Aachener
Heiligtumsfahrt 2014
Die Aachener Heiligtumsfahrt, auch Aachenfahrt genannt, bezeichnet die alle sieben Jahre stattfindende Pilgerfahrt zu den
sogenannten vier Aachener Heiligtümern, die zu diesem Ereignis im Aachener Dom gezeigt werden.
Der Termin für die diesjährige Aachener
Heiligtumsfahrt ist die Zeit vom
20. bis 29. Juni 2014. Mehr als 100.000 Pilger werden
in diesem Jahr erwartet. Am Sonntag, 22.
Juni, fand in Aachen auf dem Katschhof eine Pilgermesse statt, bei der die
vier Aachener Heiligtümer außerhalb des Doms zur Verehrung vorgestellt wurden.
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Die vier Aachener Heiligtümer fanden vermutlich unter Karl dem Großen
ihren Weg nach Aachen. Die fränkischen Reichsannalen berichten, dass zur Einweihung der Pfalzkapelle im Jahr 799 ein sagenhafter Reliquienschatz aus Jerusalem übersandt wurde.
Die ersten Pilger kamen ebenfalls zu Zeiten Karls des Großen nach Aachen. Im Mittelalter entwickelte sich die Aachener Heiligtumsfahrt zur bedeutendsten Wallfahrt im deutschsprachigen Raum. Durch die Reformation im
16. Jahrhundert ging die Bedeutung zurück, und während der Aufklärung war sie sogar verboten, doch auch heute zieht die Aachener Heiligtumsfahrt noch zahlreiche Gläubige an. Die Heiligsprechung Karls im Jahr 1165 und die Anfertigung des Karls- und Marienschreins Anfang des 13. Jahrhunderts ließen die Bedeutung der Aachenfahrt weiter ansteigen.
Erst 1237 bis 1239 wurde anlässlich der Erstellung und Einweihung des neuen Marienschreins bekannt, was die bis dahin verwendete karolingische Reliquienlade konkret
enthält: Alte Stoffe, die bezeichnet werden als:
das Kleid Marias aus der Nacht, in der Jesus geboren wurde; die Windeln Jesu, mit denen Maria dem Kind Schutz gab;
das Tuch, in das man den Kopf des heiligen Johannes des Täufers nach dessen Enthauptung barg;
das Lendentuch Jesu, das er am Kreuz trug.
Der siebenjährige Turnus der Aachener Heiligtumsfahrt wurde 1349 unter dem Einfluss der verheerenden Pestepidemie in Europa eingeführt. Seit
diesem Jahr lässt sich die Zeigung der Reliquien von den Turmgalerien des Aachener Münsters nachweisen.
Die Reliquien werden für den Zeitraum von zehn Tagen aus dem goldenen Marienschrein im Aachener Dom
entnommen. Als 1794 die französischen Revolutionstruppen näher rückten, wurden die Aachener Heiligtümer nach Paderborn in Sicherheit gebracht. Mit ihrer Rückkehr im Jahr 1804 wurde die Tradition der Aachenfahrt wieder eingeführt.
Im Jahr 1937 sollen circa 800.000 Pilger nach Aachen gekommen sein, im Jahr 2000
waren es etwa 90.000.
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