Ferdinand Braun
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* 6. Juni 1850 in Fulda
† 20. April 1918 in New York
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Deutscher Physiker, Elektrotechniker und Nobelpreisträger.
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Braun
wurde als Sohn eines Beamten in Fulda geboren. Bereits als Jugendlicher verfasste
er zwischen 1864 und 1866 verschiedene längere naturwissenschaftliche Aufsätze unter anderem über Wasser und Kristalle.
Er studierte seit 1868 Mathematik und Physik in Marburg und Berlin und wurde 1870 Assistent
an der Gewerbeakademie Berlin. Nach der Promotion 1872 übersiedelte er nach Würzburg. 1874 wurde er Oberlehrer an der Thomasschule
Leipzig, 1876 außerordentlicher Professor für theoretische Physik in Marburg, 1880 in Straßburg, 1883 in Karlsruhe, 1885 ordentlicher Professor für Experimentalphysik in Tübingen und 1895 in Straßburg. 1909 erhielt er den Nobelpreis mit Guglielmo
Marconi .
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Braun war einer der wenigen Professoren seiner Zeit, die sich mit der wissenschaftlich-technischen Entwicklung einer fremden
Entdeckung beschäftigten. Heinrich Hertz
war 1886 die Erzeugung elektrischer Wellen gelungen. Eine Anwendung zur Übertragung von Nachrichten erwog er aber nicht. Das tat
Marconi. Angeregt durch dessen Erfolge, begann Braun mit der wissenschaftlichen Bearbeitung des Gebiets. Er verbesserte das System der Abstimmung der Frequenz des Senders und Empfängers. Damit entwickelte er die Grundlagen des Richtfunks und der so genannten Ferntelegraphie.
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Brauns
wichtigste Erfindung ist die Braunsche Röhre . Sie ist das Universal-Handwerkszeug des Hochfrequenz-Physikers und -Ingenieurs und in neuerer Zeit die Grundlage der Fernsehtechnik geworden.
Seine zweite bedeutende Erfindung ist sein Sender für drahtlose
Telegraphie. Der Vergleich des Braunschen Senders mit dem damaligen Marconi'schen ergab die praktische Überlegenheit des ersteren.
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Der technikbegeisterte Kölner Schokoladeproduzent Ludwig Stollwerck
gründete Ende 1898 in Köln ein Konsortium zur Verwertung der Braun’schen Patente. Stollwerck brachte 560.000 Mark Gesellschaftskapital ein. Nach Erreichen der Funkverständigung über eine größere Entfernung wurde das Konsortium in die „Professor Braun’s Telegraphie Gesellschaft GmbH“ umgewandelt, aus der später die Telefunken AG hervorging. 1900 stellte Stollwerck den Kontakt zur
„Telegraphen-Bauanstalt Siemens & Halske“ her, die später den Apparatebau übernahm.
Es wurde eine Gesellschaft gegründet, die - zur Braun-Siemens-Gesellschaft erweitert
- 1903 mit der AEG-Slaby-Arco-Gruppe
zur
'Gesellschaft für drahtlose Telegraphie System Telefunken'
verschmolzen wurde.
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Dem Gebiet der drahtlosen Telegraphie gehören auch Brauns Anordnungen für gerichteten Empfang von elektro-magnetischen Wellen an, ebenso diejenigen für eine gerichtete Aussendung derselben. Schon 1913 hat er mit einer Rahmenantenne die Intensität und Richtung der von der Station auf dem Eiffelturm ankommenden Wellen bestimmt und damit die spätere
Funkpeilung ermöglicht. Sehr früh hat er auch schon den Vorschlag gemacht, die Gleichrichterwirkung von Kristallen - man sprach damals von Abweichung vom Ohmschen Gesetz oder unipolarer Leitfähigkeit - als Detektoren für elektromagnetische Wellen zu
benützen.
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1914 reiste Braun mit angeschlagener Gesundheit nach New York wegen eines Patent-Prozesses. Dieser zog sich hin, woraufhin Braun
1917 vom Kriegseintritt der USA überrascht wurde und deswegen nicht mehr zurückreisen durfte. Er lebte als Kriegsinternierter in Brooklyn, bis er am 20. April 1918 an den Folgen eines Unfalls starb. Da eine Überführung nach Deutschland während des Ersten Weltkrieges nicht möglich war, gelang es seinem Sohn Konrad erst im Jahre 1921, die Urne mit den sterblichen Überresten nach Fulda zu überführen. Die Beisetzung fand am Samstag, dem 4. Juni
1921, statt.
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