) und Alliierte (blau)
          * Österreich (rot) und Alliierte (rosa)
          * Neutrale Mitglieder des Deutschen Bundes (grün)
          * strittige Gebiete (gelb)
          * Preußens Gebietszuwachs nach dem Krieg (hellblau)

Ferdinand Sauerbruch 

 

* 3. Juli 1875 in Barmen (heute zu Wuppertal)  

† 2. Juli 1951 in Berlin

Deutscher Chirurg.  
 

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Montag, 2. Juli 2012
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Montag, 2. Juli 2012
 

Abraham a Sancta Clara  

 

* 2. Juli 1644 als in Krähenheimstetten  

† 1. Dezember 1709 in Wien

Katholischer Geistlicher, Prediger und Schriftsteller.    


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Sprechübung

Barbara saß nah am Abhang,
Sprach gar sangbar - zaghaft langsam;
Mannhaft kam alsdann am Waldrand
Abraham a Sancta Clara!

Zitate

Brummt das Weib den ganzen Tag, so geht der Mann zum Schwarzen Bären.

Willst du heiraten, so besinn dich fein
Sonst bekömmst du Essig statt des Wein!

Ein zänkisches Weib ist wie ein immer durchtriefendes Dach.

Heute vor dem Busen,
morgen vor dem Besen.

Ein Jahrmarkt ohne Hiebe,
ein Jüngling ohne Liebe,
ein Ehestand, der wohlbestellt,
sind selt'ne Dinge in der Welt.

Wenn das Schwein am fettesten ist, hat es den Metzger am 
meisten zu fürchten.

Der Fleiß verjagt,
was Faule plagt.

Die Gelegenheit ist der größte Dieb.

Sitzt die Maus am Speck, so piepst sie nicht.

So ist dann nit alles Gold, was glänzt.

Die Wahrheit ist ein Brot, das starke Zähne fordert, eine Braut, die ein jeder schaut, ein Wasser mit dem sich niemand gern wäscht, eine Lanze die schwer verwundet, und Speise, die schwer zu verdauen.

Freund und Anker erkennt man,
wenn sie Hilf' in Not getan.

Ein fröhlicher Mensch ist kein Schmeichler / kein Betrieger / 
kein Lieger / ist warhafft in seiner Sachen / thut selten 
weynen / vielmehr lachen. 

Wo kein Geld / da ist kein Freud / wo kein Freud / da ist 
Leyd / wo Leyd / da ist Traurigkeit.

Das Wort Esel, wann es zurückgelesen wird, so heißt es: Lese! Wahr ist es, wann jemand kein unverständiger Esel bleiben will, so muß er die Bücher lesen, sonst wird ihm der Trichter von Nürnberg schlechte Doktorkonzepten mitteilen.
ABCD

Christoph Willibald Gluck 

* 2. Juli 1714 in Erasbach
bei Berching (Oberpfalz)  
† 15. November 1787 in Wien


Deutscher Komponist. 


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Friedrich Gottlieb Klopstock

* 2. Juli 1724 in Quedlinburg

† 14. März 1803 in Hamburg


Deutscher Dichter.

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Zitate


Es hasst mein Herz den, der sein Vaterland verkennt. 

Merke dir zuerst und vor allen Dingen, daß deine Sprache eine reichhaltige, vollblühende, fruchtschwere, tönende, gemessene, bildsame (doch wer kann von ihr alles sagen, was sie ist?), männliche, edle und vortreffliche Sprache ist, der es kaum die griechische und keine der anderen Europäersprachen bieten darf.

Der deutsche Dichter hat eine Sprache, die zu allem zureicht, was gesagt zu werden verdient. Hierin besteht ihr Reichtum. Jedes Wort, das etwas anderes sagt, ist ihm unbrauchbarer Überfluß.

Bildsamkeit ist ein Hauptzug, der die Sprache der Deutschen unterscheidet.

Jede Sprache ist gleichsam ein Behältnis
der eigensten Begriffe eines Volkes.


