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Montag, 10. März 2014

Königin Luise von Preußen 

* 10. März 1776 in Hannover
† 19. Juli 1810 auf Schloss Hohenzieritz

Gemahlin König Friedrich Wilhelms III. von Preußen.

 

Luise, Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz, wurde 1776 im Alten Palais an der Leinstraße geboren; sie verbrachte ihre ersten zehn Lebensjahre in Hannover. Ihr Vater, Prinz Karl von Mecklenburg-Strelitz , war von seinem Schwager, dem englischen König Georg III. (zugleich Kurfürst von Hannover) zum Gouverneur von Hannover ernannt worden. Als Luise sechs Jahre alt war, starb ihre Mutter, Friederike von Hessen-Darmstadt , nach zehn Geburten mit nicht einmal dreißig Jahren im Kindbett. Der Vater heiratete daraufhin eine Schwester seiner Frau, die aber schon nach der Geburt ihres ersten Kindes starb. Karl brachte seine überlebenden Kinder bei ihrer Großmutter in Darmstadt unter und begab sich auf Reisen.

Luise erhielt vom Stadtpfarrer in Darmstadt Konfirmandenunterricht. Für die Ausbildung in der französischen Sprache und in höfischer Etikette sorgte eine französisch-sprachige Erzieherin. Zusätzlich erhielten Luise und ihre Schwestern Unterricht in Englisch, Geschichte und Deutsch sowie im Zeichnen und Malen und im Klavierspiel. Das Leben der Prinzessinnen in Darmstadt wurde unterbrochen durch häufige Besuche bei den zahlreichen Verwandten aus hessischen und mecklenburgischen Adelshäusern, durch Reisen nach Straßburg und in die Niederlande. Oft hielt man sich in Frankfurt am Main auf, wo ihre ältere Schwester Therese mit dem sehr reichen späteren Fürsten Karl Alexander von Thurn und Taxis
verheiratet war. In Frankfurt war man auch 1792, aus Anlass der Krönungsfeierlichkeiten für Franz II. , den letzten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, der 1804 als Franz I. erster Kaiser Österreichs wurde.  

 

Anfang März 1793 wurden Luise und ihre Schwester Friederike , jetzt 17 und 15 Jahre alt, in Frankfurt dem preußischen König Friedrich Wilhelm II. vorgestellt, der wünschte, dass seine Söhne die beiden Prinzessinnen heirateten. Luise den 22-jährigen Kronprinzen Friedrich Wilhelm und Friederike dessen jüngeren Bruder Prinz Louis von Preußen . 1793 gab es in Berlin eine glanzvolle Doppelhochzeit: Zwei Schwestern heirateten zwei Brüder. Louis starb jedoch schon 1796. 1815 heiratete Friederike in dritter Ehe den späteren König von Hannover, Ernst August .

 

Das Kronprinzen-Paar pflegte einfache Umgangsformen. Man duzte sich und sprach voneinander als von „meinem Mann“ und „meiner Frau“. Spaziergänge ohne Gefolge auf der Straße Unter den Linden, Besuche von Volksbelustigungen wie dem Berliner Weihnachtsmarkt, wurden von der Bevölkerung beifällig zur Kenntnis genommen. Ihr Hang zur Einfachheit bestimmte auch die Auswahl der Wohnsitze. In Berlin zogen sie das Kronprinzenpalais dem Stadtschloss vor, die Sommermonate verbrachten sie vorzugsweise im ländlichen Herrenhaus Paretz nahe Potsdam. Das einfache Schloss, das wegen seiner Lage von Zeitgenossen den Beinamen „Schloss Still-im-Land“ erhielt, bot Friedrich Wilhelm Erholung von seinen Amtsgeschäften und Luise die Landluft und Ruhe.

Luise war, nachdem sie mit siebzehn Jahren geheiratet hatte, bis zu ihrem Tod 1810 siebzehn Jahre später fast ununterbrochen schwanger. Sie hinterließ einen Mann, der sie treu und innig geliebt hatte, und sieben überlebende Kinder, unter ihnen der spätere König Friedrich Wilhelm IV.
und der spätere Kaiser Wilhelm I. . Luises letzte Lebensjahre waren überschattet von den Folgen der Niederlage Preußens gegen Napoleon in der Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806 . Das Königspaar musste fliehen und blieb bis Ende 1809 im Exil in Ostpreußen. Den Untergang Napoleons und die glanzvolle Wiedergeburt Preußens erlebte Königin Luise nicht mehr.

 

Zeitgenossen beschrieben Luise als schön und anmutig, ihre ungezwungenen Umgangsformen erschienen ihnen eher bürgerlich als aristokratisch. Ihr Leben war eng verknüpft mit den dramatischen Ereignissen im Kampf Preußens gegen Napoleon Bonaparte. Da sie früh starb, blieb sie in der Vorstellung auch der nachfolgenden Generationen jung und schön. Schon zu Lebzeiten wurde sie zum Gegenstand beinahe kultischer Verehrung. Nach ihrem Tod setzte sich diese Tendenz verstärkt fort. Sie wurde zum Symbol für den Wiederaufstieg Preußens und für die Entwicklung hin zum Deutschen Kaiserreich. 

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