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Montag, 26. August 2013

Theodor Körner 

* 23. September 1791 in Dresden
† 26. August 1813 bei Gadebusch in Mecklenburg

Deutscher Dichter der Befreiungskriege.

 

Als Sohn des Oberappellationsgerichtsrats Christian Gottfried Körner wurde Körner geboren. Seine Mutter war Anna Wilhelmine Jacobine Stock, Tochter des Kupferstechers Johann Michael Stock , bei dem der junge Goethe zeichnen und radieren gelernt hatte. Vater Körner war Freund und Förderer Schillers , der eine Zeit lang bei den Körners wohnte. Neben Schiller pflegte die Familie enge Kontakte zu Goethe, Kleist , Christoph Friedrich Nicolai , Wilhelm und Alexander von Humboldt , Novalis und den Brüdern August Wilhelm und Friedrich Schlegel . Nach einer zögerlichen Entwicklung in seinen ersten Kinderjahren lernte Körner schnell. Seinen ersten Hauslehrer erhielt er erst mit elf Jahren. Mit vierzehn trat er in die Dresdner Kreuzschule ein. Wie der Vater verfügte Körner über musikalisches Talent; er besaß auch zeichnerische Begabung. Zunehmend machte sich seine dichterische Begabung bemerkbar.  

1808 begann Körner sein Studium an der Bergakademie Freiberg. 1810 erschien sein erster Gedichtband. Im Sommer 1810 wechselte er an die Universität Leipzig und begann Geschichte und Philosophie zu studieren. Aufgrund der drohenden Relegation nach einem verbotenen Duell wechselte Körner Anfang 1811 nach Berlin und im August nach Wien. Dort hatte er freundschaftliche Kontakte zu den ihm aus seinem Elternhaus Bekannten. Zunächst belegte er noch Vorlesungen, doch traten seine Studien zunehmend gegenüber seinem dramatischen Schaffen in den Hintergrund. Binnen weniger Monate hatte er mehrere kürzere Schauspiele, insbesondere Lustspiele für das Burgtheater geschrieben. Hier lernte er die Schauspielerin Antonie Adamberger
kennen, 1812 verlobten sich beide.

Im Sommer 1812 schrieb Körner sein größtes Drama, den Zriny. Eine glanzvolle Karriere als Dramatiker schien ihm offen zu stehen. Körner nahm die Stelle am Burgtheater als Hoftheaterdichter an. Im März 1813 kündigte er, als Preußen den Kampf gegen Napoleon aufnahm und trat dem Lützowschen Freikorps bei, das sich gerade in Breslau formierte. 'Frisch auf, ihr Jäger, frei und flink' und andere Gedichte schrieb er nun in rascher Folge. Ein von ihm verfasster Choral erklang zur Einsegnung des Korps am 27. März. Am folgenden Tage rückte die Truppe in Richtung Sachsen aus. Am 6. April erreichte der Dichter, der seinem Korps als Marschkommissar vorauseilte, Dresden und besuchte seine Familie.

Die Lützower zogen über Leipzig, wo das Lied 'Lützows wilde verwegene Jagd' entstand. Am 24. Mai trat der Dichter von der Infanterie zur Kavallerie über und wurde Lützows Adjutant. Tatsächlich kam es nun zu häufigen Geplänkeln und Überfällen auf kleinere Einheiten des Gegners. Erst am 14. Juni erfuhr Lützow vom Waffenstillstand, der zwischen den Alliierten und Napoleon geschlossen worden war. Den Bestimmungen nach hätte das Korps bereits zwei Tage zuvor auf preußischem Boden sein müssen. Am 17. Juni 1813 bezogen die Lützower ihr Lager bei Kitzen (südwestlich von Leipzig). Württembergische Truppen unter General Normann stellten sich ihnen entgegen. Der Angriff der feindlichen Kavallerie traf die Lützower unvorbereitet, sie wurden von der Übermacht zusammengehauen. Körner erhielt einen Säbelhieb über den Kopf. Schwer verwunde, verbarg er sich in einem Gehölz. Von Bauern gefunden, wurde er zu einem Arzt nach Leipzig gebracht und dort versorgt. Schließlich kam er nach Karlsbad dirigiert. 