 

Die Gestirne 

Es tönet sein Lob Feld, und Wald, Thal, und Gebirg,
Das Gestad′ hallet, es donnert das Meer dumpfbrausend
Des Unendlichen Lob, siehe des Herlichen,
Unerreichten von dem Danklied der Natur!

Es singt die Natur dennoch dem, welcher sie schuf,
Ihr Getön schallet vom Himmel herab, lautpreisend
In umwölkender Nacht rufet des Strahls Gefährt
Von den Wipfeln, und der Berg′ Haupt es herab!

Es rauschet der Hain, und sein Bach lispelt es auch
Mit empor, preisend, ein Feyrer, wie er! die Luft wehts
Zu dem Bogen mit auf! Hoch in der Wolke ward
Der Erhaltung und der Huld Bogen gesetzt.

Der Welten erschuf, dort des Tags sinkendes Gold,
Und den Staub hier voll Gewürmegedräng, wer ist der?
Es ist Gott! es ist Gott! Vater! so rufen wir;
Und unzählbar, die mit uns rufen, seyd ihr!

Die Ros′ in dem Kranz duftet Licht! Königlich schwebt,
In dem Blick Flamme, der Adler, gebeut Gehorsam
Den Gefährten um sich! Stolz, den gebognen Hals,
Und den Fittig in die Höh, schwimmet der Schwan!

Wer gab Melodie, Leyer, dir? zog das Getön
Und das Gold himlischer Saiten dir auf? Du schallest
Zu dem kreisenden Tanz, welchen, beseelt von dir,
Der Planet hält in der Laufbahn um dich her.

Dort schuf sie der Herr! hier dem Staub näher den Mond,
So, Genoss schweigender kühlender Nacht, sanft schimmernd
Die Erdulder des Strahls heitert! in jener Nacht
Der Entschlafnen da umstrahlt einst sie Gestirn!

Ich preise den Herrn! preise den, welcher des Monds
Und des Tods kühlender, heiliger Nacht, zu dämmern,
Und zu leuchten! gebot. Erde, du Grab, das stets
Auf uns harrt, Gott hat mit Blumen dich bestreut!

ABCD

Samuel Hahnemann 

* 10. April 1755 in Meißen 

†  2. Juli 1843 in Paris


Deutscher Arzt und Begründer der Homöopathie.

 

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Zitat

Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden.

Similia similibus curentur.

Ferdinand Sauerbruch 

 

* 3. Juli 1875 in Barmen (heute zu Wuppertal)  

† 2. Juli 1951 in Berlin

Deutscher Chirurg.  
 

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Sonntag, 1. Juli 2012

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Morgen muß ich fort von hie
r


Morgen muß ich fort von hier
und muß Abschied nehmen;
o du allerschönste Zier
Scheiden das bringt Grämen.
Da ich dich so treu geliebt
über alle Maßen
soll ich dich verlassen. 

Wenn zwei gute Freunde sind
die einander kennen,
Sonn' und Mond bewegen sich
ehe sie sich trennen.
Noch viel größer ist der Schmerz
wenn ein treu geliebtes Herz
in die Fremde ziehet.

Küsset dir ein Lüftlein
Wangen oder Hände,
denke, dass es Seufzer sei'n
die ich zu dir sende;
tausend schick' ich täglich aus
die da wehen um dein Haus
weil ich dein gedenke.

