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Dienstag, 26. November 2013

Karl August Fürst von Hardenberg   

* 31. Mai 1750 in Essenrode bei Lehre
† 26. November 1822 in Genua
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Preußischer Staatskanzler.

 

Als Sohn eines hannoverschen Offiziers besuchte Hardenberg die Universitäten Göttingen und Leipzig. 1771 begann er seine Laufbahn in der kurfürstliche Justizkanzlei zu Hannover. Im Juli 1772 machte er eine Rundreise durch Deutschland. Im November 1773 wurde er zum Kammerrat in Hannover ernannt. 1780 veröffentlichte er eine Denkschrift zur Reform der hannoverschen Verwaltung. Im Februar 1781 reisten Hardenberg und seine Frau nach London, um dem Kurfürsten seine Reformvorschlägen vorzulegen. Wegen einer Affäre seiner Frau mit dem Prinzen von Wales reichte er im September 1781 sein Abschiedsgesuch ein und verließ das Kurfürstentum Hannover.

Im Mai 1782 trat Hardenberg in die Dienste von Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig
. 1786 legte er dem Herzog eine Denkschrift zu einer Verwaltungsreform vor. Es folgte eine Reform des Schulwesens.   Die Leitung Schuldirektoriums übernahm Hardenberg. Das Vorhaben scheiterte. Hardenberg sah sich nach einer neuen Stellung um.

1790 trat Hardenberg in preußische Dienste als Minister für die Verwaltung der Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth
. Hier nutzte er die Gelegenheit zur Umsetzung seiner Reformideen. Er entwickelte eine einheitliche Landeshoheit in den fränkischen Territorien.

1795 machte König Friedrich Wilhelm II.
Hardenberg zum Verhandlungsführer bei dem Separatfrieden zwischen Preußen und Frankreich. 1796 legte Hardenberg dem preußischen Kronprinzen Reformvorschläge vor. 1798 wurde das fränkische Ministerium dem preußischen Generaldirektorium eingegliedert. Hardenberg zog nach Berlin. Von 1804 bis 1806 bestimmte er neben Heinrich Christian Curt von Haugwitz die Außenpolitik Preußens, 1807 wurde er noch einmal kurzzeitig Außenminister. 

 

Auf Drängen Napoleons musste er seinen Kabinettsposten aufgeben. Er ging nach Riga ins Exil, war dort aber weiter für Preußen tätig. Für den König verfasste er eine Denkschrift zur Reorganisation des preußischen Staates und zur Reform des Staates und seiner Gesellschaft.

Im Juni 1810 wurde Hardenberg mit Billigung Napoleons zum preußischen Staatskanzler ernannt. Er leitete das Außen-, Innen- und das Finanzressort. Die unter Reichsfreiherr vom Stein eingeleiteten Reformen setzte er fort. Er trat für eine einheitliche Finanz- und Steuerpolitik, für Gewerbefreiheit, für die Bauernbefreiung und die Judenemanzipation ein und setzte in seiner Amtszeit entsprechende Gesetze durch. Sein Ziel, die Einführung einer Verfassung für Preußen und die politische Teilhabe des Bürgertums, konnte er nicht erreichen. 

 

Nachdem Napoleon Ende 1812 in Russland eine Niederlage erlitten hatte, sorgte Hardenberg mit dem Vertrag von Kalisch für eine preußisch-russische Allianz (auf der russischen Seite verhandelte der Reichsfreiherr vom Stein). Während der nun folgenden Kriegsmonate zog Hardenberg mit dem alliierten Hauptquartier durch Deutschland. Am 20. Oktober 1813 besuchte er das Schlachtfeld von Leipzig. In Frankfurt am Main setzte sich Hardenberg während des Novembers und Dezembers 1813 dafür ein, den Feldzug in das Innere Frankreichs hinein fortzusetzen. Im Sommer 1814 erhob Friedrich Wilhelm III. Hardenberg in den Fürstenstand. Dazu erhielt er die Güter Quilitz, Rosenthal und Lietzen, die unter dem Namen Neuhardenberg zusammengefasst wurden. Mit Karl Friedrich Schinkel als Architekten und seinem zweiten Schwiegersohn, dem Grafen Pückler , als Gartenplaner, hat Hardenberg später seine Besitzung in ein Kleinod klassizistischer Baukunst verwandelt.

Als preußischer Verhandlungsführer gelang es Hardenberg 1814/15 auf dem Wiener Kongress
für Preußen die Gleichberechtigung durchzusetzen. Nach den Karlsbader Beschlüssen von 1819 ging Hardenbergs Einfluss zurück. 1822 erkrankte er nach einem Kongress in Verona und starb am 26. November 1822 in Genua.

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