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Dienstag, 25. Februar 2014

Gert Fröbe  

* 25. Februar 1913 in Oberplanitz bei Zwickau
5. September 1988 in München
ABCD

Deutscher Schauspieler.

 

Fröbe trat bereits als Schüler eines Realgymnasiums in Zwickau als Soloviolinist im Mitteldeutschen Rundfunk auf und avancierte als "Der rote Geiger von Zwickau" zum Star eines Tanzmusiktrios. Neben seinen musikalischen Ambitionen betätigte Fröbe sich als Maler und erhielt nach einer Ausstellung die Chance, an der Dresdener Kunstakademie zu studieren. Doch Fröbe wollte Schauspieler werden – also schlug er das Angebot aus und absolvierte stattdessen eine dreijährige Bühnenmalerlehre am Staatstheater Dresden. Schließlich nahm Fröbe Schauspielunterricht bei Erich Ponto . Als dieser 1936 nach Berlin ging, folgte Fröbe seinem Lehrmeister.  


Kaum war seine Ausbildung beendet, erhielt er Engagements an den Städtischen Bühnen in Wuppertal (1937/38) und Frankfurt (1938/39). 1939 ging er für vier Jahre nach Wien, wo er am Volkstheater auf der Bühne stand. In Wien knüpfte er auch erste Kontakte zum Film, wenn auch nicht als Schauspieler. So modellierte er die Figuren für einen Kulturfilm über die Entwicklung der deutschen Puppe von den Germanen bis zu Käthe Kruse. 1944 hat er als Bauer in "Die Kreuzlschreiber" einen ersten, kleinen Filmauftritt. Schließlich wurde Fröbe als Soldat zur Infanterie einberufen.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs hielt Fröbe sich in Bayern als Landschaftsmaler und Porträtzeichner über Wasser – bis er sein Talent als Interpret von Gedichten und als Pantomime entdeckt. 1945 bis 1948 trat er in Münchner Kabaretts auf. 1948 spielte Fröbe seine erste Kinohauptrolle in Robert A. Stemmles "Berliner Ballade". Darin verkörperte der damals noch spindeldürre Fröbe einen Kriegsheimkehrer – und wurde über Nacht einem großen Publikum bekannt: Der Name seines Charakters "Otto Normalverbraucher" wurde zum feststehenden Begriff. 

Größere Filmangebote blieben zunächst aus. Also trat Fröbe als Jongleur und Parodist beim Zirkus und in Varietés auf. Im Lauf der 1950er Jahre wurde er immer häufiger in Nebenrollen besetzt und spielte neben deutschen auch in einer Reihe französischer Produktionen. Schließlich kam Fröbe auch in Deutschland zu größerer Popularität und Beschäftigung. Mit Vorliebe besetzte man ihn zwielichtigen, wenn nicht gar psychopathischen Rollen: Er spielte brutale Bösewichter und Menschenschinder ("Robinson soll nicht sterben", 1957), tyrannische Patriarchen ("Und ewig singen die Wälder", 1959; "Via Mala", 1961) und Kindermörder ("Es geschah am hellichten Tag", 1958). Er verkörperte in Rolf Thieles "Das Mädchen Rosemarie" (1958) und in Gottfried Reinhardts "Menschen im Hotel" (1959) den Prototyp des skrupel- und charakterlosen Generaldirektors der Wirtschaftswunderjahre. Daneben gab Fröbe zwischen 1960 und 1962 in drei "Dr. Mabuse"-Thrillern Kriminalkommissare und spielte sympathische Halbweltler.

Einen seiner größten Erfolge feierte er 1965 mit dem James-Bond-Film "Goldfinger", in dem er die Titelrolle des genialischen, grausamen Superschurken spielte. Im gleichen Jahr sah man ihn in der turbulenten Klamotte "Those Magnificent Men in Their Flying Machines" (Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten). Es folgten weitere Engagements in amerikanischen, britischen, italienischen und französischen (Ko-)Produktionen, die zum Teil jedoch in Deutschland gedreht wurden. Eine populäre Rolle in einer deutschen Produktion hatte er 1974 in der Titelrolle des Kinderfilms "Der Räuber Hotzenplotz". 

Obwohl Fröbe beim Film noch immer sehr gefragt war, wurde die Kleinkunst ab Mitte der 1970er Jahre wieder zu seinem wichtigsten Betätigungsfeld: Der TV-Produktion "Morgenstern am Abend" folgte 1974 das Solo-Programm "Durch Zufall frei", in dem er Arbeiten des Dichters Christian Morgenstern vortrug und mit dem er 1977-1981 auftrat. Daneben wirkte er vereinzelt in Film- und Fernsehproduktionen mit. 1988 verkörperte er in der letzten Folge der Fernsehserie "Die Schwarzwaldklinik" einen 100-Jährigen – es sollte auch Fröbes letzte Vorstellung werden. 1988 starb Fröbe an den Folgen eines Herzinfarkts. Er war insgesamt fünfmal verheiratet.   

 

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