Ludwig
Ganghofer
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* 7. Juli 1855 in Kaufbeuren
† 24. Juli 1920 in
Tegernsee
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Deutscher Schriftsteller.
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Ganghofer wurde als Sohn
eines späteren bayerischen Ministerialrates geboren. Einen Teil seiner Kindheit (1859–1865) verbrachte Ganghofer in Welden
bei Augsburg. Nach dem Abitur 1873 am Gymnasium in Regensburg arbeitete er ein Jahr als
Praktikant in einer Augsburger Maschinenfabrik. Im Jahr 1875 begann er ein Maschinenbaustudium am Polytechnikum in München, wechselte jedoch später zu Literaturgeschichte und Philosophie in München, Berlin und Leipzig. Im Jahr 1879
promovierte er in Leipzig .
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Danach
schrieb Ganghofer 1880 sein erstes Bühnenwerk, "Der Herrgottschnitzer von
Ammergau“
. Das Stück wurde in Berlin mit Erfolg aufgeführt. 1881 ging Ganghofer als Dramaturg ans Wiener Ringtheater. 1882 heiratete er, aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Von 1886 bis 1891 war Ganghofer als Feuilletonredakteur beim "Wiener Tagblatt“ beschäftigt. Anschließend arbeitete er als freier Mitarbeiter der Familienzeitschrift
"Gartenlaube“ , in der er auch seine ersten Heimatromane herausbrachte. 1893 ließ er sich mit seiner Familie in München nieder. Drei Jahre später erwarb der leidenschaftliche Jäger im Gaistal am Wetterstein (bei
Leutasch/Tirol) sein Jagdhaus
Hubertus.
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1897 gründete Ganghofer in München die "Münchner Literarische Gesellschaft“, ein paar Monate später inszenierte er in
München "Der Tor und der Tod“
von Hugo von Hofmannsthal . Seine Werke wie "Der Herrgottschnitzer von Ammergau“ (1880), "Schloss Hubertus“ (1896), "Das Schweigen im Walde“ (1899), "Der hohe Schein“ (1904) und "Der Mann im Salz“ (1905) machten ihn zu einem der bekanntesten Autoren der Jahrhundertwende. Von 1909 bis 1911 arbeitete Ganghofer an seiner Autobiographie "Lebenslauf eines Optimisten“.
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Nach Beginn des Ersten Weltkrieges meldete sich der Schriftsteller freiwillig als Kriegsberichterstatter. Er verfasste in dieser Zeit eine Vielzahl von Kriegsgedichten, die in den Bänden "Eiserne Zither“ oder "Neue Kriegslieder“ zusammengefasst wurden. Ein Jahr später schrieb Ganghofer den Bericht "Reise zur deutschen Front“.
Ganghofer erlitt eine schwere Kriegsverletzung und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Er wurde wie sein Freund Ludwig Thoma
Mitglied der 1917 gegründeten 'Deutschen Vaterlandspartei'. Nach deren Auflösung
im Dezember 1918 trat er politisch nicht mehr in Erscheinung.
Bis zu seinem Tod war Ganghofer als Schriftsteller tätig. Sein letztes Werk,
'Das Land der Bayern' in Farbphotographie, widmete er König Ludwig III. von
Bayern . Ganghofer
starb im Alter von 65 Jahren in Tegernsee; sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Rottach-Egern neben dem von Ludwig
Thoma.
Der meist als Heimatdichter bezeichnete Ganghofer war leidenschaftlicher Jäger und verbrachte mit Vorliebe seine Zeit auf dem Land, vor allem lange Aufenthalte während der Sommermonate in den österreichischen und bayerischen Alpen. Er stand in Kontakt mit zahlreichen Künstlern und Schriftstellern seiner Zeit wie Franz Defregger
oder Rainer Maria Rilke . Zu seinen Freunden zählten
neben Ludwig Thoma die Maler Franz von Stuck
und Arnold Böcklin ,
sowie der Komponist Johann Strauß . Ganghofer widmete sich auch privat den Künsten: Er spielte Flöte und Zither, malte Aquarelle und zeichnete Bühnenentwürfe.
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