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Sonntag, 30. März 2014

Prinz Friedrich von Homburg 

* 30. März 1633 in Homburg vor der Höhe
† 24. Januar 1708 ebenda

Kurbrandenburgischer General und Landgraf von Hessen-Homburg (Friedrich II).

 

Früh vaterlos, wurde Prinz Friedrich von Homburg (der spätere Landgrafen von Hessen-Homburg) schon 1645 auf die Marburger Universität geschickt. 1654 wurde er zum schwedischen Obristen ernannt und bewährte sich in den Kriegen Schwedens gegen Polen und Dänemark 1656 bis 1659. Die Belagerung von Kopenhagen kostete ihn Anfang 1659 das linke Bein. Dasselbe wurde künstlich ersetzt, weshalb er seitdem der »Prinz mit dem silbernen Bein« hieß.

 

Mit den reichen Mitteln seiner ersten Frau kaufte er sich in Sachsen und Brandenburg an und gewann dadurch Beziehungen zum brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm , dessen Nichte er 1670 heiratete. Gleichzeitig trat er in das brandenburgische Heer als General der Kavallerie ein. Im einzelnen kaufte er die Ämter Weferlingen (wohin er hauptsächlich übersiedelte) und Winningen im Halberstädtischen, Hötensleben im Magdeburgischen und 1662 Neustadt an der Dosse in der Mark Brandenburg, letzteres vom Feldmarschall Graf Königsmarck

 

Dort nahm er, wenigstens zeitweilig, seinen Aufenthalt. Alles, was Neustadt später wurde, war im wesentlichen Prinz Friedrich von Hessen-Homburg zu verdanken. Nur sechzehn Jahre (bis 1678) konnte er ihm seine besondere Aufmerksamkeit widmen. Die Hessen-Homburgische Zeit blieb die große Epoche von Neustadt. Bei Übernahme bestand es aus sieben Bauernhöfen, einer Schmiede und einer Mühle, war also kleiner als das kleinste Dorf. Das nächste war die Regulierung der Dosse, die damals in zahllosen Armen durch die Dosseniederung floss. Den Wiesenstand, der auf diese Weise gewonnen wurde, leitete er zu eifriger Pferdezucht und dadurch zu den Anfängen der späteren Gestüte hinüber. Von einem Rathausbau sah er vorläufig ab, und nur der Errichtung eines Gotteshauses schenkte er seine volle Aufmerksamkeit. Im August 1664 unterzeichnete auf Ersuchen des Prinzen Friedrich , Kurfürst Friedrich Wllhelm ein Privileg, mit dem das Dorf Neustadt zur Stadt erhoben wurde. Dort gründete Landgraf Friedrich 1688 eine Spiegelmanufaktur und 1693 eine Eisenhütte. 1694 überließ er Neustadt gegen das Amt Oebisfelde dem Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg und verkaufte demselben auch Weferlingen.

 

Am 28. Juni 1675 war Prinz Friedrich maßgeblich am Erfolg der Schlacht von Fehrbellin beteiligt. Friedrich ist Held des Dramas 'Prinz Friedrich von Homburg oder die Schlacht bei Fehrbellin' von Heinrich von Kleist . Diese Figur hat mit der historischen Person allerdings nicht viel mehr als den Namen gemein. Ende 1678 schied Prinz Friedrich aus dem Dienst, um sich seinen Gütern und bald der Regierung der Landgrafschaft Homburg zu widmen, die 1681 nach dem Tod seiner älteren Brüder an ihn gefallen war. Als Landgraf ließ er das barocke Homburger Schloss errichten und aus Frankreich vertriebenen Hugenotten und Waldenser in eigenen Gemeinden Friedrichsdorf und Dornholzhausen ansiedeln.

 

1690 starb seine Frau, Mutter von inzwischen 12 Kindern. 59-jährig heiratete er noch einmal und erneut wurde er dreimal Vater. 1708 starb er nach einer letzten Reise nach Leipzig, vermutlich an einer Lungenentzündung, in Homburg und wurde in der Gruft des Schlosses beigesetzt.

 

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Bemerkung:
Die Brandenburgische Pferdegeschichte begann in Neustadt (Dosse) mit dem Landgrafen Friedrich II. von Hessen Homburg. 1662 ließ dieser die von vielen Flussarmen der Dosse durchzogenen Sumpfgebiete rund um die Stadt trockenlegen und in Wiesen verwandeln. Schon bald verkaufte er Pferde äußerst lukrativ an die kurfürstliche Reiterei. 1694 ging Neustadt und Umgebung über in den Besitz des Kurfürsten Friedrich III., des späteren Königs Friedrich I.
, und fiel somit an Brandenburg. Die Zuchtstätte wurde Hofgestüt.

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