Dietrich Eckart
* 23. März 1868 in Neumarkt
in der Oberpfalz
† 26. Dezember 1923 in
Berchtesgaden
Deutscher
Dichter und Verleger.
Eckart
wurde als katholischer Sohn eines evangelischen Notars geboren und wuchs seit 1878 ohne Mutter auf.
Nach dem Besuch des Gymnasiums begann er ein Medizinstudium in München, das er jedoch bald darauf
abbrach. Durch den Tod des Vaters 1895 kam er als Erbe zu einem ansehnlichen Vermögen.
1899 übersiedelte Eckart nach Berlin, wo er sich als Dichter und Dramatiker
versuchte. Einen Erfolg brachte ihm eine Nachdichtung von Henrik Ibsens Drama Peer Gynt
ein, die im Februar 1914 ihre Premiere erlebte. Im Alter von 45 Jahren
heirate Eckart die vermögende Witwe Rosa Marx aus Blankenburg, von der er 1921 geschieden
wurde. Bis zum Frühsommer 1915 wohnte Eckart mit seiner Familie in Bad
Blankenburg. Danach zog er nach München-Schwabing, wo er 1915 den
Hoheneichen-Verlag gründete. Er kam in Kontakt mit völkischen Kreisen
kam und veröffentlichte im gleichen Jahr das Drama "Heinrich der
Hohenstaufe", in dem er einen Führungsanspruch des deutschen Volkes
postulierte.
Von 1918 bis 1920 war Eckart Herausgeber der Wochenschrift "Auf gut deutsch", bei der zeitweilig auch Gottfried Feder
und Alfred Rosenberg
mitarbeiteten. Eckart wandte sich in scharfer Form gegen die Weimarer Republik, propagierte einen Antibolschewismus und Antisemitismus und prägte dabei das Schlagwort "Deutschland erwache".
Er prägte auch schon 1919 den Begriff „Drittes Reich“ und formulierte
„Im deutschen Wesen ist Christ zu Gast – drum ist es dem Antichristen verhasst".
Im August 1919 hielt er seinen ersten Vortrag vor Mitgliedern der Deutschen Arbeiterpartei (DAP), der Vorgängerorganisation
der NSDAP. Auf diesem Wege machte er die Bekanntschaft mit Adolf Hitler , auf den er fortan einen starken Einfluss ausübte. Im August 1921 wurde Eckart Chefredakteur des
'Völkischen Beobachters', nachdem er das Geld für dessen Übernahme im Dezember 1920 beschafft und Hitler gegen innerparteiliche Kritiker in Schutz genommen hatte.
Der "Völkische Beobachter" wurde zum offiziellen Parteiorgan der NSDAP.
Der 21 Jahre ältere Eckart war zeitweise Hitlers Mentor und Ideengeber und mit ihm befreundet. Er
bezeichnete Hitler als den kommenden Retter und titulierte ihn 1921 erstmals als
Führer. Eckart vertrat wie Hitler eine dualistische Weltsicht, in der dem Judentum die Rolle des ewigen Gegenspielers Deutschlands
zukam. Gegen Eckart erfolgte ein Haftbefehl wegen Beleidigung des Reichspräsidenten Friedrich Ebert
.
1923 nach dem Marsch auf die Feldherrnhalle
wurde Eckart verhaftet. Nach schweren Herzanfällen wurde er am 20. Dezember 1923 aus dem Gefängnis entlassen und erlag am 26. Dezember in Berchtesgaden im Alter von 55 Jahren einem weiteren
Herzschlag.
Eckart erhielt später ein Ehrengrab auf dem Berchtesgadener Friedhof. 1924
wurde posthum seine Schrift "Der Bolschewismus von Moses bis Lenin. Zwiegespräche zwischen Hitler und
mir" ,
veröffentlicht. Im gleichen Jahre widmete Hitler den ersten Band seiner Schrift "Mein
Kampf" dem Publizisten Eckart. Zu den Olympischen Sommerspielen 1936 ließ Hitler die heutige Waldbühne in Berlin als
"Dietrich-Eckart-Freilichtbühne" zur Würdigung seines väterlichen
Freundes eröffnen. Eckarts Geburtsstadt Neumarkt in der Oberpfalz trug den offiziellen Namenszusatz
„Dietrich-Eckart-Stadt“.
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