Text: Des Knaben Wunderhorn  
 
Weise: Friedrich Silcher 1827 (1789-1860)
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Sonntag, 1. Juli 2012

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In der BDR werden jährlich etwa 15.000 (fünfzehntausend) politische Strafermittlungsverfahren mit Hilfe der beiden oben erwähnten 'Knüppel-Paragrafen' gegen missliebige Dissidenten, politisch anders Denkende und Regime-Gegner eingeleitet, in Österreich etwa 1.000 (eintausend). Politische Gefangene mit besonders langen Freiheitsstrafen sind derzeit:

12 Jahre und 11 Monate Haft
Horst Mahler
JVA Brandenburg / Havel
Anton-Saefkow-Allee 22
D-14772 Brandenburg/Havel
Tel: 03381/7610
BRB@justizvollzug.brandenburg.de 

6 Jahre und 5 Monate Haft
Wolfgang Fröhlich
Justizanstalt Stein
Steiner-Str. 4
A-3500 Krems-Stein/Wachau NÖ
Österreich

30 Monate Haft

Axel Möller

JVA Franzenshöhe 12

D-18439 Stralsund

Fürbitte (2. Thessalonicher, Kapitel 3, 1 bis 3) für alle, die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen.  

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Sonntag, 1. Juli 2012
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In seinem Beitrag für das 1994 erschienene Buch 

'Hellmut Diwald. Sein Vermächtnis für Deutschland. Sein Mut zur Geschichte'

hat der Osnabrücker Soziologieprofessor
Dr. Robert Hepp zur Frage der Tabus “primitiver” wie “fortschrittlicher” Gesellschaften geforscht und experimentiert, um beide miteinander vergleichen zu können. Hier ist zusammengefasst, was er dabei herausgefunden hat:

“Gelegentliche Experimente, die ich in Seminaren angestellt habe, haben mich davon überzeugt, dass es sich bei ‘Auschwitz’ tatsächlich um eines der wenigen Tabus im strengen ethnologischen Sinn handelt, die es in unserer ‘tabufreien Gesellschaft’ noch gibt. […] Während sie auf andere Stimuli überhaupt nicht ansprachen, reagierten ‘aufgeklärte’ mitteleuropäische Studenten, die keine Tabus mehr kennen wollten, auf die Konfrontation mit ‘revisionistischen’ Texten über die Gaskammern in Auschwitz genau so ‘elementar’ (auch mit vergleichbaren physiologischen Symptomen) wie Mitglieder primitiver polynesischer Stämme auf eine Tabuverletzung reagierten. Sie gerieten förmlich ‘außer sich’ und waren offenbar weder bereit noch fähig, über die dargebotenen Thesen nüchtern zu diskutieren. Für den Soziologen ist das eine sehr wichtige Erfahrung, denn in den Tabus eines Volkes gibt sich zu erkennen, was ihm heilig ist. Sie verraten freilich auch, wovor es sich fürchtet. […] Eine ‘moderne’ Gesellschaft reagiert auf Tabubrüche oder Tabuverletzungen grundsätzlich nicht anders als eine ‘primitive’: sie werden allgemein als ‘Frevel’ oder ‘Greuel’ empfunden und rufen spontan ‘Abscheu’ und ‘Entsetzen’ hervor. Am Ende wird der Missetäter isoliert, von der Gesellschaft ausgeschlossen und seinerseits ‘tabuisiert’.”

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Sonntag, 1. Juli 2012
 


Nova methodus pro maximis et minimis, itemque tangentibus, quae nec fractas nec irrationales quantitates moratur et singulare pro illis calculi genus. In: Acta Eruditorum, mensis octobris anno 1684  

