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Freitag, 28. Juni 2013

Schlacht bei Fehrbellin

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Am 28. Juni 1675

 

besiegten die Brandenburg-Preußischen Truppen die Schweden, die zuvor Teile Brandenburgs besetzt hatten.

 

Kurfürst Friedrich Wilhelm (Abbildung), der als der "Große Kurfürst" bezeichnet wird,  befand sich 1674 im Zuge des Holländischen Krieges [zweiter französischer Raubkrieg] auf einem Feldzug gegen Frankreich im Elsass. Dort hatten die kaiserlichen und brandenburgischen Truppen  am 26. Dezember bei Türkheim im Elsass  eine Niederlage erlitten, die sie zwang, den Ort zu räumen. Im Dezember marschierten schwedische Truppen unter dem Oberkommandierenden Generalleutnant Wolmar von Wrangel von Pommern aus in der Mark Brandenburg ein, um Friedrich Wilhelm zu nötigen, seine Truppen vom Oberrhein abzuziehen. Dies geschah auf Druck Frankreichs, das Schweden mit Subsidienzahlungen zu diesem Schritt gedrängt hatte. Wrangel hatte die die befestigten Orte Havelberg, Rathenow und Brandenburg besetzt und lag vor der Festung Spandau.   

 

Kurfürst Friedrich Wilhelm sammelte seine Truppen, knapp 15.000 Mann, darunter mehr als die Hälfte Reiterei, und zog mit ihnen nach Franken, um im Raum Schweinfurt Winterquartier zu beziehen.

Am 4. Juni 1675 brachen die Truppen Brandenburgs von Schweinfurt aus auf. Die Fußtruppen nutzten Wagen. So konnten sie sehr schnell vorankommen und erreichten innerhalb von 14 Tagen Magdeburg. Dessen Kommandant hatte schon mit den Schweden über die Kapitulation der Festung verhandelt. Friedrich Wilhelm I. marschierte nun auf Rathenow zu, denn er wusste, dass dort nur geringer Widerstand geleistet werden konnte. Mit einer List drang der kommandierende Generalfeldmarschall Georg von Derfflinger mit seinen Soldaten in die Stadt ein. Die schwache schwedische Besatzung wurde schnell überwunden und von den Brandenburgern fast bis auf den letzten Mann niedergemacht. Damit war ein wichtiger Havelübergang gesichert und die schwedischen Verbände in zwei Teile getrennt.

Bei Nauen kam es am 27. Juni 1675 zu einem Gefecht mit der schwedischen Nachhut um den Damm bei Nauen. Die Truppen des Kurfürsten nahmen den Damm und die Stadt Nauen ein. Am nächsten Morgen marschierten die schwedischen Truppen in Richtung Fehrbellin. Sie wollten die dortige Brücke über den Rhin, den so genannten Fehrbelliner Pass, zum Rückzug nutzen.

Friedrich Wilhelm hatte die meisten Brücken und Dämme in der Moor- und Sumpflandschaft des Luchs zerstören lassen. Und am Fehrbelliner Pass stand bereits die Vorhut der Brandenburger unter dem Prinzen von Homburg . Ein Kampf um die Passage war unvermeidbar.

Zwischen den östlich von Fehrbellin liegenden Dörfern Linum und Hakenberg stellte Wrangel seine Truppen auf. Seine 11.000 Soldaten hatten eine gut gesicherte Position eingenommen. Um 8 Uhr morgens begann am 28. Juni 1675 der Kampf. Einen Hügel am Rande hatten die Schweden nicht besetzt. Dort konzentrierte Friedrich Wilhelm seine Artillerie und beherrschte von hier das Schlachtfeld. Ein Angriff der Schweden auf die Stellung wurde unter großen Mühen und mit Glück abgeschlagen. Dann trafen ständig weitere brandenburgischen Regimenter ein. Die Schlacht wurde zu einem Gefecht der Reiterei und die Truppen des Kurfürsten erlangten die Überlegenheit. 

Die schwedischen Truppen zogen sich am Rand des Moores in Richtung Fehrbellin zurück oder flohen über den Fehrbelliner Pass in Richtung Neuruppin. Um 10 Uhr am Abend waren die Schweden geschlagen. Allerdings brannten die fliehenden Soldaten Fehrbellin vollständig nieder. 2.500 Mann waren gefallen. Geschütze und viele Bagagefahrzeuge sowie mehrere tausend Stück Vieh konnten die Brandenburger erbeuten, die auf ihrer Seite etwa 500 Tote zu beklagen hatten.

Schweden wurde militärisch in die Defensive gebracht. Die schwedische Bedrohung der Mark Brandenburg war überwunden. Die brandenburgischen Truppen verfolgten die Schweden noch bis Wittstock. Wrangels Truppe löste sich auf dieser Flucht weitgehend auf. Mit gerade noch 4.000 Mann erreichte er Demmin.

Doch bleibenden Gewinn konnte Brandenburg aus der Auseinandersetzung nicht ziehen. Zwar wurde noch Schwedisch-Pommern erobert
. Doch im Frieden von Saint-Germain von 1679 wurden die alten Besitzstände weitgehend wieder hergestellt.

 

AWeitere Infos:    

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Zeitgenössische Würdigung

Der Große Kurfürst ging mit Macht,
Um Frieden zu erlangen.
Bald kam der Schwed aus Mitternacht,
Durch Frankreichs Geld getrieben,
Mit seiner Lapp- und Finnenmacht,
Ließ sehr viel Bosheit üben
In dem Kur- und Brandenburger Land
Mit Kirchenraub und Plündern.
Es ward verjaget Mann und Weib,
Das Vieh ward durchgeschossen,
Man macht' es, daß nichts überbleib,
Das vielen sehr verdrossen;
Bis das zuletzt der große Held
Sich plötzlich eingefunden,
Und seinen Namen in der Welt,
Noch höher aufgebunden.

Was vor frolocken über diese Victorie in und ausserhalb Teutschland entstunde, und wie dadurch die Veneration und estime, so man vor Se. Churfürstl. Durchl. allbereit hatte vermehret, auch die Devotion und Liebe, so dero Unterthanen und Lande, deroselben zutrugen, ergrössert wurden, stehet nicht zu beschreiben. Viele tausend weyneten darob vor Freuden und küsseten abwesend den Arm dieses Helden, der so tapffer streiten lernen.
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Fehrbelliner Reitermarsch komponiert 1893 von Richard Henrion

Des Großen Kurfürsten Reitermarsch komponiert 1892 von Kuno Graf von Moltke  

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