Johann Gottfried Piefke
* 9. September 1815 in Schwerin an der Warthe
† 25. Januar 1884 in Frankfurt
(Oder)
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Deutscher Militärmusiker und
Komponist.
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Piefke
wurde als Sohn eines Organisten und Stadtmusikers in Schwerin (Warthe) geboren. Bald darauf übersiedelte die Familie nach
Zielenzig
, wo sein Vater
ebenfalls als Organist und Stadtmusikus tätig war. Von 1835 bis 1838 leistete Piefke seinen Militärdienst als Hoboist in der Militärkapelle des Leibgrenadier-Regimentes Nr. 8 in Frankfurt/Oder.
Anschließend ging er nach Berlin, um dort bis 1843 an der Hochschule für Musik zu studieren. Er kehrte als Stabshoboist (Musikmeister) zu seinem Frankfurter Regiment zurück, das
1852 samt Piefke nach Berlin verlegt wurde. Dort entfaltete er sein Talent als Musiker; sowohl die Fachwelt als auch sein Publikum zollten ihm dafür Anerkennung. 1859 wurde ihm der Titel "Königlicher Musikmeister" verliehen, 1860 erfolgte die Rückversetzung nach Frankfurt.
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Bekannt wurde Piefke im April 1864 während des deutsch-dänischen
Krieges . Dort dirigierte er während der Erstürmung der Düppeler Schanzen
mit dem Säbel in der Hand ein aus verschiedenen
Infanterie-Kapellen zusammengesetztes Musikkorps, das den Yorckschen Marsch
spielte.
Die musikalische Beschallung während eines Angriffs soll äußerst motivierend gewirkt und maßgeblich mit zum Sieg von Österreich-Preußen beigetragen haben, hat sich aber in der Tradition der Kriegsführung nicht erhalten. Zur Anerkennung seiner Leistungen wurde Piefke 1865 der eigens für ihn geschaffene Titel "Director der gesamten Musikchöre der III. Armeekorps" verliehen.
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Als am 31. Juli 1866 zum Abschluss des preußisch-österreichischen Krieges auf dem Marchfeld bei Gänserndorf etwa 20 Kilometer nordöstlich von Wien
eine große Parade vor König Wilhelm I.
stattfand, bei dem neben Gottfried Piefke auch sein Bruder Rudolf ein Musikkorps dirigierte, zeigte sich, wie populär die Musikerfamilie bereits war. Die herbeieilenden 60.000 Wiener Teilnehmer und Schlachtenbummlern riefen nämlich "Die Piefkes kommen!", und der Ruf wurde zum Synonym für die
paradierenden Preußen und in der Folgezeit für alle Deutschen nördlich des Mains, die von den Österreichern bis heute als "Piefkes" bezeichnet werden.
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Gottfried Piefke nahm auch am deutsch-französischen Krieg militärisch-musikalisch teil, erkrankte jedoch bei der Belagerung von Metz so schwer, dass er sich erst Ende des Jahres 1871 wieder erholte. Von nun an lebte er ganz in Frankfurt/Oder, wo er sich wieder mehr der klassischen Musik zuwandte und viele Konzerte gab. Er hat
außerdem etwa 60 Märsche selbst komponiert, so den
Düppeler-Schanzen-Sturmmarsch, den Alexandrinenmarsch, den Königgrätzer
Marsch (unten) und das berühmte „Preußens Gloria“
(unten), das sich allerdings in der Armee erst sehr spät
um 1910 durchgesetzt
hat. Piefke starb 1884 und wurde in Frankfurt/Oder auf dem Alten Friedhof mit allen Ehren und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung
beigesetzt.
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