godaddy web stats
Dienstag, 22. Oktober 2013

Ja, das waren noch Zeiten! - Am 6. Januar 1536 verurteilte ein Münsteraner Inquisitionsgericht die drei Ketzer Bernhard Krechting, Bernd Knipperdolling und Johann Bockelson zum Tode. Ihnen wurde alles Fleisch mit glühenden Zangen von den Knochen abgerissen und dann Gurgel und Herz mit glühenden Eisen durchstoßen. Die öffentliche Vollstreckung des Urteils erfolgte am 22. Januar 1536 auf einem Schaugerüst auf dem Prinzipalmarkt. Die Exekutionen dauerten mehrere Stunden. Die toten Körper der Exekutierten wurden in die bereitgestellten Körbe gesteckt und anschließend an der Südseite des Turms von St. Lamberti hochgezogen und an Haken gehängt. Die bei der Folterung und Hinrichtung verwendeten vier Eisenzangen und das Halsband wurden an den Säulen des Rathauses angebracht. Die Leichen wurden nie wieder aus den Körben herausgeholt. Sie blieben der Witterung ausgesetzt. Noch 1585 waren letzte Knochenreste zu sehen.
Agnes Miegel Karl Wagenfeld Hans Pfitzner Friedrich Castelle
Hindenburg Hermann Stehr Carl Diem Ludwig Humborg
Karl W. Jötten Heinrich Lersch Alfred Stühmer Franz Ludwig
ABCD
Folgt meinem Rat und steckt sie hinein
in jene drei Körbe von Eisen,
die hoch zu Münster hängen am Turm
der Sankt Lamberti geheißen.

ABCD


Inqusition in Münster/Westfalen
ABCD

Münster - Im Jahr 2011 hatte Oberbürgermeister Markus Lewe eine Kommission zur Umbenennung missliebiger Straßennamen eingesetzt, die nach Beratung mit den Professoren Hans-Ulrich Thamer und Alfons Kenkmann empfahl , vorerst einmal zwölf Straßennamen abzuändern. Das von Lewe eingeleitete Verfahren entsprach ziemlich genau dem vor 500 Jahren eingeführten Inqusitionsverfahren (Instrument zur erleichterten Aufspürung und Verurteilung von Häretikern). Als Großinquisitor fungierte Lewe selbst, der sich als obrigkeitliche Ankläger der beiden Leuchten ihres Faches, der Professoren Hans-Ulrich Thamer und Alfons Kenkmann, bediente. 

ABCD

Da man leider noch nicht die im Mittelalter üblichen Befragungsmethoden anwenden konnte, endete die Umbenennungskampagne (das Inquisitionsverfahren) im August 2012 mit einem Fiasko. Die Bezirksvertretung wies im August 2012 nach einer Bürgerbefragung das Urteil der Inquisitoren zurück . Nur Reichspräsident Paul von Hindenburg und der Erfinder des Sportabzeichens Carl Diem konnten zur Strecke gebracht werden

ABCD

Dem Großinquisitor Lewe sei anempfohlen, bei zukünftigen Aktionen den obenstehenden Rat zur Behandlung seiner Widersacher zu beherzigen, denn in Münster liegt noch vieles im Argen. Dort gibt es tatsächlich noch Straßen, die folgende teuflische Namen tragen:
ABCD
Adolfstraße, Bismarckallee, Breslauer Straße, Danziger Staße, Emil Nolde Weg, Gerhart Hauptmann Straße, Grimmstraße, Gustav Freytag Straße, Immelmannstraße, Jahnstraße, Janningsweg (Jud Süß Mime), Junker Jörg Platz (Ober-Antisemit Martin Luther), Kaiser Wilhelm Ring, Kolbergstraße (Veit Harlan Film), Lönsstraße, Lüderitzweg, Manfred von Richthofen Straße, Martin Luther Straße (Ober-Antisemit), Moltkestraße, Ostmarkstraße, Otto Weddigen Straße, Panzerstraße, Peter Rosegger Weg, Richard Wagner Straße (ganz schlimm!), Tannenbergstraße, Von Kluck Straße.

 ABCD

Und das ist erst eine kleine Auswahl der Münsteraner Straßen-Namen, die nicht länger toleriert werden dürfen. Also, Herr Oberbürgermeister Lewe: Eine neue 'Kommission Straßenumbenennung' muss heran. Und diesmal bitte Nägel mit Köpfen machen, Herr Großinquisitor ! 
ABCD

Register:  
Email:   Quelle: Internet

Weitere Infos:

nach oben