Carl
Benz
* 25. November 1844 in Mühlburg bei Karlsruhe
† 4. April 1929 in Ladenburg
ABCD
Deutscher Automobilpionier
.
ABCD
Benz wurde als Sohn
eines Lokomotivführers und dessen Frau, einer vormaligen Dienstmagd geboren.
Als er zwei Jahre alt war, verstarb sein Vater. Nach Abschluss der Schule mit Abitur besuchte er ab 1853 das naturwissenschaftlich orientierte Lyzeum in Karlsruhe.
Dem Studium an der Polytechnischen Hochschule
in Karlsruhe Von 1860 bis 1864
folgte ein zweijähriges Praktikum.
Später verließ er Karlsruhe und erhielt eine Anstellung als Konstrukteur im Fahrzeugbau in Mannheim. Hier gründete er mit einem Partner 1871 eine Eisengießerei für Industriebauteile. Nach kurzer Zeit zerbrach die Zusammenarbeit und Benz konnte mit der finanziellen Hilfe seiner Verlobten
Bertha Ringer
den Betrieb erhalten. 1872 heiratete er Berta, die ihm zwei Söhne schenkte.
Benz' Vision war es, ein Fahrzeug zu konstruieren, das aus eigener Kraft und ohne Schienen fahren konnte. Nach langen Jahren Entwicklungsarbeit gelang ihm 1877 der Bau eines 0,9-PS-Gasmotors im 2-Takt-System.
Dies Aggregat kam zum Einsatz, da der bis dahin schon existierende Viertaktmotor durch das Patent von Nikolaus August Otto
geschützt war. Nachdem der Motor nach weiteren Perfektionierungen die gewünschte Zuverlässigkeit erreicht hatte, gründete Benz 1880 eine Aktiengesellschaft, an der er mit fünf Prozent beteiligt war. Mit dem ihm zur Verfügung stehenden Kapital stand der weiteren Entwicklungsarbeit nichts mehr im Wege, die Benz nun mit der Konstruktion eines 4-PS-Gasmotors beschritt.
Nachdem es mit Aktionären über die Konstruktion zu Differenzen gekommen war, verließ Benz 1883 die Gesellschaft, um mit neuen Gesellschaftern die "Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik" in Mannheim zu gründen. Hier entwickelte er den mittlerweile patentfreien Otto-Motor weiter. Im Vordergrund der Arbeit stand die Lösung für das Problem, dass die bisherigen Motoren zu schwer für einen Wagen waren. 1885 gelang Benz der Einbau eines liegenden Einzylinder-Viertakt-Benzinmotors mit elektrischer Zündung, Wasserkühlung und Oberflächenvergaser in einen dreirädrigen Holzwagen. Diese Lösung wurde
gewählt, da sie eine bessere Lenkung ermögliche. Es war das erste Kraftfahrzeug, bei dem Motor und Fahrgestell eine Einheit bildeten.
Damit schuf Benz 1885 das erste Automobil. Bereits dieses Fahrzeug von Benz besaß zur gleichmäßigen Kraftübertragung ein Differenzialgetriebe an der Antriebsachse sowie Vollgummireifen.
Bertha Benz unternahm am 5. August 1888 mit den Söhnen Eugen und Richard die erste „Fernfahrt“ von Mannheim nach Pforzheim (etwa 104 km), wo sie nach 12 Stunden und 57 Minuten ankam
. Im selben Jahr
baute Wilhelm Maybach
in der Werkstatt von Gottlieb Daimler
in Stuttgart ein 0,5-PS-Aggregat in einen sogenannten Reitwagen ein, der heute als das erste Motorrad der Welt angesehen
wird. Am 29. Januar 1886 schrieb Benz Industriegeschichte, als er beim Reichspatentamt unter der Nummer 37435 das erste "Automobil" zum Patent anmeldete. In der Öffentlichkeit erntete er jedoch für seine Arbeit Hohn und Spott: "Ein Wagen ohne Pferde". 1888 präsentierte Benz auf der Münchner "Kraft- und Arbeitsmaschinenausstellung" täglich zwei Stunden seinen Motor-Wagen, wobei die Entwicklung von der Presse bejubelt wurde.
Das Messekomitee prämierte sein Patent mit der Goldmedaille für die herausragendste Innovation. An der zurückhaltenden öffentlichen Meinung änderte das
nichts.
Nachdem Benz auf Suche nach Annerkennung auch die Pariser Weltausstellung von 1889 besucht hatte, kehrte er zurück und arbeitete weiter an der Konstruktion eines vierrädrigen Motorenwagens. Zu Anfang des Jahres 1893 wurde die Lenkung für den Einbau perfektioniert und im selben Jahr zum Patent angemeldet. Als nun erste Aufträge folgten, arbeitete Benz, der ab 1896 erste Zwei-Zylinder Motoren
verwendete, mit seinem Unternehmen gewinnbringend. Als die Produktion weiter gesteigert werden sollte, gründete er
1899 die Benz & Cie. Aktiengesellschaft, wobei ein Drittel der Anteile bei Benz blieben.
Bereits 1900 konnte Benz über 600 verschiedene Typen-Konstruktionen vom Standart- bis zum Sportwagen zum Verkauf anbieten. Im Alter von 60 Jahren zog sich Benz 1903 aus dem Unternehmen zurück, in dem er jedoch stimmberechtigter Anteilseigner blieb. 1906 gründete er zusammen mit seinen Söhnen Eugen und Richard die Firma
'Carl Benz Söhne' in Ladenburg. 1912 überließ er seinen Söhnen Eugen und Richard die alleinige Führung.
1926 fusionierte die Benz & Cie. mit der Daimler-Motoren Aktiengesellschaft von Gottlieb Daimler zur Daimler-Benz AG.
Benz starb am 4. April 1929 in Ladenburg bei Mannheim. Seine Leistung neben der
Herstellung des ersten funktionsfähigen Automobils
1885 sind vor allem die Entwicklung des
verdichtungslosen Zweitakt-Verbrennungsmotors (1878/79),
des später folgenden leichten Viertaktmotors, des Differentialantriebs und anderer Kraftfahrzeugelemente
wie Achsschenkellenkung, Zündkerzen, Vergaser,
Wasser-Kühlung und Gangschaltung.
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