Friedrich Wilhelm Bülow von Dennewitz
* 16. Februar 1755 in Falkenberg
†
25. Februar 1816 in Königsberg
, Ostpreußen
Deutscher
General in Preußen. Sieger der Schlachten von Großbeeren
und
Dennewitz
1813 in den Befreiungskriegen.
Friedrich Wilhelm kam auf dem Familiengut Falkenberg der Bülows in der Altmark zur Welt.
Im April 1768 trat er als Gefreiterkorporal in die Preußische Armee ein. Als Sekondeleutnant nahm
er 1778/79 mit seinem Regiment am Bayerischen Erbfolgekrieg teil .
Als Kapitän wurde Bülow 1793 zur Dienstleistung beim Prinzen Louis Ferdinand von Preußen
kommandiert. In der Zwischenzeit kämpfte Bülow im Feldzug von 1793/94 in
Westdeutschland gegen die Franzosen und wurde mit dem 'Pour le Mérite' ausgezeichnet.
Im April 1794 wurde Bülow zum Major befördert, im Mai 1806 zum Oberst. Während des Feldzuges 1806/07 kämpfte Bülow bei Thorn und Danzig und wurde
im. Februar 1807 durch einen Gewehrschuss am linken Arm verwundet. Zuletzt wirkte er als Brigadier in den Truppen des Generalleutnants Blücher
.
1808 wurde Bülow Generalmajor und 1809 Brigadier der pommerschen Infanteriebrigade, hier zunächst unter Blücher und dann unter
Yorck . 1812 machte man ihn als Vertreter Yorcks zum stellvertretenden Generalgouverneur von Ost- und Westpreußen.
Bülow wurde bei Beginn des Krieges 1813 zum Generalleutnant und Kommandierenden General des III. Armeekorps ernannt. In der Schlacht bei Möckern
am 5. April 1813 nahm nur seine Kavallerie teil. Am 2. Mai stürmte er Halle an der Saale und schützte durch seinen Erfolg im Gefecht bei Luckau
das von den Franzosen bedrohte Berlin. Nach dem Waffenstillstand im August 1813 wurde sein Korps der Nordarmee des Kronprinzen von Schweden zugeteilt und war damit am Anfang zur Untätigkeit gezwungen. Gegen
dessen Willen schlug er am 23. August die Schlacht bei Großbeeren, wo er
die Franzosen zum zweiten Mal besiegte. Am 6. September schlug er gemeinsam mit Tauentzien
die Schlacht bei Dennewitz, in der er den Franzosen so beträchtliche Verluste zufügte, dass er Berlin damit endgültig retten konnte. Dafür erhielt er das Eichenlaub zum Pour le Mérite.
An der Völkerschlacht bei Leipzig
nahm Bülow als Kommandeur des 3. preußischen Corps teil. Er tauchte am 19. Oktober mit seinen Truppen als erster vor Leipzig auf. Später wandte er sich nach Westen, besetzte Westfalen und eroberte bis Ende Januar 1814 praktisch ganz Holland und Belgien. Bülow wurde dann mit seiner Streitmacht zur Armee des Feldmarschalls Blücher hinzugezogen, der in der Champagne stand.
Er nahm am 9. und 10. März an der Schlacht bei Laon
teil.
König Friedrich Wilhelm
ehrte seine Verdienste mit der Verleihung des Großkreuzes des Eisernen Kreuzes
sowie mit dem Schwarzen Adlerorden. Schließlich schloss er den Feldzug mit der Erstürmung des Montmartre in Paris ab. Dort ernannte ihn der König zum General der Infanterie und erhob ihn
im Juni 1814 unter dem Namen Bülow von Dennewitz in den Grafenstand.
Im April 1815 erhielt er den Oberbefehl über das IV. Armeekorps, brachte aber seine Truppen nicht rechtzeitig zur Schlacht bei Ligny
. In der folgenden Schlacht bei Waterloo
am 18. Juni war er ein wichtiger Faktor zum schließlichen Sieg über Kaiser Napoleon I.
.
König Friedrich Wilhelm III. schenkte ihm 25.000 Taler. Bülow kehrte im Oktober 1815 nach Ostpreußen zurück und übernahm dort als Kommandierender General das I. Armeekorps in Königsberg.
Dort starb er im Alter von 61 Jahren an den Folgen einer Erkältung.
Neben dem Dienst als Offizier beschäftigte sich Bülow auch mit der Musik
und komponierte mehrere Motetten, eine Missa und den 51. und 100. Psalm.
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