 

Nach seiner Genesung kehrte er Mitte August 1813 zum Lützowschen Freikorps zurück, das nun in Norddeutschland kämpfte. Fortwährend wurden wieder kleine Streifzüge durchgeführt. Den Abend des 25. August verbrachte Körner mit einer Streifschar unter Lützow auf einem Rittergut. Er soll hier am Klavier gesessen und das zwei Tage zuvor entstandene 'Schwertlied' vorgetragen haben. In der zweiten Morgenstunde des 26. August 1813 wurde ein feindlicher Transport gemeldet, auf den rasch ein Angriff geplant wurde. Bei dem folgenden Gefecht, das sich im Forst von Rosenow bei Gadebusch abspielte, fiel Theodor Körner. Er wurde in Wöbbelin unter einer alten Eiche bestattet. Ein Jahr nach seinem Tode erschien die Gedichtsammlung »Leyer und Schwerdt« .  

 

Weitere Infos:  


Mein Vaterland


Wo ist des Sängers Vaterland?
Wo edler Geister Funken sprühten,
Wo Kränze für das Schöne blühten,
Wo starke Herzen freudig glühten,
Für alles Heilige entbrannt.
Da ist mein Vaterland!

Wem ruft des Sängers Vaterland?
Es ruft nach den verstummten Göttern,
Mit der Verzweiflung Donnerwettern
Nach seiner Freiheit, seinen Rettern,
Nach der Vergeltung Rächerhand.
Der ruft mein Vaterland!

Was will des Sängers Vaterland?
Die Knechte will es niederschlagen,
Den Bluthund aus den Grenzen jagen
Und frei die freien Söhne tragen
Oder frei sie betten unterm Sand.
Das will mein Vaterland!

Und hofft des Sängers Vaterland?
Es hofft auf die gerechte Sache,
Hofft, daß sein treues Volk erwache,
Hofft auf des großen Gottes Rache
Und hat den Rächer nicht verkannt.
Drauf hofft mein Vaterland!

Lützows wilde Jagd

Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
Hör's näher und näher brausen.
Es zieht sich herunter in düsteren Reihn,
Und gellende Hörner schallen darein
Und erfüllen die Seele mit Grausen.
Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Was zieht dort rasch durch den finstern Wald
Und streift von Bergen zu Bergen?
Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt;
Das Hurra jauchzt, und die Büchse knallt,
Es fallen die fränkischen Schergen.
Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Wo die Reben dort glühen, dort brauset der Rhein,
Der Wütrich geborgen sich meinte,
Da naht es schnell wie Gewitterschein
Und wirft sich mit rüst'gen Armen hinein
Und springt ans Ufer der Feinde.
Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Was braust dort im Tale die laute Schlacht,
Was schlagen die Schwerter zusammen?
Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht,
Und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht
Und lodert in blutigen Flammen.
Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Wer scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht,
Unter winselnde Feinde gebettet?
Es zuckt der Tod auf dem Angesicht,
Doch die wackern Herzen erzittern nicht;
Das Vaterland ist ja gerettet!
Und wenn ihr die schwarzen Gefallnen fragt:
Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.

Die wilde Jagd und die deutsche Jagd
Auf Henkersblut und Tyrannen! —
Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt!
Das Land ist ja frei, und der Morgen tagt,
Wenn wir's auch nur sterbend gewannen!
Und von Enkeln zu Enkeln sei's nachgesagt:
Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.

Text: Theodor Körner am 24. April 1813 (1791 - 1813)
Melodie: Carl Maria von Weber (1786-1826)

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