Sachsen-Anhalt installiert
weitere Videokameras
Magdeburg - Am 3. Oktober 2013 waren an 42 Stellen in Salzwedel
zahlreiche politisch inkorrekte Graffitis entdeckt
worden .
In Isenschnibbe bei Gardelegen hatten Unbekannte im Januar 2013 Grabkreuze aus dem Boden gerissen und zu einem Hakenkreuz
angeordnet.
Rückblick: Anfang April 1945 wurden die Außenlager des norddeutschen
KL Hamburg-Neuengamme sowie des mitteldeutschen KL Dora-Nordhausen evakuiert, um
die arbeitsfähigen Häftlinge aus den durch die Frontlage gefährdeten Lagern
ins innere Reichsgebiet zu schaffen. Diese Deportationen wurden, soweit wie noch
möglich, durch Eisenbahntransporte bewältigt. Diese Transporte wurden von der
US-Luftwaffe angegriffen, zum Beispiel westlich (bei Mieste) und südöstlich von
Gardelegen. Ein Teil der Häftlinge kam um, zahlreiche andere flohen.
Es gelang der örtlichen Polizeigewalt,
viele Häftlinge wieder gefangen zu nehmen. Die zunächst in den ehemaligen Pferdeställen der
Gardelegener Reit- und Fahrschule der Wehrmacht versammelten und verpflegten Häftlinge wurden am 13. April 1945 auf Verlangen militärischer Dienststellen
dort herausgeführt und auf ein freies Feld nahe der Stadt geleitet, da sie nicht mehr marschfähig waren. Die
Wachmannschaft war inzwischen mit zahlreichen, durch die SS zu Hilfsdienste herangezogene Häftlingen durchsetzt.
Schließlich wurden die Häftlinge in eine nahe große massive Feldscheune geführt, die dem Gardeleger Rittergut “Isenschnibbe” gehörte.
Fliehende Häftlinge Häftlinge
wurden von den Wachmannschaften sofort erschossen, andere kamen in der
Feldscheune ums Leben. Auf Befehl der Polizei sollten alle über den Volkssturm mobilisierbaren männlichen Jugendlichen und Männer aus Gardelegen und der näheren Umgebung die
zahlreichen Toten in einem Massengrab beisetzen, was jedoch nicht mehr
vollständig gelang.
Am Abend des 14. April 1945 übergab der Kampfkommandant von Gardelegen die Stadt und alle Wehrmachtseinheiten kampflos in die Gewalt der amerikanischen Truppen. Am
15. April 1945 entdeckten US-Truppen die Scheune. Der amerikanische Kommandant von Gardelegen befahl, dass die männlichen Einwohner von
Gardelegen mit ihren bloßen Händen die Leichen auszugraben und und auf einen neu anzulegenden Sonderfriedhof
zu transportieren hätten, der noch heute besteht und wo es gelegentlich zu
Anschlägen kommt.
Als Konsequenz auf die Aktionen gegen die
von etlichen Zeitgenossen als unerwünscht angesehenen Besatzer-Remineszenzen hat das Innenministerium Sachsen-Anhalts mit der Ausweitung der Videoüberwachung begonnen. Zunächst wurde an zwei
Stätten entsprechende Technik installiert. Dabei handelt es sich um die o. e. Gedenkstätte Isenschnibbe in
Gardelegen und um das Synagogen-Mahnmal in der Julius-Bremer-Straße in Magdeburg. Den zwei Standorten
sollen noch bis zu acht weitere in den kommenden Wochen folgen. Zuvor gab es bereits an fünf Stellen im Land Videoüberwachung, jeweils eine in
Bitterfeld-Wolfen, in Halle und Merseburg sowie zwei in Magdeburg.
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