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Mittwoch, 2. Oktober 2013

Grethe Weiser

* 27. Februar 1903 in Hannover
† 2. Oktober 1970 in Bad Tölz

Deutsche Bühnen- und Filmschauspielerin.

 

Margarethe Nowka wurde in Hannover als Tochter eines wohlhabenden Unternehmer-Ehepaars geboren und wuchs in Dresden auf. Dort besuchte sie die höhere Töchterschule und erkämpfte sich mit achtzehn Jahren durch Hungerstreik die Erlaubnis, den jüdischen Zuckerfabrikanten Josef Weiser (1900-1968) aus Österreich zu heiraten. Er war reich und konnte seiner Frau ein Schloss bei Dresden mieten, wo sie 1922 ihren Sohn Günther zur Welt brachte. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise verlor Weiser sein Vermögen und versuchte, sich in Berlin eine neue Existenz aufzubauen, unter anderem durch Übernahme eines Kabaretts, wo Grethe ihre ersten Auftritte übte. 

Als die Ehe wegen Josefs Seitensprüngen nur noch auf dem Papier bestand, hatte sie ihre Aufgabe als Schauspielerin und Kabarettistin gefunden. Ihre Ehe wurde jedoch erst 1934 geschieden. Grethe Weiser war nun als alleinerziehende Mutter auf sich gestellt, sie nahm Gesangs- und Schauspielunterricht und absolvierte Auftritte als Soubrette und Komikerin in zahlreichen Kabaretts, Revuen und Operetten. Von 1928 bis 1930 war sie an der Volksbühne in Berlin tätig, trat dann in verschiedenen Berliner Kabaretts sowie auch als Chansonsängerin auf. Weitere Auftritte hatte sie beispielsweise in Hamburg oder in Dresden.

Grethe Weiser gab ihr Filmdebüt 1927 noch zur Stummfilmzeit als ungenannte Nebendarstellerin. Als Filmschauspielerin agierte sie regelmäßig ab 1932. Sie war sehr gefragt in wichtigen Nebenrollen als „schlagfertige Zofe vom Dienst“. Gleichzeitig hatte sie als Sängerin erfolgreiche Schlager mit Chansons wie „Der Vamp“ oder „Emils Hände“. Ab 1929 spielte sie bereits größere Nebenrollen im Film, stellte Köchinnen und anderes Hauspersonal dar und glänzte durch ihre gewitzte Zungenfertigkeit. Ihre größten Filmerfolge hatte sie 1937 mit 'Die göttliche Jette' und  'Mädchen für alles'.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Weiser zum Fronttheaterdienst verpflichtet und wirkte überdies in mehr als dreißig Filmen mit. Um Mitglied in der Reichstheaterkammer werden zu können, hätte sie in die NSDAP eintreten und sich dazu von Mann und Kind trennen müssen. Sie weigerte sich jedoch, schickte den Sohn ins Internat nach England (Josef hatte sich nach Holland abgesetzt) und wurde in Ruhe gelassen. Sie spielte fast nur Nebenrollen in Filmen aller Sparten, in denen sie jedoch das gesamte Repertoire ihres komischen Talents zeigen konnte, so unter anderem in Rolf Hansens 'Die große Liebe' (1942), in Helmut Käutners 'Wir machen Musik' (1942), in Carl Froelichs 'Familie Buchholz' (1944) oder in Georg Jacobys 'Die Frau meiner Träume' (1944).

1948 lernte sie Ida Ehre
kennen, die Prinzipalin der Hamburger Kammerspiele, die ihr die Hauptrolle in 'Das Kuckucksei' anbot. Die Premiere wurde zum Erfolg für Weiser, die mit diesem Stück noch oft auf Tournee ging. Der Kontakt zu Ida Ehre wurde durch die Zusammenarbeit an Hauptmanns Biberpelz (Mutter Wolffen) vertieft und mündete in enge Freundschaft. In den Filmen der Wirtschaftswunderzeit verkörperte sie das “Herz mit Schnauze”, die schlagfertige Berlinerin, die sich nichts vormachen und nicht unterkriegen lässt. Weiser kam mit ihrem zweiten Ehemann, dem Filmproduzenten Hermann Schwerin, durch einen Autounfall ums Leben  

 

AABCDB

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