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Mittwoch, 11. Dezember 2013

Robert Koch 

* 11. Dezember 1843 in Clausthal 
† 27. Mai 1910 in Baden-Baden
  

Deutscher Mediziner und Mikrobiologe.

 

Koch war eines von 13 Kindern einer Bergmannsfamilie. Sein Vater wurde schnell befördert und führte ab 1851 die Aufsicht über den gesamten Bergbau des Oberharzes. Koch brachte sich als Vierjähriger selbst das Lesen und Schreiben bei. Ab 1848 wurde er von einem Privatlehrer unterrichtet. Im Alter von sieben Jahren wechselte er auf das humanistische Gymnasium in Clausthal, welches er bis zum Abitur 1862 besuchte begann 1862 in Göttingen das Studium der Naturwissenschaften mit dem Ziel, Lehrer zu werden, doch wechselte er schon bald zur Medizin.

 

Nach dem Staatsexamen im Jahr 1866 folgten Anstellungen in Hamburg, Langenhagen, Niemegk und Rackwitz; im Deutsch-Französischen Krieg diente Robert Koch als Freiwilligenarzt. 1872 absolvierte er das Physikum und erhielt eine Stelle in Wollstein (Provinz Posen), wo er als Kreisphysikus, Arzt und Geburtshelfer in einer großen Praxis arbeitete. Hier begann Koch, täglich aufs Neue die Machtlosigkeit der ärztlichen Kunst gegen ansteckende Krankheiten vor Augen, sich mit ihren Ursachen zu beschäftigen. 

Zufällig erstes Studienobjekt wurde der Milzbrand , dessen Erreger (Bacillus anthracis) Robert Koch 1876 nach mühsamen Experimenten fand. Dazu hatte er ein System der isolierten Züchtung von Bakterien auf Nährboden entwickelt, die seitdem Bestandteil jeder bakteriologischen Forschung ist. Die Entdeckung des Milzbranderregers wurde begeistert aufgenommen und erhob Robert Koch von dem bis dahin unbekannten Landarzt zu einem medizinischen Forscher von Rang. Noch in Wollstein wandte er sich der Erforschung der Wundinfektionskrankheiten zu und wurde 1880 an das neu gegründete Kaiserliche Gesundheitsamt nach Berlin berufen, wo er die Leitung der Bakteriologischen Abteilung übernahm und die Untersuchungen ansteckender Krankheiten unter optimaleren Bedingungen fortführen konnte.

Während im Süden Europas immer bekannt war, dass Tuberkulose eine ansteckende Krankheit ist, wurde das im nördlichen Teil Europas zunehmend bezweifelt. Koch unternahm 1881 die ersten Experimente. Im 271. Versuchsansatz entdeckte Koch 1882 die gesuchten Erreger der Tuberkulose (Mycobacterium tuberculosis), wodurch er Weltruhm erlangte. Eine Konsequenz dieser Entdeckung war, dass der Charakter der Tuberkulose als einheitliche Krankheit bestätigt wurde. Zuvor galten die Lungentuberkulose – die häufigste Tuberkuloseform – sowie die Tuberkulose der Haut, der Knochen, des Darms, des Urogenitalsystems und die tuberkulöse Hirnhautentzündung als eigenständige Krankheiten mit eigenen Namen. Die meisten Fälle, die früher als „Schwindsucht“ bezeichnet wurden, dürften ebenfalls Tuberkulose gewesen sein. Im Auswurf von Tuberkulösen wies Koch Tuberkelbazillen nach. Dadurch wurde klar, dass eine Gefahr vor allem von Kranken mit offener Lungentuberkulose ausging.

 

Zu Kochs Zeiten starb etwa jeder siebte Deutsche an Tuberkulose. Auf dem Zehnten Internationalen Medizinischen Kongress 1890 stellte Koch ein Heilmittel vor, das er Tuberkulin nannte. Koch versuchte, aus seiner Entdeckung kommerziellen Gewinn zu schlagen, was ihm, der er mit staatlichen Mitteln an einem staatlichen Institut geforscht hatte, übel genommen wurde. Nach Angaben von Koch hatte er das Medikament an Tieren erprobt. Unter anderem testete er Tuberkulin an seiner späteren zweiten Ehefrau. Sie berichtete in ihren Erinnerungen, dass sie nach den Worten Kochs möglicherweise recht krank werden könne, aber voraussichtlich nicht sterben würde. Nachdem Tuberkulin auf dem Markt war, häuften sich Berichte über Heilerfolge, dann folgten erste Meldungen von Todesfällen. Rudolf Virchow gelang es nachzuweisen, dass Tuberkulin die Bakterien nicht abtötete und latent vorhandene Bakterien sogar aktivierte. Koch ließ sich vom preußischen Kultusminister beurlauben und fuhr nach Ägypten, was ihm als Flucht vor der deutschen Öffentlichkeit ausgelegt wurde. Er blieb weiterhin vom Wert seines Heilmittels überzeugt und präsentierte 1897 ein abgewandeltes Tuberkulin, das als Therapeutikum aber ebenfalls wertlos war. Koch wollte keinen Tuberkulinschwindel begehen, wie ihm damals häufig vorgeworfen wurde, sondern er hatte sich selbst getäuscht.

Kochs Ernennung zum Direkter des Universitäts-Instituts für Hygiene in Berlin im Jahr 1885 ermöglichte es ihm, sich ganz seiner wissenschaftlichen Arbeit zu widmen. Rasch wurde sein Institut – die "Kochsche Schule" – das Ziel aller an der Bakteriologie interessierten Ärzte. 1891 übernahm Koch auch die Direktion des Berliner Instituts für Infektionskrankheiten. Zwischen 1896 und 1907 unternahm er mit seinen Mitarbeitern ausgedehnte Vortrags- und Forschungsreisen in die USA, nach Japan, Indien und vor allem in afrikanische Länder. Koch träumte schon als kleiner Junge davon, reisender Naturforscher zu werden. Sieben Brüder und eine Schwester wanderten nach Uruguay, Mexiko und in die Vereinigten Staaten aus. Als er bakteriologische Forschung mit Auslandsreisen kombinieren konnte, nutzte er sofort die Gelegenheit. 1883/84 leitete er eine Cholera-Expedition nach Ägypten und Indien. Aus seinen Reisen resultierten tropenhygienische und parasitologische Forschungsergebnisse wie die Kenntnis der Erreger der Pest, Rinderpest, Malaria und Schlafkrankheit – schon 1883 hatte Robert Koch als Ergebnis einer Forschungsreise nach Ägypten und Indien den Choleraerreger gefunden.

 

Robert Koch beeinflusste die moderne Medizin und war Hauptbegründer der Bakteriologie. Er erhielt 1905 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin. 1910 starb er in Baden-Baden an einer Herzkrankheit. Koch bewies als erster, dass die Ursache der so verheerend wirkenden ansteckenden Krankheiten wie Cholera, Milzbrand, Tuberkulose, Malaria, Schlafkrankheit und Pest, denen die Ärzte bis dahin völlig machtlos gegenüberstanden, spezielle Bakterien sind.


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Zitat

Die Frage ist so gut, dass ich sie nicht durch meine Antwort verderben möchte.
ABCD

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