Graf
Friedrich von Wrangel
* 13. April 1784 in
Stettin
†
1. November 1877 in Berlin
Deutscher Generalfeldmarschall in Preußen.
Wrangel
stammte aus einer alten schwedisch- pommerschen Offiziersfamilie. 1796, erst zwölf Jahre alt, trat er in den preußische Militärdienst ein. Als Dragoner-Offizier nahm er an den Napoleonischen Kriegen und den Befreiungskriegen teil. Hier zeichnete sich Wrangel als draufgängerischer Truppenführer aus.
Der streng königstreue Wrangel schlug im Jahr 1837 Unruhen in Münster nieder, die in Folge eines Kirchenstreites mit dem preußischen Staat
ausgebrochen waren. Im Jahr 1839 wurde Wrangel zum Kommandierenden General
ernannt.
Am 10. November 1848 marschierte Wrangel gegen das revolutionäre Berlin. Trotz der Androhung der Revolutionäre, seine Frau aufzuhängen, falls
er in Berlin einmarschieren würde, zog er mit seinen Truppen durch das Brandenburger Tor. Nach einer hitzigen Unterredung zwischen Wrangel und dem Kommandanten der Bürgerwehr,
ergab sich die Bürgerwehr. Wrangel rief den Belagerungszustand und später das Kriegsrecht über Berlin aus. Die Revolution war damit niedergeschlagen. Durch
dieses Ereignis wurde Wrangel zu einem der engsten militärischen Gefolgsleute
des späteren Königs Wilhelm.
In den Jahren von 1849 bis 1864 war Wrangel Gouverneur von Berlin, zu dessen Ehrenbürger er im Jahr 1850 wurde.
Im Jahr 1856 wurde er zum Generalfeldmarschall ernannt und 1864 in den Grafenstand erhoben. Im Deutsch-dänischen Krieg von 1864 hatte Wrangel den Oberbefehl über die preußisch-österreichischen Truppen. Da er
kein großer Stratege war, aber auch wegen seines hohes Alters, wurde er
abgelöst. Auf Grund seiner Verdienste durfte er beim Einzug der siegreichen Truppen in Berlin nach den Kriegen von 1866 und 1871 ehrenhalber an der Spitze reiten, noch vor Bismarck, Roon und Moltke.
Wrangel diente insgesamt 80 Jahre lang als Soldat unter vier preußischen Königen.
Als einer seiner Söhne, der als junger Offizier einen hohen Schuldenberg angehäuft
hatte, seinen Vater um Hilfe bat, sagte sich letzterer von seinem Sohn los und forderte ihn auf, sich seiner Pistolen zu bedienen. Der Sohn erschoss sich.
Von seinen letzten Lebensjahren wird berichtet, dass er mit Bonbons in den Taschen durch die Straßen Berlins ging und die Kinder damit beschenkte. Die Berliner Bevölkerung nannte ihn
'Papa Wrangel'.
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