Erstausgabe der epochalen Schrift über die Erfindung der Infinitesimalrechnung. Die mathematische Großtat der Erfindung der Infinitesimalmethoden wurde in einem Zeitraum von rund zehn Jahren und unabhängig voneinander von Leibniz und Isaac Newton
  erdacht. Leibniz' Aufsatz erschien drei Jahre vor Newtons diesbezüglicher ersten Veröffentlichung. In seiner ohne Formeln veröffentlichten Kurzdarstellung gibt Leibniz in knappster Form eine Definition des Differentials, mit dem noch heute gebräuchlichen 'd' ('differentia'), wobei er ganz beweislos die wichtigsten Differentiationsregeln sowie die Anwendung auf das Brechungsgesetz und die Lösung des sogenannten Debeauneschen Problems darlegt. Die nur mit Leibniz' Initialen G. G. L. [Gothofredus Guillermus] gekennzeichnete erste Originalarbeit erschien in der 1682 von Leipziger Professoren um Otto Mencke und Christian Pfautz [1645–1711, seit 1676 Prof. der Mathematik in Leipzig] gegründeten ersten wissenschaftlichen Zeitschrift Deutschlands, die Acta Eruditorum . In der Folge wurde sie dank Leibniz und den Basler Mathematikern Johann und Jakob Bernoulli zu einem Forum der Infinitesimalrechnung, die zu einem universalen und unentbehrlichen Hilfsmittel der Mathematik mutierte. Die beiden Basler, die zu den ganz wenigen Gelehrten zählten, die Leibniz' geniale Abhandlung auch verstanden, sorgten mit ihren eigenen Arbeiten für die Verbreitung der Differential- und Integralrechnung, ohne die es keine moderne Technik gäbe. 
  ABCD

Gottfried Wilhelm Leibniz 

* 1. Juli 1646 in Leipzig
 
† 14. November 1716 in Hannover


Deutscher Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Politiker. 

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Zitate

Gott hätte die Welt nicht geschaffen, wenn sie nicht unter allen möglichen die beste gewesen wäre.

Die Gerechtigkeit ist nichts anderes als die Nächstenliebe des Weisen.

Wer Wahrheit sucht, der darf nicht die Stimmen zählen.

Der ewige Friede paßt als Aufschrift über Kirchhofspforten; denn nur die Toten schlagen sich nicht mehr.

Denn man hat über Dinge, die man nicht kennt, immer eine bessere Meinung, und Geheimnisse, die enthüllt werden, fordern oft den Spott heraus
 
Und wenn Volkswörter zur Verfügung stehen, so ist es eine Sünde, durch meist unbequeme selbstgemachte Neuwörter die behandelten Gegenstände zu verdunkeln.

Jede Rede ist um so verständlicher, je mehr ihre Ausdrücke der Volkssprache entnommen sind. Wenn also irgendwelche Ausdrücke der Volkssprache zu Gebote stehen, die gleich knapp und treffend sind, so soll man sich der Fachausdrücke enthalten.

Wer seine Schüler das ABC gelehrt, hat eine größere Tat vollbracht als der Feldherr, der eine Schlacht geschlagen hat.

Ich habe immer gedacht, daß man das Menschengeschlecht bessere, wenn man die Jugend bessert.

Überlaßt mir die Erziehung und in einem Jahrhundert ist Europa umgestaltet.

Alles, was der Gesellschaft, das heißt dem Menschengeschlecht und der Welt nützt, ist ehrenvoll, alles, was ihr schädlich ist, schändlich.
  ABCD

Georg Christoph Lichtenberg 

* 1. Juli 1742 in Ober-Ramstadt
bei Darmstadt  
† 24. Februar 1799 in Göttingen


Deutscher Mathematiker und erster deutscher Professor für Experimentalphysik.   

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Zitate

Zweifle an allem wenigstens einmal und wäre es auch der Satz: Zwei mal zwei ist vier!

Ich habe mir zur unverbrüchlichen Regel gemacht, aus Respekt schlechterdings nichts zu glauben.

Die gemeinsten Meinungen und was jeder für ausgemacht hält, verdient oft am meisten untersucht zu werden.

Dinge zu bezweifeln, die ganz ohne weitere Untersuchung geglaubt werden, das ist die wichtigste Hauptsache allüberall.

Die Entscheidung über Irrthum und Wahrheit muß nie, nie Monopol eines Charakters werden, so wenig als eines Standes. Wahrheits-Monopole, einem einzelnen Stande oder Charakter verliehen, sind Beeinträchtigungen für alle übrigen, und wahre Injurien für die Menschheit.

Halbe Wahrheiten sind die schlimmsten Lügen.

Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durchs Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu sengen.

Vom Wahrsagen läßt sich's wohl leben in der Welt, aber nicht vom Wahrheit sagen.

