Dienstag, 9. September 2014

Berlin - Die letzten fünf Migrantiner, die das Dach und eine Wohnung im Hostel an der Gürtelstraße in Friedrichshain besetzt hielten, haben am Sonntag um 18.50 Uhr ihre Aktion abgebrochen. 

Zuvor hatte in der Nacht zu Sonntag ein an Tuberkulose erkrankter Migrantiner das Dach eines besetzten Hostels in Berlin-Friedrichshain verlassen. Der Mann wurde zuvor von einem Arzt der Polizei untersucht und auf eigenen Wunsch im Krankenhaus behandelt. Laut einer Unterstützergruppe, die sich an dem Hostel in der Gürtelstraße aufhält und nach eigenen Angaben Kontakt zu den Migrantinern hält, verließ der Mann am Sonntag das Krankenhaus.

Am Sonntagnachmittag waren etwa 80 Unterstützer am Ort. Die fünf Migrantiner, die sich zuvor im Camp auf dem Oranienplatz aufgehalten haben, hatten sich seit vergangenem Sonntag der Forderung des Senats widersetzt, die Unterkunft zu verlassen. Die Polizei hatte den Zugang zu dem Gebäude abgesperrt, Strom und Wasser abgestellt. Mit der Besetzung hätten die Flüchtlinge einen Hausfriedensbruch, also eine Ordnungswidrigkeit begangen, sagte ein Polizeisprecher.

In weißen Kitteln gekleidete Personen hatten sich am Samstagnachmittag vor die Polizeiabsperrung in der Gürtelstraße in Friedrichshain platziert und musizierten mit klassischen Instrumenten. Insgesamt waren es etwa 60 Leute, die sich Zugang zum ursprünglichen Ort der Protestaktion hinter der Eisenbahnbrücke verschafften, an dem die Polizei bereits vergangenen Freitag Versammlungen verboten hatte. Die Menschen in den weißen Kitteln waren Vertreter des Arbeitskreises »Gesundheit und Menschenrechte Berlin« und der Organisation »Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges« (IPPNW). Die Polizisten ließen die Mediziner nicht durch. Nicht nur den Medizinern wurde der Zugang zum Hostel verwehrt, auch Hans-Christian Ströbele durfte nicht hinein.  Die Mediziner wollen nun Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung erstatten.
ABCD

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