Heinrich Nordhoff
* 6. Januar 1899 in Hildesheim
† 12. April 1968 in
Wolfsburg
Ab 1948 Generaldirektor der Volkswagenwerk GmbH und maßgebend für den Aufbau des
Unternehmens.
Nordhoff war der zweite von drei Söhnen eines
Privatbankiers. Die Familie zog 1911 nach Berlin, wo er an der TH Berlin-Charlottenburg Maschinenbau studierte.
Nach einer ersten Station beim BMW-Flugmotorenbau ging er zu
Opel. Ende der 1930er Jahre wurde er dort Vorstandsmitglied. Ab Juli 1942 war er Leiter des 1935 gebauten Opel-Lkw-Werkes in Brandenburg (Havel). Das Werk wurde am 6. August 1944 durch einen britischen Luftangriff zerstört.
Im Oktober 1945 musste Nordhoff seinen Vorstandsposten
bei Opel niederlegen. Für die britische Besatzungsmacht stellte dies jedoch kein Hindernis dar. Im Herbst 1947 suchte Ivan
Hirst , Offizier bei der britischen Kontrollkommission und nach 1945 kommissarischer Leiter der Volkswagenwerk GmbH, einen technischen Leiter für das Volkswagenwerk, den er in Nordhoff fand.
Ab dem 1. Januar 1948 war Nordhoff Generaldirektor von
VW.
ABCD Nordhoff baute seit 1949 das zu 64% kriegszerstörte Werk mit Produktionsleiter
Wilhelm Steinmeier
wieder auf und steigerte bereits 1949 die Produktion der „Käfer“ auf 185 Stück pro Tag, indem er die Belegschaft auf 15 000 Mitarbeiter verdoppelte. 1950 eröffnete er die größte Magnesium-, Kokillen- und Druckgießerei Europas. Nach einer Idee des niederländischen General-Importeurs konstruierte sein Entwicklungschef den VW-Transporter, der 1950 in vier Ausführungen produziert wurde. Gleichzeitig verstärkte er den Export innerhalb Westeuropas, 1949 wurde auch der erste „Käfer“ in die USA geliefert. Der VW-Export nach den USA stieg 1950-68 von 330 auf 600 000
Wagen.
ABCD
Nordhoff
baute das Werk in den folgenden zwei Jahrzehnten zur umsatzstärksten Automobilfabrik Europas aus.
1961 erreichte VW erstmalig eine Million Wagen pro Jahr und wurde damit drittgrößter Autohersteller der Welt. Das Erfolgsmodell „Käfer“ verbesserten
Nordhoffs Ingenieure laufend weiter, als Qualitätsbeweis dienten auch erfolgreiche Rallye-Einsätze.
Allerdings hielt er zu lange am Heckantrieb des Käfers festhielt.
Erst im Herbst 1970 wurde von Nordhoffs Nachfolger Kurt Lotz
ein neues Modell mit Wasserkühlung und Frontantrieb vorgestellt,
das schließlich in den Modellen Passat und Golf
Erfolg hatte.
Heinrich Nordhoff starb im Alter von 69 Jahren an den
Folgen eines Herzinfarktes. Nach seinem Tod wurde er
Wolfsburgs erster Ehrenbürger. Weitere
Infos:
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