Josef Lanner
* 12. April 1801 in Wien
† 14. April 1843 Döbling
bei Wien
Deutscher Komponist und Violinist.
Mitbegründer des Wiener Walzers.
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Die Lanners waren eine typische Wiener Kleinbürgerfamilie. Josephs Mutter
Anna war eine Wirtschafterin. Joseph Lanners Vater Martin war k.u.k.
Handschuhmacherfabrikant. Schon in Jugendjahren schätzte der Vater Musik
und ab und zu einen guten Wein. Neben Josef schenkten Anna und Martin
Lanner noch weiteren sieben Kindern das Leben, von denen jedoch sechs
schon im Kindesalter starben. Über Josefs Anfänge als Musiker ist sehr
wenig bekannt. Bereits als Kind begann
er, Tanzstücke zu komponieren. Seine musikalische Laufbahn begann er nach Abschluss einer Ausbildung zum Graveur als Violinist. Im Alter von 12 Jahren trat er dem Orchester seines Lehrmeisters Michael Pamer
bei, wo er später auch Johann Strauss sen.
kennenlernte, dessen langjähriger Freund, aber auch musikalischer Konkurrent, er werden sollte. Mit 18 Jahren gründete Lanner
ein Trio, welches aufgrund der steigenden Beliebtheit mehrmals erweitert wurde, bis es 1824 zu einem vollen klassischen Orchester angewachsen war, das nun geteilt
wurde: Strauß bekam den Posten des 2. Kapellmeisters, bis er 1825 eigene Wege ging.
Lanner wurde‚ Musikdirektor der kaiserlich-königlichen Redoutensäle', später Kapellmeister des 2. Wiener Bürgerregiments.
Es folgten mehrere Anstellungen als Musikdirektor in verschiedenen Hotels.
Auf der Höhe seines Erfolges wie seines Schaffens ereilte Josef Lanner der
Tod durch Typhus.
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Lanner war seit 1828 verheiratet. Die Kinder des
Ehepaars waren die Tänzerin Katharina Lanner, der
Komponist August Lanner und die ebenfalls hochbegabte,
früh verstorbene Franziska Karoline Lanner. Lanner,
der im September 1842 von seiner Frau gerichtlich
geschieden wurde, lebte ab ca. 1838 mit der Wiener
Fleischhauerstochter Marie Kraus zusammen. Am 6.
Oktober 1843 kam in Oberdöbling sein posthumer Sohn
Joseph Carl Maria Kraus zur Welt. Lanner verstarb im
Alter von 42 Jahren an Typhus. Er wurde am alten
Döblinger Friedhof in Oberdöbling beigesetzt,
Lanner war ein sehr produktiver Komponist. Die Anzahl seiner Kompositionen geht in die Hunderte. Sein musikalisches Erbe umfasst vor allem Walzer, Ländler, Galoppe, Potpourris und Tänze sowie Märsche.
Lanner gilt als der Vater und Begründer des Wiener
Walzers, welcher aus dem Ländler hervorging, wovon es
im Werkverzeichnis Lanners zahlreiche gibt. In seinen Kompositionen ist erstmals auch die typische Struktur zu finden, die für den Wiener Walzer charakteristisch werden sollte. Seine bekanntesten Walzer sind der Pesther Walzer, Die Werber, Die Hofballtänze und Die Schönbrunner.
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