Hans Albers
* 22. September 1891 in Hamburg
† 24. Juli 1960 in Kempfenhausen
bei Starnberg
Deutscher Schauspieler und Sänger.
Albers
wurde als jüngstes von sechs Kindern eines
Schlachtermeisters geboren. Er besuchte die Oberrealschule, wurde allerdings nach einem tätlichen Konflikt mit einem prügelnden Lehrer als Quartaner der Schule verwiesen. Ähnliches erlebte er
auf einer anderen Schule. Mehr Anerkennung fand Albers als
Jungsportler im Schwimmklub Alster. Er begann in der Folge eine Kaufmannslehre und war in einer Seidenfirma in Frankfurt am Main tätig.
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Seine Theaterkarriere begann er am
Frankfurter Neuen Theater, anfangs mit mäßigem Erfolg. Er hatte ohne Wissen seines Vaters mit heimlicher finanzieller Unterstützung seiner Mutter privaten Schauspielunterricht genommen. In der Spielzeit 1912/13 debütierte er am
Stadt-Theater Güstrow in der Rolle des jugendlichen
Liebhabers. Nachdem er 1915 zum Heer eingezogen worden war, wurde Albers im Ersten Weltkrieg an der Westfront als Soldat schwer verwundet.
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Nach dem Ersten Weltkrieg spielte Albers an verschiedenen Berliner Theatern. Albers
war ein Kraftprotz. Für keinen Gag, kein akrobatisches Kunststück
war er sich zu schade. Bald entdeckte ihn der Stummfilm: Die Schurken, Spione und Hochstapler
wurden sein Fach. Seinen Durchbruch als ernst zu
nehmenden Schauspieler feierte er auf der Bühne: 1928 holt ihn Max Reinhardt
an das Deutsche Theater, 1931 spielte er einen
Karussel- Ausrufer: "Komm auf die Schaukel, Luise! Es ist ein großes Plaisir. Du fühlst Dich wie im Paradiese und zahlst nur nen Groschen dafür."
1929 übernahm Albers nach Auftritten in über 100 Stummfilmen die Hauptrolle im ersten deutschen Tonfilm "Die Nacht gehört uns".
Der Tonfilm machte ihn zu einem Leinwandstar. Endlich
konnte er seine unverkennbare Stimme einsetzen: "Jawohl, meine Herren, so
hamn wir es gern. Von heut an gehört uns die Welt. Jawoll meine Herrn, die Sorgen sind fern. Wir tun, was uns gefällt."
Mit dem Abenteuerfilm "F.P. 1 antwortet nicht"
feierte Albers 1932 seinen bis dahin größten Kinoerfolg. Der dazugehörige Filmsong "Das Fliegerlied"
wurde ein populärer Schlager.
Während des Nationalsozialismus gehörte Albers neben
Heinz Rühmann
und Zarah Leander
zu den größten Stars der UFA. Er spielte den Sheriff, den raubeinigen Abenteurer, den unerschrockenen Piloten. Als Baron Münchhausen
flog er auf einer Kanonenkugel über die Leinwand. Von seiner jüdischen Lebensgefährtin Hansi Burg
trennte er sich, als sie 1938 ins Londoner Exil floh.
Nach dem Krieg war Albers einer der ersten Stars der
Vorkriegs-Zeit, die im Kino wieder Rollen bekamen,
obwohl die Besatzer und ihre Handlanger auch ihm einen
Prozess machten. 1946 feiert er mit "Große Freiheit Nr. 7"
der Regie von Helmut Käutner
einen seiner größten Erfolge (gedreht 1943): "Seemanns Braut ist die See, und nur ihr kann er treu sein. Wenn der Sturmwind sein Lied singt, dann winkt mir - der Großen Freiheit Glück!"
Wieder traf er damit die Stimmung seines Publikums. Der alternde Seemann, der Kapitän, der nach Hause zurückkehrt,
wurde seine neue Paraderolle. Trotz einiger Kassenerfolge wie "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" (1954), an der Seite
von Heinz Rühmann, oder "Der Greifer" (1958) gelang es Albers nicht mehr, an seinen Vorkriegsruhm anzuknüpfen.
Nach Kriegsende kehrte seine Frau Hansi Burg nach Deutschland zurück. Mit ihr lebte Albers bis zu seinem Tod zusammen.
Albers brauchte das Rampenlicht wie seinen Cognac. Er verfiel zunehmend dem Alkohol, eine Sucht, die er erfolgreich vor der Öffentlichkeit zu verbergen
wusste. m Alter von 69 Jahren brach er während einer Theateraufführung zusammen, mit schweren inneren Blutungen. Er
starb drei Monate später.
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