Die meisten Menschen nehmen Meinungen an, so wie sie von andern gemacht worden sind.

Der gewöhnliche Kopf ist immer der herrschenden Meinung und der herrschenden Mode konform.

Die Menschen können nicht sagen, wie sich eine Sache zugetragen, sondern nur, wie sie meinen, daß sie sich zugetragen hätte.

Wenn alle das gleiche denken, denkt keiner richtig.

Nichts kann mehr zu einer Seelenruhe beitragen, als wenn man gar keine Meinung hat.

Man kann den Hintern schminken wie man will – ein ordentliches Gesicht wird nie daraus.

"Wie geht's", sagte ein Blinder zum Lahmen.
"Wie Sie sehen", antwortete der Lahme.

Werke von großen Geistern sind Spiegel, wenn ein Affe hineinguckt, kann kein Apostel heraussehen.

Die kleinsten Unteroffiziere sind die stolzesten.

Wer sich selbst zum Besen macht, muß sich nicht über den Staub beklagen.

Ich habe mir die Zeitungen vom vorigen Jahr binden lassen. Es ist unbeschreiblich, was für eine Lektüre das ist: 50 Teile falsche Hoffnungen, 47 Teile falsche Prophezeiungen und 3 Teile Wahrheit. Diese Lektüre hat bei mir die Zeitungen von diesem Jahr herabgesetzt; denn ich denke: Was diese sind, das waren jene auch.

Mir ist ein Kleintuer weit unausstehlicher als ein Großtuer, denn einmal verstehen es so wenige, weil es eine Kunst ist, da Großtun aus der Natur entspringt, und dann läßt der Großtuer jedem seinen Wert, da der Kleintuer den, gegen welchen er es ist, offenbar verachtet.

Bei manchem Werk eines berühmten Mannes möchte ich lieber lesen, was er weggestrichen hat, als was er hat stehen lassen.

Der größte Narr kann mehr fragen, als der Weiseste beantworten kann.

Das Bekehren der Missetäter vor ihrer Hinrichtung läßt sich mit einer Art von Mästung vergleichen, man macht sie geistlich fett und schneidet ihnen hernach die Kehle ab, damit sie nicht wieder abfallen.

Ist es nicht sonderbar, daß die Menschen so gern für ihre Religion fechten und so ungern nach ihren Vorschriften leben?

Viele, die über Ablaßkrämerei in der katholischen Kirche lachen, üben sie doch täglich selbst. Wie mancher Mann von schlechtem Herzen glaubt sich mit dem Himmel ausgesöhnt, wenn er Almosen gibt!

Bei Propheten ist oft der Ausleger ein wichtigerer Mann als der Prophet.

Das Wort Gottesdienst sollte verlegt und nicht mehr vom Kirchengehen, sondern bloß von guten Handlungen gebraucht werden.

Ein Gelübde zu tun ist eine größere Sünde, als es zu brechen.

Der oft unüberlegten Hochachtung gegen alte Gesetze, alte Gebräuche und alte Religionen hat man alles Übel in der Welt zu danken.

Die Pfarrer bauen den Acker Gottes,
Die Ärzte den Gottesacker.

Eine von den Hauptkonvenienzen der Ehe ist die, einen Besuch, den man nicht ausstehen kann, zu seiner Frau zu weisen.

Konversation machen: Zwei oder mehrere Leute tun so, als hörten sie einander zu.

Es ist keine Kunst, etwas kurz zu sagen, wenn man etwas zu sagen hat.

Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten.

Der Esel kommt mir vor wie ein Pferd,
ins Holländische übersetzt.

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Es gibt keine wichtigere Lebensregel in der Welt, als die: Halte dich, soviel du kannst, zu Leuten, die geschickter sind als du, aber doch nicht so sehr unterschieden sind, daß du sie nicht begreifst.

Es tun mir viele Sachen weh, die anderen nur leid tun.

Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut werden soll.

