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Montag, 23. September 2013

Friedrich Wöhler  

* 31. Juli 1800 in Eschersheim
† 23. September 1882 in Göttingen  

 

Deutscher Chemiker.

 

Wöhler wurde als Sohn eines Tierarztes, Agrarwissenschaftlers und Pädagogen geboren. Ab 1820 studierte er Medizin in Marburg und Heidelberg, ab 1821 auch Chemie bei Gmelin . 1823 schloss er sein Medizinstudium in Heidelberg mit Promotion ab und konzentrierte sich fortan nur noch auf die Chemie. Gmelin war so beeindruckt von Wöhlers experimentellem Geschick bei der Isolierung von Dicyan und Cyanursäure, dass er ihm ein Praktikum bei Berzelius in Stockholm vermittelte.

Von 1825 bis 1831 war Wöhler Lehrer an der Berliner Gewerbeschule, wo ihm für die Entdeckung der Harnstoff-Synthese im August 1828 der Titel eines Professors verliehen wurde. Am 5. Dezember 1826 ersuchte ihn der Bürgermeister von Berlin, für die Schüler ein Compendium der Chemie zu verfassen; zu dieser Zeit bearbeitete er bereits die Übersetzungen der Lehrbuchreihe von Berzelius.

Wöhler gilt als Pionier der organischen Chemie wegen seiner Synthese von Oxalsäure durch Hydrolyse von Dicyan 1824 und von Harnstoff aus Ammoniumcyanat im Jahre 1828. Diese Synthesen eröffneten das Feld der Biochemie, da zum ersten Mal Stoffe, die bisher nur von lebenden Organismen bekannt waren, aus unbelebter Materie künstlich erzeugt werden konnten. Mit der Synthese von Harnstoff aus Ammoniumcyanat begründet Friedrich Wöhler das neue Feld der Biochemie. Zum ersten Mal konnte ein Stoff, der bisher nur von lebenden Organismen bekannt war, nämlich Harnstoff, aus „unbelebter“ Materie (Ammoniumcyanat) künstlich erzeugt werden. Wöhler widerlegte hiermit die Theorie des "Vitalismus", nach der für die Erzeugung organischer Stoffe eine nicht fassbare Komponente notwendig ist, die "Vis vitalis" (Lebenskraft). Noch im gleichen Jahr gelang Wöhler die Isolierung von Beryllium und Yttrium. Schon 1827 hatte Wöhler eine Reduktionsmethode entwickelt zur Herstellung von reinem Aluminium; mit dem gleichen Verfahren gelang ihm 1828 die Isolierung von Beryllium und Yttrium, sowie 1856 die Darstellung von kristallinem Silicium.

Von 1831 bis 1836 übte Wöhler eine Lehrtätigkeit an der Höheren Gewerbeschule (polytechnische Lehranstalt) in Kassel aus. Nach dem Tod von Friedrich Stromeyer
erhielt Wöhler 1836 seinen ersten Ruf auf eine akademische Position an einer Universität. Es war der Lehrstuhl für Chemie und Pharmazie der Universität Göttingen. Mit dem "Grundriss der organischen Chemie" veröffentlichte Friedrich Wöhler in Göttingen sein Standardwerk. Bis zu seinem Lebensende wirkt er hier ordentlicher Professor. Im September 1882 starb Wöhler an den Folgen der Ruhr. 

Wöhler war eng befreundet mit Justus von Liebig , mit dem er zusammen um 1830 in Gießen die Radikaltheorie begründete. Mit ihr konnte erstmals die große Vielfalt organisch-chemischer Verbindungen systematisch erklärt werden. Wöhler ist auch bekannt als Entdecker der Synthese von Calciumcarbid, von Benzoesäure aus Benzaldehyd und von Hydrochinon aus Chinon. Ferner gelang ihm die Isolierung von Nickel aus Arsennickel.

AB

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