Hugo Eckener
* 10. August 1868 in Flensburg
† 14. August 1954 in Friedrichshafen
Deutscher Luftschiff-Pionier.
Eckener war Sohn
eines Zigarrenfabrikanten. Er besuchte die St.-Marien-Knabenschule und später das Alte Gymnasium. Nach dem Abitur studierte er Nationalökonomie und Geschichte und habilitierte
schließlich als Lehrer der Nationalökonomie in München. In jungen Jahren hatte er als freier Schriftsteller und Mitarbeiter der „Flensburger Nachrichten“ gearbeitet.
Als Korrespondent der Frankfurter Zeitung, für die er ebenfalls arbeitete,
kam es durch einen seiner Zeitungsberichte über Zeppelinluftschiffe zu einem
Kontakt mit dem Grafen Zeppelin, aus dem später eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit hervorging.
Ende der 1890er Jahre siedelte Eckener von Flensburg nach Friedrichshafen über. 1909 übernahm
er die Leitung der Deutschen Luftschifffahrts- Aktiengesellschaft (DELAG) .
Vor dem Ersten Weltkrieg führte er mehr als 1000 Fahrten mit Luftschiffen erfolgreich durch.
1910 befand sich Eckener an Bord des Zeppelins LZ 7 , der neun Tage nach der Jungfernfahrt am 28. Juni nach Motorenausfall im Unwetter im Teutoburger Wald abstürzte. Bei dem Unglück kam niemand zu Schaden.
Im Ersten Weltkrieg bildete Eckener Marine-Luftschiffer aus. Als nach
Kriegsende auch das Ende des deutschen Luftschiffbaus gekommen zu sein schien, gelang es Eckener, die USA für Luftschiffe zu interessieren. Es kam ein Vertrag zustande, mit der Verpflichtung, ein Luftschiff für die USA zu bauen.
Am 12. Oktober 1924 startete Eckener in Friedrichshafen am Bodensee mit dem Zeppelin LZ 126
zur Atlantiküberquerung. Das Luftschiff war Teil der deutschen Reparationszahlungen an die USA. Mit der Landung in Lakehurst am 15. Oktober 1924 gelang Eckener einer der ersten Nonstopflüge über den
Atlantik. Diese Fahrt wurde zu einem Welterfolg, und sie legte den Grundstein für die Wiederbelebung des Luftschiffgedankens.
Nach dem Erfolg mit dem LZ 126 sammelte Eckener mit Vorträgen und Bildern der Fahrt Geld für den Bau von LZ
127 .
Zwischen 1931 und 1937 wurde ein regelmäßiger Transatlantik-Linienverkehr zwischen Frankfurt, den USA und Brasilien mit den beiden Zeppelinen LZ 127 und LZ 129
(Hindenburg)
der von Eckener für diesen Zweck gegründeten Deutschen Zeppelin Reederei eingerichtet. Im Mai 1937 kam es zu
der folgenschweren Explosion des Zeppelins LZ 129 im amerikanischen Lakehurst, bei der 36 Menschen
starben .
Da es ihm nicht gelang, aus den USA das unbrennbare Gas Helium zu erhalten, womit er den leicht entzündlichen Wasserstoff hätte ersetzen können, wurden die Passagierfahrten mit den luxuriösen Zeppelinen eingestellt.
Eckener zog sich Anfang 1939 aus der Öffentlichkeit zurück und übernahm die Leitung einer Maschinenbaufirma.
Friedrichshafen und die Werkanlagen wurden im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe zu großen Teilen zerstört. Eckener verlor sein Wohnhaus. Wichtige Unterlagen und persönliche Aufzeichnungen gingen
verloren. Das Kriegsende erlebte Eckener bei seiner Tochter in Konstanz wohnend.
1945 war Eckener Mitbegründer des 'Südkuriers' in Konstanz. 1947 hielt
er sich sieben Monate in den Vereinigten Staaten auf und wirkte dort als Berater für die
'Goodyear Aircraft Corporation' . Mitte der 1940er Jahre war dort die Entscheidung gereift, ein neuartiges Großluftschiff zu konstruieren, welches auch zum Transport von Fracht hätte eingesetzt werden können. Aus Mangel an staatlichen Förderungen kam das Projekt jedoch nicht zustande.
Vier Tage nach seinem 86. Geburtstag starb Eckener und wurde auf dem Friedhof von Friedrichshafen beigesetzt.
Eckener war mehrfacher Ehrendoktor, Ehrensenator und Ehrenbürger. Zwischen den Weltkriegen zählte er zu den am höchsten dekorierten Deutschen und war international
bekannt, und das nicht nur in Fachkreisen für Luftschifffahrt. Eckener veröffentlichte verschiedene Bücher und Schriften.
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