Der Duft eines Pfannkuchens bindet mehr ans Leben, als alle philosophischen Argumente.

Eine Nation, die allen gefallen will, verdient von allen wenig beachtet zu werden.

Das Buch, das in der Welt am ersten verboten zu werden verdiente, wäre ein Catalogus von verbotenen Büchern.
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Carl von Clausewitz 

* 1. Juli 1780 in Burg bei Magdeburg
 
† 16. November 1831 in Breslau


Preußischer General, Heeresreformer und Militärtheoretiker.

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Zitate

Ich glaube und bekenne, daß ein Volk nichts höher zu achten hat als die Würde und Freiheit des Daseins.

Der Krieg ist nichts anderes als die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.

Die politische Absicht ist der Zweck, der Krieg ist das Mittel, und niemals kann das Mittel ohne Zweck gedacht werden.

Der Krieg ist also ein Akt der Gewalt um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen.

Der ganze Krieg setzt menschliche Schwäche voraus, und gegen sie ist er gerichtet.

Der Listige läßt denjenigen, welchen er betrügen will, die Irrtümer des Verstandes selbst begehen ..

In so gefährlichen Dingen, wie der Krieg eins ist, sind die Irrtümer, welche aus Gutmütigkeit entstehen, gerade die schlimmsten.

Soldatische Einfachheit des Charakters ist immer der beste Repräsentant des Kriegerstandes gewesen.

Die falsche Klugheit, die sich der Gefahr entziehen will, ist das Verderblichste, was Furcht und Angst einflößen können.

Die moralischen Hauptpotenzen sind: die Talente des Feldherrn, kriegerische Tugend des Heeres, Volksgeist desselben. 

Gewohnheit stärkt den Körper in großen Anstrengungen, die Seele in großen Gefahren, das Urteil gegen den ersten Eindruck.

Was ist der Zweck der Verteidigung? Erhalten. Erhalten ist leichter als gewinnen, schon daraus folgt, daß die Verteidigung bei vorausgesetzten gleichen Mitteln leichter sei als der Angriff.

Krieg kennt keine Sieger, jeder militärische Triumph erweist sich in Wahrheit als Niederlage aller Beteiligten.
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Cantatas: „Er konnte unsern Vater eher ersetzen, als wir alle zusammengenommen." (Carl Philip Emanuel Bach über die musikalischen Fähigkeiten seines Bruders Wilhelm Friedemann)

Vor genau 301 Jahren, am 22. November 1710, wurde in Weimar der älteste Sohn Johann Sebastian Bachs, Wilhelm Friedemann, geboren. Im Gegensatz zum Werk seines Vaters war ein Großteil der Musik von Wilhelm Friedemann in Vergessenheit geraten. Viele seiner Kompositionen gingen im Zweiten Weltkrieg verloren und tauchten erst 1999 in Kiew wieder auf. Die vorliegende Weltersteinspielung von vier seiner Kantaten lädt zu einer musikalischen Entdeckungsreise ein und gewährt einen faszinierenden Einblick in das unbekannte Werk von Wilhelm Friedmann Bach. Die technisch überaus anspruchsvollen Kantaten entstanden zu Weihnachten und Christi Himmelfahrt und bezeugen die musikalische Virtuosität des ältesten Bachsohns.
                                                                

Wilhelm Friedemann Bach

* 22. November 1710 in Weimar

† 1. Juli 1784 in Berlin


Deutscher Komponist aus der Familie Bach.

 

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Ignaz Semmelweis

* 1. Juli 1818 in Ofen
  
† 13. August 1865 in Oberdöbling
bei Wien 

 

Deutscher Arzt. Entdeckte mangelnde Hygiene bei den Ärzten als Ursache für das Kindbettfieber, an dem seinerzeit viele Wöchnerinnen starben.

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Peter Anders

* 1. Juli 1908 in Essen
  
† 10. September 1954 in Hamburg
 

 

Deutscher Tenor.

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