Carl Friedrich Zelter
* 11. Dezember 1758 in Berlin
† 15. Mai 1832 ebenda
Deutscher Maurermeister und Musiker.
Zelter wurde als Sohn eines Maurermeisters
und Bauunternehmers geboren. Nach gymnasialer Schulbildung und dem Besuch der königlichen Zeichenakademie absolvierte er eine Ausbildung im Bauhandwerk mit der Meisterprüfung und übernahm für viele Jahre das väterliche Geschäft.
1787 baute er das Wohnhaus für seinen Freund Friedrich Nicolai
in der Brüderstraße 13 um. Seine Liebe zur Musik wurde durch Unterricht im Klavier-, Geigen-, und Orgelspiel gefördert. Nebenberuflich betätigte er sich als Violinist bei Opernaufführungen. Zu eigenen Kompositionen erarbeitete er sich das handwerkliche Können beim
preußischen Hofcembalisten Carl Friedrich Fasch .
Bereits 1786 wurde in der Garnisonkirche in Potsdam eine von Zelter auf den Tod Friedrichs des Großen
komponierte Kantate aufgeführt. Vierzehn Jahre später übernahm Zelter als Nachfolger seines verstorbenen Lehrers Fasch die Leitung der Berliner
Singakademie , der er schon lange als Mitglied angehörte und die sich insbesondere durch die Pflege der Werke Bachs
hohe Verdienste erworben hatte. 1809 begründete Zelter in Berlin die erste
"Liedertafel" , die bald zu einer führenden Einrichtung im öffentlichen Musikleben wurde und der Entwicklung des Männerchorwesens in Norddeutschland entscheidende Impulse gab. Auch mit verschiedenen Denkschriften setzte sich Zelter, der inzwischen zum Musikprofessor und Fachberater der Regierung ernannt worden war, für die allgemeine Musikpflege und musikalische Erziehung des Landes ein.
Zelter war auch als Musiklehrer (u.a. von Felix Mendelssohn-Bartholdy ) tätig. Mendelssohn hatte er mit der Musik Johann Sebastian Bachs vertraut gemacht und damit zur großen Wiederbelebung der Musik Bachs im 19. Jahrhundert beigetragen.
Zelters große Bedeutung liegt vor allem in seinen erfolgreichen Bemühungen um die Neuordnung des staatlichen, städtischen, kirchlichen und schulischen Musiklebens. Er war in unermüdlicher Tatkraft darum besorgt, das bisher
zunftmäßig organisierte Musikbildungswesen durch die Errichtung staatlich unterhaltener Institute und durch bürgerliche Musikvereine, die in freier Initiative gegründet wurden, zu ersetzen. In die Geschichte eingegangen ist
Zelter nicht zuletzt durch seine langjährige Freundschaft zu Johann Wolfgang von
Goethe , dessen Gedichte er in schlichten Liedsätzen vertonte. Neben seinen 148 Vertonungen von Goethe-Texten umfasst Zelters musikalisches Werk auch Sinfonien, Konzerte, Klavierwerke und weitere Vokalkompositionen, darunter Kirchenmusik. Zelter starb
1832 in Berlin, im selben Jahr wie sein Dichterfreund Goethe. Weitere
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