Paul
Klinger
* 14. Juni 1907 in
Essen
† 14. November 1971 in München
Deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.
Als
Sohn eines Bauingenieurs mit dem Namen Klinsik geboren, war Klinger ein Klassenkamerad von Helmut Käutner
.
Auf ein Architekturstudium folgte ein Studium der Theaterwissenschaft in München,
das er nach sechs Semestern abbrach. Er ging 1929 an die Bühne nach Koblenz, später
nach Oldenburg, Breslau und Düsseldorf, und nannte sich fortan Paul Klinger. 1933 holte Heinz Hilpert
Klinger ans Deutsche Theater Berlin. Er brillierte – unter anderem an der Seite der jungen Käthe Dorsch
und von Paula Wessely
– in jugendlichen Heldenrollen. So gab er beispielsweise den Kleist'schen "Prinz von Homburg", den Marquis von Posa in Schillers "Don Karlos" oder den Oliver in Shakespeares "Wie es Euch gefällt".
Im selben Jahr erhielt er einen Vertrag bei der Ufa, Terra und Tobis und debütierte als charmanter Liebhaber in dem Film "Du sollst nicht begehren".
In den 1930er und 1940er Jahren spielte er Rollen als jungendlicher Liebhaber und guter Kumpel.
Zum Beispiel als Rittmeister von Bonin in dem Historienfilm "Der Alte
Fritz" (1936), oder als Weinbauernsohn Bartel in dem Heimatfilm "Das
Verlegenheitskind" (1938). Während des Krieges spielte Klinger unter anderem Hauptrollen in zwei Dramen von Veit Harlan
, "Die goldene Stadt"
(1942) und der Storm-Adaption "Immensee" (1943), sowie die Titelfigur in dem Krimi "Kriminalkommissar
Eyck" (1940), oder den Artisten Harms in "Zirkus Renz" (1943). Die noch 1944
gedrehten Streifen "Ich glaube an Dich" und "Vier Treppen rechts " gelangten erst im Sommer 1950 in die Kinos.
In der Nachkriegszeit wurde Klinger ein Publikumsliebling in väterlichen Rollen, so unter anderem in "Morgen ist alles
besser" und "Suchkind 312". Auch in den Kästner-Adaptionen "Pünktchen und Anton" und "Das fliegende Klassenzimmer" spielte Klinger,
sowie in der "Immenhof"-Trilogie "Die Mädels vom Immenhof" (1955), "Hochzeit auf
Immenhof" (1956) und "Ferien auf Immenhof (1957), wo er den netten Gestütsbesitzer Jochen von Roth
darstellte. In den 1960er Jahren trat Klinger vorwiegend im Fernsehen auf, häufig in
Kriminalfilmen. Er war auch als Synchronsprecher viel beschäftigt, unter anderem für Bing Crosby, Jean Gabin, Cary Grant, William Holden und Stewart
Granger.
Seine letzte Kinorolle spielte Klinger in dem in Hongkong gedrehten Abenteuerfilm "Das Geheimnis der drei
Dschunken" (1965). Am 14. November 1971 starb Klinger an einem Herzinfarkt in München.
Klinger war in erster Ehe von 1936 bis 1945 mit der Schauspielerin Hildegard Wolf und seit 1954 mit der Schauspielin Karin Andersen1 verheiratet. Aus der zweiten Verbindung stammen eine Tochter und Sohn Michael, aus der ersten ein weiteres Kind.
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