Emil
Jannings
* 23. Juli 1884 in Rorschach
† 2. Januar 1950 in Strobl
Deutscher Schauspieler.
Jannings
wurde als Sohn eines amerikanischen Kaufmanns und Besitzers einer Strickmaschinenfabrik und dessen deutscher Ehefrau in Rorschach am Bodensee (Schweiz) geboren. Eigentlich
hieß er Theodor Friedrich Emil Janenz. Die Familie siedelte nach Leipzig über, als der Vater bei einer Geschäftsreise in Amerika
starb, nach Görlitz. Dort wuchs Jannings in gutbürgerlichem Umfeld auf.
Zunächst wollte er Seemann werden und heuerte noch während seiner gymnasialen Schulausbildung in Hamburg als Hilfkoch und Schiffsjunge an. Nach einem Jahr
gab er diese Arbeit auf und kehrte zurück nach Görlitz. Am dortigen Stadttheater arbeitete er als Volontär unter dem Namen Emil Baumann. Zwischen 1900 und 1914 spielte der junge Schauspieler auf verschiedenen Wanderbühnen und Theatern, unter anderem in Nürnberg, Leipzig, Darmstadt, Bremen und Königsberg. Irgendwann in dieser Zeit hat er den Namen Emil Jannings angenommen.
Schließlich erhielt er ein Engagement in Berlin. Zwischen 1915 und 1918 spielte er sich zu einem wichtigen Ensemblemitglied des Deutschen Theaters hinauf. Seine Darstellung des Dorfrichter Adam in Heinrich von Kleists
"Zerbrochenem Krug"
wurde zum Mythos. Ab 1914 arbeitete er auch beim Film.
1917 begann die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Ernst
Lubitsch . DAS FIDELE GEFÄNGNIS (1917), DIE AUGEN DER MUMIE MA (1918) und besonders der Film MADAME DUBARRY
(1919) sichern Jannings positive Kritiken und enormen Publikumszuspruch. Er avancierte zu einem der
bedeutendsten Schauspieler der Weimarer Republik. Es
folgten eine Reihe von Literaturverfilmungen und Historienstreifen, in denen Emil Jannings außergewöhnliche schauspielerische Leistungen
bot: DIE BRÜDER KARAMASOFF (1920), ANNA BOLEYN (1920), DANTON (1921) oder QUO VADIS (1924).
Jannings gründete eine eigene Produktionsfirma, die nicht erfolgreich war.
1924 begann seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Friedrich Wilhelm
Murnau , die künstlerische Maßstäbe
setzte. Diese Filme erregten auch in Amerika Aufsehen.
1926 erhielt Jannings einen Dreijahresvertrag bei der Paramount und siedelte mit seiner Frau nach Hollywood über. In den USA drehte er vier Filme, wobei er
1928 mit dem ersten Oscar der Filmgeschichte ausgezeichnet
wurde. Durch die Einführung des Tonfilms wurde seine Karriere in Amerika jäh abgebrochen.
Er kehrte nach Deutschland zurück. 1930 arbeitete mit dem Regisseur Josef von Sternberg
an DER BLAUE ENGEL. Als Professor Unrat neben Marlene Dietrich überzeugte
nicht nur die schauspielerischen Leistung sondern auch die Stimme von Jannings.
Ab Anfang der 30er Jahre stand Jannings auch wieder auf der Theaterbühne. Sein Lieblingsautor
wurde Gerhard Hauptmann .
Später spielte eine Reihe von historischen Persönlichkeiten: DER ALTE UND DER JUNGE KÖNIG (1935), ROBERT KOCH, DER BEKÄMPFER DES TODES (1939),
OHM KRÜGER (1941), DIE ENTLASSUNG (1942).
1946 verpassten die Besatzer Jannings ein lebenslanges Berufsverbot. Er ging nach Österreich und erhielt dort 1947 die Staatsbürgerschaft.
Janning war mehrmals verheiratet. Er starb am 2. Januar 1950 am Wolfgangsee im Salzkammergut.
Weitere
Infos:
|