Donnerstag, 12. Juni 2014

Michael Kardinal von Faulhaber
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* 5. März 1869 in Heidenfeld  
12. Juni 1952 in München    
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Deutscher Erzbischof. 

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Faulhaber kam als drittes von insgesamt sieben Kindern eines Bäckermeister-Ehepaars zur Welt. Nach Besuch der Gymnasien in Schweinfurt und Würzburg diente Faulhaber als Einjährig-Freiwilliger. Nach kurzer Seelsorgetätigkeit (Priesterweihe 1892) oblag er wissenschaftlichen Studien in Rom als Kaplan und später als Vizerektor. 1899 habilitierte er sich in Würzburg für alttestamentliche Bibelwissenschaft. Es folgten Bibliotheksreisen in England, Frankreich und Spanien. 1903 wurde er ordentlicher Professor in Straßburg.

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1911 wurde er zum Bischof von Speyer und 1917 zum Erzbischof von München und Freising ernannt. 1913 erhob ihn König Ludwig III. von Bayern mit Verleihung des Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone in den persönlichen Adelsstand. 1921 wurde Faulhaber Kardinal. Er versuchte, den Katholizismus zu intensivieren durch Förderung der Volksmissionen und Errichtung neuer Ausbildungsmöglichkeiten für Priester. Er vermied es, sich in politische oder parteipolitische Fragen einzumischen und verbot Derartiges auch den Seelsorgern. Faulhaber war an dem Konkordat zwischen der römischen Kurie und Bayern (1924) beteiligt. Mit Entschiedenheit wehrte er die bolschewistische Bedrohung der Freiheit und insbesondere des Glaubens ab.

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1915 predigte Faulhaber bei einem Frontbesuch, dass Deutschland den Krieg nicht verursacht habe, als es aber dann sein musste, als die heiligen Rechte des Vaterlandes nicht preisgegeben werden durften, "da haben wir uns unter die Fahnen des obersten Kriegsherrn geschart". Für Faulhaber war dieser Krieg für Deutschland ein gerechter Krieg (bellum justum). Zur Demokratie meinte Faulhaber: "Kein Staat ist schlechter regiert als der, in dem alle mitregieren wollen".

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Zur Weimarer Republik hatte Kardinal Faulhaber ein kritisches bis ablehnendes Verhältnis. In seiner Trauerrede zur Beisetzung des toten bayerischen Königspaares im Münchener Dom 1921 äußerte er: 
„Könige von Volkes Gnaden sind keine Gnade für das Volk, und wo das Volk sein eigener König ist, wird es über kurz oder lang auch sein eigener Totengräber“. 

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Auf dem 62. Deutschen Katholikentag in München 1922 nannte er die Revolution von 1918 Meineid und Hochverrat. Die Weimarer 
Republik sah er mit dem Kainsmal ihrer Gründung behaftet und empörte damit den Präsidenten des Katholikentages Konrad Adenauer . Beim Tod von Friedrich Ebert
1925 weigerte er sich, die Glocken läuten zu lassen, weil er dem verstorbenen Reichspräsidenten die Legitimation als Staatsoberhaupt absprach. 

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Bei seinem Besuch 1936 auf dem Obersalzberg bewunderte er in Hitler den Staatsmann. Nach dem misslungenen Attentat Georg Elsers auf Hitler am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller sandte er Hitler im Namen der bayrischen Bischöfe ein Glückwunschtelegramm und ließ im Dom zu Unserer Lieben Frau ein Te Deum anstimmen, um im Namen der Erzdiözese der Göttlichen Vorsehung zu danken, dass der Führer dem verbrecherischen Anschlag, der auf sein Leben gemacht wurde, glücklich entronnen ist.

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1941 nahm Faulhaber folgendermaßen Stellung zum Krieg:
„Für das teure Vaterland aber wollen wir auch dieses Opfer bringen, wenn es nun notwendig geworden ist zu einem glücklichen Ausgang des Krieges und zur Überwindung des Bolschewismus. Schrecklich ist das Bild des Bolschewismus, wie es unsere Soldaten kennen lernen. Gewaltig und furchtbar ist das Ringen gegen diesen Weltfeind, und tiefsten Dank zollen wir unseren todesmutigen Soldaten für alles, was sie in diesem Kampf Großes leisten und Schweres dulden.“
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Seit Sommer 1945 setzte Faulhaber sich zusammen mit den katholischen und evangelischen Bischöfen Bayerns für eine Freilassung inhaftierter NSDAP-Mitglieder ein. Er warf amerikanischen Besatzungsbehörden Propaganda gegen Deutschland vor:
„Man hat wochenlang Vertreter von amerikanischen Zeitungen und amerikanische Soldaten nach Dachau gebracht und die Schreckensbilder von dort in Lichtbildern und Filmen festgehalten, um der ganzen Welt bis zum letzten Negerdorf die Schmach und Schande des deutschen Volkes vor Augen zu stellen. Es wären nicht weniger schreckhafte Bilder, wenn man das furchtbare Elend, das durch die Angriffe britischer und amerikanischer Flieger über München und andere Städte kam ... in einem Lichtbild oder Film hätte zusammenfassen können, wie das in Dachau geschehen ist.“

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Faulhaber starb in München im Alter von 83 Jahren.
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